Wachsende Unterschiede zwischen arm und reich

Die Einkommensunterschiede in Deutschland werden immer größer. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre erhöhten sich die Bezüge von Angestellten in leitenden Positionen wesentlich schneller und stärker, als die der Arbeitnehmer mit niedrigeren Einkommensgruppen. So stiegen in diesem Zeitraum die Einkommen Gutverdienender durchschnittlich um 15,5 Prozent, die Gehälter überdurchschnittlicher Fachkräfte immerhin noch um 12,8 und die einfacher Arbeitnehmer um 10 Prozent. Dem gegenüber stehen steigende Verbraucherpreise in Höhe von 8,3 Prozent. Doch das sind nur Durchschnittswerte. Während nur ein Teil der Arbeitnehmer bestimmter Branchen von Lohnerhöhungen profitieren kann, gibt es in vielen Tätigkeitsfeldern kaum Bewegung. Dazu kommt, dass bei der Steigerung der Verbraucherpreise auch viele Elektronikartikel mit einkalkuliert werden, die zwar teilweise wesentlich günstiger geworden, jedoch für die Lebenserhaltung nicht notwendig sind. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung errechnete, sanken dadurch die Einkommen eines Großteils der Vollbeschäftigten zwischen 2005 und 2010 um rund sechs Prozent, während sie bei den Bestbezahlten zehn Prozent, im gleichen Zeitraum um ein Prozent stieg. „Es war politischer Wille, in Deutschland einen Niedriglohnsektor zu etablieren“, konstatiert Herzog-Stein der Nachrichtenagentur AFP. „Durch das gleichzeitige Fehlen eines gesetzlich verankerten Mindestlohns ist das ganze Lohngefüge nach unten gerutscht.“ Ohne ein Nachbessern auf diesem Sektor wird sich das Lohngefälle zwischen arm und reich deshalb auch weiter vergrößern, zumal aktuelle Statistiken zeigen, dass die durchschnittlichen Löhne in diesem Jahr wieder etwas gesunken sind.

Der Altersarmut entgegenwirken

Die Rente ist, aufgrund der Inflationsbedingten Geldentwertung, inzwischen so niedrig, dass die derzeit ausgezahlte gesetzliche Rente kaum noch die Existenz der Rentner absichern kann. Besonders für Singles ist der Lebenserhalt teuer und durch die Rentenzahlung schwerlich zu decken. Rund fünfzig Prozent aller Rentner, erhalten weniger als 700 Euro, was in etwa dem aktuellen Hartz-IV-Satz entspricht. Die Präsidentin des Sozialverbands, Ulrike Mascher, fordert deshalb die Regierung auf, die drohende Altersarmut für viele Rentner bei der geplanten Rentenreform zu berücksichtigen. „Das Absenken des Rentenniveaus von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030 muss gestoppt werden.“ Allerdings ist es schon rechnerisch unmöglich, das Rentenniveau auf das gewünschte hohe Level zu erhöhen, da bei immer weniger Kindern, die Zahl der Rentner kontinuierlich weiter steigt. Es bleiben also nur zwei Möglichkeiten; entweder die Beiträge für die staatliche Rentenversicherung zu erhöhen, oder durch eine private Altersvorsorge selbst für die Zukunft vorzusorgen.

„Hochwasser-Versicherung“ auch bei geringer Gefahr

Wie wichtig eine ausreichende Versicherung ist, musste jetzt erneut, zum zweiten Mal innerhalb des letzten Jahrzehnts, die Bevölkerung der Hochwassergebiete erkennen. Im Gegensatz zum letzten Hochwasser bei der Elbe-Flut 2002, waren viele Bewohner der gefährdeten Ortschaften diesmal darauf vorbereitet. Auf rund zwei Milliarden Euro, schätzen die Versicherer die entstandenen und versicherten Schäden durch das Hochwasser. Vor elf Jahren lag die Schadenshöhe noch bei 1,8 Milliarden Euro. Etwa 30.000 Schäden mehr als damals, wurden inzwischen bei den Versicherungen gemeldet. Allerdings ist der größere Teil der entstandenen Schäden, trotz der Erfahrungen, nicht versichert gewesen. Wie der GDV-Präsident Alexander Erdland erläutert, sind in ganz Deutschland erst 32 Prozent aller Häuser gegen Naturgefahren versichert. Vor allem Menschen die etwas weiter entfernt von größeren Flüssen leben, unterschätzen oftmals die Gefahr und werden entsprechend schwer von einer Naturkatastrophe getroffen. Aufgrund der Klimaänderung werden sich in Zukunft auch in scheinbar sicheren Gebieten, Naturkatastrophen häufen, weshalb Sparsamkeit an dieser Stelle sehr teuer werden kann.

