Archiv der Kategorie: Wissenswertes

Die Deutschen verstehen ihren Arzt nicht…

Eine jetzt in Berlin veröffentlichte Umfrage des wissenschaftlichen Instituts der AOK „Wido“ zeigt, dass jeder siebte Patient nicht in der Lage ist, ärztliche Aussagen und Erklärungen zu verstehen. Außerdem fällt es einem Viertel der Befragten, nach eigenen Angaben schwer, nähere Informationen über sie plagende Krankheitssymptome zu eruieren. Auch der Sinn diverser Vorsorgeuntersuchungen erschließt sich, mit zwölf Prozent, einem Großteil der Krankenversicherten nicht. Zwanzig Prozent können zudem, trotz ständiger öffentlicher Debatten und Veröffentlichungen, nicht beurteilen, inwieweit Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten sich auf ihre Gesundheit auswirken. Noch schlechter sieht es bei der Beurteilung ärztlicher Qualifikationen aus. Rund ein Drittel der Befragten gaben an nicht beurteilen zu können, wann sie den Arzt wechseln, oder eine Zweitmeinung einholen sollten. Trotz der gewachsenen Möglichkeiten, sich online über gesundheitliche Probleme und Krankheitssymptome zu informieren, fällt es einem Großteil der Patienten in Deutschland schwer, eigenverantwortliche Entscheidungen für ihre Gesundheit zu treffen. Eine Zusammenfassung der ermittelten Daten ergibt eine relativ schlechte Gesundheitskompetenz für deutsche Patienten. Während innerhalb der EU etwa 48 Prozent der Menschen Defizite in diesem Bereich haben, sind es in Deutschland schon 60 Prozent. Patienten mit geringerer Gesundheitskompetenz nehmen seltener Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch und gefährden häufiger Therapie-Erfolge, durch Nichtbeachtung der ärztlichen Anweisungen. Insgesamt 2000 Versicherte wurden für die vorliegende Studie befragt.

Geburtenentwicklung der letzten 50 Jahre

Seit 1970 hat sich, trotz steigender Bevölkerungszahl, die Anzahl der Kinder, die pro Frau geboren werden, fast halbiert. Wie die Stiftung Weltbevölkerung ermittelte, bekommt eine Frau derzeit durchschnittlich 2,5 Kinder, während es 1970 noch rund 4,7 Kinder waren. Gleichzeitig hat sich die Sterblichkeitsrate verringert. So starben vor 44 Jahre noch 89 von 1000 Kindern, im ersten Lebensjahr. 2013 waren es nur noch 38. Renate Bähr, die Leiterin der Stiftung, begrüßt die Entwicklung die zeigt, „dass heute mehr Frauen selbst bestimmen können, wann und wie viele Kinder sie bekommen“. Zudem belegt die gesunkene Sterberate, dass sich die Investitionen in Gesundheitsvorsorge und Bildung lohnen. Allerdings sind noch gravierende regionale Unterschiede erkennbar. Während Frauen in Europa im Schnitt 1,6 Kinder bekommen, sind es in Afrika 4,7. Bähr: „Noch immer kann in Entwicklungsländern jede vierte Frau nicht verhüten, obwohl sie das gerne möchte. Das Recht auf freiwillige Familienplanung muss endlich für alle Menschen umgesetzt werden – unabhängig davon, wo sie leben.“ Insgesamt 80 Millionen unerwünschte Schwangerschaften, zählte die Stiftung im vergangenen Jahr.

Gefährliche Impflücke in Deutschland

Wegen der wachsenden Impflücke in Deutschland, fordern Kinderärzte ein nationales Impfkonzept. Dessen Ziel sollte es sein, bei Kinderkrankheiten wie Masern, Röteln, Keuchhusten oder Mumps, eine mindestens 95-prozentige Durchimpfungsrate zu erreichen, um einen Ausbruch dieser inzwischen unnötigen Kinderkrankheiten zu verhindern. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartman, erklärte, dass die bisherige Vorgehensweise der freiwilligen Impfung gescheitert ist. Deshalb sind jetzt „weitergehende Maßnahmen, zum Schutz der Kinder erforderlich“. Da in den vergangenen Jahrzehnten, durch die bis vor einigen Jahren regelmäßigen Impfungen, viele gefährliche Kinderkrankheiten immer seltener auftreten, fürchten etliche Eltern mehr die Risiken der Impfung, als die Krankheit selbst, die damit vermieden werden soll. Dadurch ist die Impfrate bei etlichen fast schon ausgemerzten Krankheiten, wie beispielsweise Masern, so stark verringert, dass die Zahl der Erkrankungen wieder steigt. Alle bisherigen Bemühungen die Impfverweigerer zu überzeugen, hatten keinen Erfolg, weshalb es allein im vergangenen Jahr wieder 1775 Masernfälle in Deutschland gab. Ursprünglich hatte sich Deutschland verpflichtet, bis zum Jahr 2010 die Masern auszurotten. Erst dann, wenn über mehrere Jahre keine weiteren Masernerkrankungen aufgetreten sind, könnten die Impfungen eingestellt werden.

