Deutsche sparen mehr

Seit Beginn der Finanzkrise sparen Deutsche so viel, wie seit 17 Jahren nicht mehr. 15% der Einnahmen, werden durchschnittlich gespart. Dadurch sinkt natürlich auch der Umsatz, was sich negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirkt.

Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und höhere Steuerbelastung werden bei Befragungen als Grund angegeben. Trotz der Tatsache, dass die Arbeitslosigkeit in den letzten zwei Jahren kaum gestiegen ist; die Unsicherheit ist groß. Die Sparquote der Deutschen lag im vergangenen Jahr bei 11,2 %. Auch wenn im ersten Quartal eines Jahres immer etwas mehr gespart wird und die aktuellen 15 % sicher im Laufe des Jahres nach unten korrigiert werden können, dürfte der steigende Trend anhalten.

Zum Vergleich; in den USA lag die Quote bei 2,7 %. Aber so richtig überraschend ist das nicht. Beim Sparen gehören wir Deutschen ohnehin zu den Spitzenreitern.

Im Blickpunkt: Die Rentenbesteuerung

Rentner, die bis Ende Mai eine Steuererklärung abgeben müssen, sind oftmals ratlos was dabei zu beachten ist. Ob und wie viel Steuer ein Rentner zahlen muss hängt davon ab, in welchem Jahr er in Rente gegangen ist, ob zusätzliche Einnahmen vorliegen und auch, welcher Art die bezogene Rente ist.

Bis 2040 die komplette gesetzliche Rente steuerpflichtig ist, ist die Steuerlast vom Alter des Rentners abhängig. Die Steuerlast wird stufenweise pro Jahr um 2% erhöht. Alle, die bis oder vor 2005 in Rente gegangen sind, müssen 50% ihrer Rente versteuern, wer 2006 in Rente ging versteuert 52% usw. 2040 soll dann eine Besteuerung von 100% erreicht werden. Der Steuerfreibetrag liegt bei Alleinstehenden bei 1361 Euro pro Monat und bei Ehepaaren bei 2722 Euro monatlich. Wer dieses Jahr in Rente geht, hat 40% seiner Bruttorente Steuerfrei. Daran ändert sich auch während der gesamten Rentenbezugszeit nichts. Allerdings ändert sich an der nicht zu versteuernden Summe nichts, wenn durch eine Rentenerhöhung mehr zu versteuerndes Einkommen entsteht. Eine Rentenerhöhung bedeutet also immer auch eine Steuererhöhung für Rentner.

Rückschlag für Lebensmittelindustrie bei Klebefleisch

Das Europaparlament hat am Mittwoch das Enzym Thrombin als Zusatz in Lebensmitteln untersagt. Bislang wurden damit Fleischreste, etwas von Knochen abgeschabtes Abfallfleisch, zusammengeklebt und beispielsweise als Schinken verkauft.

Das Parlament urteilte, es sei ein irreführendes Produkt, welches nicht dem Nutzen der Verbraucher dient. Das in Form gebrachte Fleisch ist nicht gesundheitsgefährdend, jedoch „unappetitlich“ und „eine klare Täuschung“, so die sozialdemokratische Europaabgeordnete Dagmar Roth-Behrendt.

Das Urteil fiel denkbar knapp aus, bestehen doch gerade in der Lebensmittelindustrie, wie von Frontal21 kürzlich aufgeklärt, große Interessenszüge der Lebensmittel-Lobby. 369 Ja-Stimmen waren nötig, 370 wurden erreicht.

Matthias Wolfschmidt von den Lebensmittelrettern Foodwatch befürchtete, dass „andere Substanzen diese Praxis weiter ermöglichen“ und forderte Verbraucherministerin Ilse Aigner auf, sich für ein generelles Verbot von Imitaten bei Lebensmitteln einzusetzen.

Test: Pizza-Bringdienste fallen durch

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat sich dem Thema der Pizza-Lieferanten angenommen und die Qualität der Bringdienste und Pizzen getestet. Das Ergebnis fiel eher ernüchternd aus.

Die Verbraucherschützer gaben an, dass von 60 Lieferungen 43 davon mit einem schlechten Ergebnis ausfielen. Im April testete die VZ NRW in Dortmund, Düsseldorf und Bonn bei Bringdiensten, Pizza-Ketten und Restaurants.

Es wurden bei dem Test einige Voraussetzungen aufgestellt, die Tester gaben den Pizza-Diensten eine dreiviertel Stunde Zeit zur Lieferung einer Pizza und Pizzabrötchen mit Kräuterbutter zu einer genau festgelegten Uhrzeit. Hinzu kommt, dass die empfohlene Mindesttemperatur von 65 Grad Celsius bei 40 Prozent der Dienste nicht eingehalten wurde.

Auch die gelieferte Kräuterbutter zu den Pizzabrötchen war in vielen Fällen keine Butter, sondern Margarine oder ein Mix aus beiden.

Die längste Wartezeit lag bei einer Stunde, fast jede vierte Pizza wurde nicht zum vereinbarten Zeitpunkt geliefert. Die Empfehlung der Verbraucherzentrale NRW: Besteller sollten mit dem Bringdienst einen festen Termin vereinbaren. Wird dieser nicht eingehalten, wird die Ware nicht angenommen.

Sicherlich muss man dieses Ergebnis etwas differenzierter sehen, denn in Großstädten fällt die Auftragslage der Pizzerien wahrscheinlich größer aus, als in kleineren Städten. Verbraucher sollten sich den Ort des Pizza-Service genau ansehen und den Anfahrtsweg möglichst gering halten, dann werden Lieferzeiten und Temperatur der Pizzen möglicherweise eher eingehalten.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen LIDL

Anfang des Jahres musste der Discounter LIDL einen Harzer Käse aus dem Sortiment nehmen und einen Rückruf des Produktes starten. Der Käse enthielt Listerien-Bakterien. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn teilte mit, dass sie ein Verfahren gegen LIDL wegen des verseuchten Käses eingeleitet hat. Es besteht der Verdacht des Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz.

Die benötigten Unterlagen zum Fall hat der zweitgrößte Discounter Deutschlands den Behörden, nach eigenen Angaben zufolge, bereits vollständig übergeben. Die anaeroben, stäbchenförmigen Bakterien können beim Menschen Infektionskrankheiten auslösen und tödlich wirken. In Deutschland gab es durch die Verseuchung des Käses zwei Todesfälle.