Sparer müssen mehr Mut beweisen

So toll die aktuell niedrigen Zinsen für Immobilienkäufer sind, so schlecht sind sie jedoch für Rentner und Sparwillige. Die aktuellen Niedrigzinsen und die Inflation reißen eine große Lücke in die private Rentenvorsorge – Tendenz steigend. Abzüglich der Inflationsrate von minimum 1,5 Prozent, bieten die traditionellen Sparverträge, vor allem kapitalbildende Lebensversicherungen, mit und ohne Riesterzuschlag, nicht annähernd genug Zinsen, um eine ausreichend hohe Rentenzuzahlung im Alter zu gewährleisten. In der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ wurde jetzt ein Bericht des Altenstädter Instituts für Vorsorge und Finanzplanung veröffentlicht. Darin wurden detailliert die verschiedenen Sparverträge analysiert und ausgerechnet, das sich beispielsweise die vor zehn Jahren bei Vertragsabschluss versprochenen Prognosen, um fast die Hälfte verringert haben. Dementsprechend halbiert sich auch die spätere Auszahlung. Daraus ergibt sich nur ein Fazit, wie Andreas Beck vom Altenstädter Institut erklärt: „Sparer müssen in Zukunft mehr Mut beweisen“. Das bedeutet, dass anstelle von den als „sicher“ geltenden Lebensversicherungen die Sparbeiträge besser in Sachwerten, also Aktien oder Immobilien angelegt werden sollten. Aktienfonds oder Dax- und Indexfonds ermöglichen auch für diese Anlagen ratierliche Beitragszahlungen, für weniger betuchte Sparer.

UNODC warnt vor Designerdrogen

Die Vereinten Nationen warnen vor dem steigenden Konsum von Designerdrogen. „Heute sind es die neuen psychoaktiven Substanzen, die uns vor Herausforderungen stellen“, konstatieren die Autoren des Jahresberichtes des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC). Problematisch ist, dass die neuen, als Drogen genutzten Substanzen leicht legal, zum Beispiel als Stimmungsaufheller, Räuchermittel, Badezusätze oder Gewürze erhältlich sind. Durch die Nutzung des Internets für deren Vertrieb hat sich die Zahl der angebotenen psychotropen Substanzen vervielfacht, so dass die Behörden kaum noch damit hinterher kommen, diese auf ihre Schädlichkeit hin zu prüfen und zu verbieten. Wie schon am Beispiel des chemischen Ersatz-Cannabis „Spice“ zu sehen war, brauchen die zuständigen Ämter viel länger um einen unumstößlichen Nachweis für die Gefährlichkeit einer Droge zu erstellen, als die Anbieter dafür, durch eine Änderung der Zusammensetzung eine neue Droge herzustellen. In den vergangenen drei Jahren stieg die Zahl synthetischer Drogensorten um über 50 Prozent. „Das internationale Drogenkontrollsystem gerät erstmals durch die Geschwindigkeit und die Kreativität dieses Phänomens ins Schwimmen“, warnte UNODC, bei der Veröffentlichung des Jahresberichts. Zudem lassen sich viele als Drogen genutzte Substanzen auch nur schwer verbieten, weil ihre Zweckbestimmung eine völlig andere ist. Auch die Langzeitfolgen sind bei den meisten dieser Designerdrogen noch unbekannt. Noch ist zwar Cannabis die am weitesten verbreitete Droge, doch dies ändert sich allmählich, zugunsten von Amphetaminen, wie Exstasy. Auch hat sich in den letzten Jahren die Menge der in die EU eingeführten Drogen erhöht. Vor allem Afrika und Asien sind Hauptlieferanten von Drogen aller Art.