Immer mehr Rentner wandern aus

Immer mehr deutsche Rentner ziehen ins Ausland. Zwischen 1993 und 2013 verdoppelte sich ihre Zahl auf 220.000. Das berichtete die „Süddeutsche Zeitung“, nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung, DRV. Die beliebtesten Auslandsdomizile der Deutschen sind die USA und die Schweiz. An jeweils 25.000 Bürger überweist die DRV monatlich Rentenzahlungen in beide Länder, gefolgt von Österreich, mit 22.000 und Mallorca, mit 19.000 Überweisungen. Ebenfalls beliebt sind Frankreich, Kanada und Australien. Damit lebt aktuell ungefähr jeder 15. deutsche Rentner im Ausland. Grundsätzlich wird die Rente in jedes gewünschte Land überwiesen. Lediglich eventuell anfallende Überweisungskosten, müssen von den Empfängern selbst getragen werden. Auch die Erträge aus privaten Rentenpolicen, müssen auf Wunsch ins Ausland überwiesen werden. Zu Kürzungen kann es dabei jedoch bei verschiedenen staatlichen Zuschüssen kommen, wie beispielsweise für die Riester-Rente. Auch mögliche Steuerzahlungen müssen bedacht und eingeplant werden, da Rentner auch bei der Verlegung des Wohnsitzes ins Ausland steuerpflichtig bleiben. Komplizierter, aber grundlegend wichtig, ist die vorherige Klärung der Ansprüche und eventuellen Unterschiede, bei der Kranken- und Pflegeversicherung. „Jeder Versicherte bekommt dann im Ausland alle Sachleistungen, die auch ein Versicherter des jeweiligen Wohnstaates bekommen würde. Die allerdings können erheblich von denen abweichen, die in Deutschland Standard sind“, erklärt Bernd Christl, von der Verbindungsstelle Krankenversicherung Ausland (DVKA), des GKV-Spitzenverbandes.

Organspendebereitschaft weiterhin schlecht

Die Zahl der Organspenden hat sich, nach dem Organspendeskandal bisher nicht wieder stabilisiert. Noch immer sinkt die Spendenbereitschaft kontinuierlich. Auch in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres verringerte sich die Zahl der Spender, trotz der von der Bundesregierung gesetzlich verankerten Verpflichtung der Krankenversicherungen, ihre Versicherten anzuschreiben und nachzufragen, ob sie zu Organspenden nach ihrem Tod bereit sind. Inzwischen gibt es in Deutschland mehr Transplantationen, als Organspenden. Das ist möglich, weil Deutschland Teil des Eurotransplant-Verbundes ist und auch Organe aus anderen europäischen Staaten bekommen kann. Deren Zahl ist allerdings begrenzt und das derzeitige Ungleichgewicht wird nicht dauerhaft akzeptiert werden. Eingebrochen war die Zahl der Organspenden 2012, nachdem bekannt wurde, dass es in mehreren Universitätskliniken zu Manipulationen bei der Organvergabe kam. Obwohl diese komplett aufgedeckt und die Gefahr weiterer Manipulation durch eine Verschärfung der Kontrolle ausgeschlossen ist, hat sich die Spendenbereitschaft seitdem nicht wieder erholt. Aktuell warten circa 11.000 Schwerkranke auf ein Spenderorgan. Während Lebendspenden fast ausschließlich unter Verwandten möglich sind, kann jeder Mensch, durch die Erlaubnis der Organentnahme, nach seinem Tod, Leben retten. Doch obwohl fast 80 Prozent aller Bundesbürger in einer diesbezüglichen Umfrage angaben, der Organspende prinzipiell positiv gegenüber zu stehen, konnten sich bisher erst 28 Prozent von ihnen dazu entschließen, einen Organspendeausweis auszufüllen.