Archiv der Kategorie: Versicherung

Unfallversicherung: Unfallgröße für Zahlungspflicht irrelevant

Egal wie klein die Ursache für einen Todesfall ist; kann sie als Unfall eingestuft werden, muss eine Unfallversicherung auch bezahlen. Dies entschied jetzt das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe in einem Prozess, bei dem eine Versicherung die Auszahlung der vertraglich vereinbarten Todesfallsumme verweigerte. Im vorliegenden Fall hatte sich der Versicherte bei der Gartenarbeit an den Dornen einer Rose gestochen, wobei Staphylococcus-Bakterien in seine Blutbahn gelangten. Dadurch kam es zu einer Blutvergiftung, an dessen Folgen der Mann starb. Die Versicherungsgesellschaft hatte die Zahlung der Versicherungssumme, in Höhe von 15.000 Euro mit dem Hinweis verweigert, dass es sich dabei um eine „geringfügige Hautverletzung“ gehandelt habe, die vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sei. Dem widersprach das OLG jedoch und verwies auf den Versicherungsvertrag in dem stand; „Ein Unfall liegt vor, wenn die versicherte Person durch ein plötzlich von außen auf ihren Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet.“ Für Versicherungsnehmer bedeutet dies, dass es sich erstens immer lohnt, im Falle einer Zahlungsverweigerung eine mögliche Klage prüfen zu lassen und sie zweitens, bei Vertragsabschluss niemals vergessen sollten, auch das Kleingedruckte zu lesen.

„Hochwasser-Versicherung“ auch bei geringer Gefahr

Wie wichtig eine ausreichende Versicherung ist, musste jetzt erneut, zum zweiten Mal innerhalb des letzten Jahrzehnts, die Bevölkerung der Hochwassergebiete erkennen. Im Gegensatz zum letzten Hochwasser bei der Elbe-Flut 2002, waren viele Bewohner der gefährdeten Ortschaften diesmal darauf vorbereitet. Auf rund zwei Milliarden Euro, schätzen die Versicherer die entstandenen und versicherten Schäden durch das Hochwasser. Vor elf Jahren lag die Schadenshöhe noch bei 1,8 Milliarden Euro. Etwa 30.000 Schäden mehr als damals, wurden inzwischen bei den Versicherungen gemeldet. Allerdings ist der größere Teil der entstandenen Schäden, trotz der Erfahrungen, nicht versichert gewesen. Wie der GDV-Präsident Alexander Erdland erläutert, sind in ganz Deutschland erst 32 Prozent aller Häuser gegen Naturgefahren versichert. Vor allem Menschen die etwas weiter entfernt von größeren Flüssen leben, unterschätzen oftmals die Gefahr und werden entsprechend schwer von einer Naturkatastrophe getroffen. Aufgrund der Klimaänderung werden sich in Zukunft auch in scheinbar sicheren Gebieten, Naturkatastrophen häufen, weshalb Sparsamkeit an dieser Stelle sehr teuer werden kann.

Immer mehr Lebensversicherer ohne Garantiezins

Viele Lebensversicherer planen derzeit, auf den Garantiezins zu verzichten und suchen Alternativen, um potentiellen Kunden trotzdem die Angst vor Verlusten zu nehmen. Grund für den Widerwillen der Versicherer gegen den Garantiezins sind die seit Jahren sinkenden Zinsen, die den Gewinn der Unternehmen erheblich verringern. Der Versicherer Ergo hat ab 1. Juli ein neues Lebensversicherungsmodell im Angebot, dass auf die garantierte Verzinsung verzichtet. Lediglich die Rückzahlung der eingezahlten Beiträge garantiert Ergo. Das Ganze nennt sich dann „Rente Garantie“ und bringt den Kunden unter Umständen keinerlei Gewinn. Im Gegenteil. Durch die Inflation verringert sich der Wert des Ersparten. Außerdem soll ein Teil der Sparbeiträge in Aktien investiert werden. Daniel von Borries, der Vorstandschef der Ergo-Lebensversicherung wirbt dafür mit „Aktienquoten von bis zu 40 Prozent“. Allerdings ist dabei auch das Risiko entsprechend hoch, ein Risiko, dass ab sofort nicht mehr ausreichend abgesichert wird. Natürlich sind beim Aktienhandel hohe Renditen möglich, doch ohne den Garantiezins gibt es kaum noch einen Grund, über eine Lebensversicherung in Aktien zu investieren, denn schließlich erhält der Kunde nicht den kompletten daraus resultierenden Gewinn, sondern nur den von der Versicherung vorgesehenen Prozentsatz. Tragen Kunden jedoch zukünftig ein höheres Risiko, können sie auch einen höheren Gewinn anstreben und gleich selbst in Aktien oder Aktienfonds investieren – ohne den Umweg, über eine Versicherungsgesellschaft.

Ergo erhöht Gebäude-Tarife

Der Versicherer Ergo ändert jetzt seine alten Tarife für Wohngebäude-Policen. Da die bisherigen Beiträge, nach Angaben des Konzerns, nicht mehr kostendeckend sind, sollen Kunden neuen, teureren Tarifen zustimmen. Wer das ablehnt, muss mit der Kündigung durch die Versicherung rechnen. Betroffen davon sind alle Verträge aus der Zeit vor 2006, rund 20 Prozent aller bei Ergo bestehenden Wohngebäude-Policen, wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilte. Um rund 14 Prozent, sind die neuen Tarife teurer. In Einzelfällen muss sogar mit einer Verdopplung der Beitragshöhe gerechnet werden. Zusätzlich soll eine Stufenweise Selbstbeteiligung Pflicht werden. Als Grund für die harten Maßnahmen gab die Sprecherin an, dass die Gebäudesparte derzeit mit Verlust arbeitet. So kamen hier im vergangenen Jahr auf jeden eingenommenen Euro ein Euro und 19 Cent an Kosten für Versicherungsleistungen, Verwaltung und Vertriebe. „Das Vorgehen ist äußerst unschön“, kritisierte die Sprecherin des Bundes der Versicherten, Bianca Boss. Sie verwies allerdings auch darauf, dass es keine rechtlichen Möglichkeit gäbe, auf die alten Verträge zu bestehen. Alternativ könnten die Kunden lediglich kündigen und zu einem anderen Anbieter wechseln.

Auslandsreise-Krankenversicherung besser als ihr Ruf

Die Zeitschrift „Finanztest“ hat jetzt die Ergebnisse einer vergleichenden Untersuchung verschiedener Auslandsreise-Krankenversicherung veröffentlicht. Demnach sind diese besser, als ihr Ruf. Tatsächlich schnitten 25 Prozent der getesteten Versicherungsangebote mit „sehr gut“ ab. Auslandsreise-Krankenversicherungen übernehmen bei Auslandsaufenthalten die Kosten medizinischer Behandlungen in Notfällen. Allerdings gibt es auch sehr große Unterschiede bei den jeweils enthaltenen Leistungen der verschiedenen Tarife. Vor dem Abschluss einer Auslandsreise-Krankenversicherung sollte man sich deshalb genau überlegen, welche Leistung wirklich nötig ist und worauf man vielleicht verzichten kann. Sehr gute Versicherungstarife gibt es bereits für 10 bis 12 Euro Beitrag pro Jahr, was bei Auslandsreisen außerhalb Europas fast schon Pflicht ist, da Krankenkassen dort anfallende Kosten prinzipiell nicht übernehmen. Allerdings ist auch innerhalb der EU der Schutz durch die Krankenkasse oftmals nicht vollständig, weshalb sich der doch recht günstige Versicherungsschutz ebenfalls für Reisen innerhalb Europas lohnen kann.