Archiv der Kategorie: Wissenswertes

Steigende Todesrate bei Pflegepersonalmangel

Im Fachmagazin „Lancet“ wurde jetzt das Ergebnis einer Untersuchung über mögliche Todesrisiken an Kliniken veröffentlicht. Dafür werteten die Forscher 420.000 Patientendaten aus neun europäischen Staaten aus. Demnach gibt es eine signifikante Korrelation zwischen der Todesrate in Krankenhäusern und der Arbeitsbelastung des jeweiligen Pflegepersonals. Dabei zeigte sich, dass die Todesrate mit der Arbeitsbelastung steigt. Verglichen wurden die Todesfälle bei Patienten mit einfachen chirurgischen Eingriffen, wie Blinddarm-, Hüft- oder Knieoperationen. Deren Todesrate ist mit 1 bis 1,5 Prozent relativ niedrig. In Kliniken jedoch, in denen nicht ausreichend Krankenschwestern vorhanden oder diese nicht gut ausgebildet waren, stieg die Zahl bis auf das siebenfache. So ist das Todesfallrisiko um circa ein Drittel geringer, wenn sich jede Krankenschwester um sechs Patienten kümmern muss und mindestens 60 Prozent der Krankenschwestern und Pfleger einen Hochschulabschluss haben, als in Kliniken, in denen auf jede Krankenschwester acht Patienten kommen und nur 30 Prozent des Pflegepersonals eine gute Ausbildung hat. Die ausgewerteten Daten stammen aus der Schweiz, Schweden, Norwegen, Finnland, Spanien, Irland, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden. Die Ergebnisse sind jedoch allgemeingültig.

Altersvorsorge wird zu sehr vernachlässigt

Noch immer halten viele Menschen die private Altersvorsorge für überflüssig und werden darin von selbsternannten Experten bestärkt. Wenn es sich dabei um Finanzfachleute handelt, sollten die Bürger jedoch bedenken, dass diese nicht uneigennützig handeln, wenn sie ihnen, zu Lasten der Altersvorsorge, kurzfristige Anlagen oder den Kauf diverser Gebrauchsgegenstände offerieren. Auf Vorsorge für das Alter kann jedoch nur verzichten, wer seinen Ruhestand mit einer Rente auf Hartz-IV-Niveau plant. Denn die Rentenlücke wächst. Wie der Rentenversicherungsbericht von 2011 zeigt, beträgt die derzeitige gesetzliche Rente, die nach 45 Arbeits- bzw. Beitragsjahren gezahlt wird, durchschnittlich 50 Prozent, des Nettoeinkommens. Tendenz sinkend. Das entspricht für Männer rund 1000 und für Frauen gerade einmal 500 Euro monatlich. Trotzdem verringert sich die Bereitschaft der Deutschen, für ihr Alter vorzusorgen. Derzeit sind lediglich 24 Prozent der Arbeitnehmer bereit, in ihre Altersvorsorge zu investieren, wie eine aktuelle Umfrage durch das Allensbach-Institut, die im Auftrag des Versicherungsverbands GDV durchgeführt wurde, belegt. Wichtiger sind den Befragten die Ausgaben für gutes Essen, moderne Kleidung, Mobiliar, oder verschiedener technischer Geräte. Doch gerade im Alter ist man verstärkt auf Dienstleistungen und technische Hilfsmittel angewiesen. Deshalb sollte sich jeder bewusst machen, dass ihn die Versäumnisse von heute, in naher Zukunft zum Verhängnis werden können – und diesbezüglich schnell handeln. Auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Rentensparpläne, lassen sich online leicht, durch verschiedene Vergleichsportale ermitteln.

Raucher sind häufiger gestresst und depressiv

Laut einer im Fachmagazin „British Medical Journal“ veröffentlichten Studie werden Raucher, die das Rauchen aufgeben, glücklicher. Demnach sind Raucher häufiger gestresst und depressiv, als Nichtraucher. Für die Studie wurden Raucher mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren, die täglich zwischen 10 und 40 Zigaretten rauchten, erst vor und sechs Monate nach ihrer Rauchentwöhnung befragt. Die Raucher, die es geschafft hatten aufzuhören, fühlten sich weniger gestresst und allgemein zufriedener. Gemma Taylor, die Studienleiterin der Universität Birmingham, erklärte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP; die Befragung belege, dass die häufige Behauptung, rauchen würde gegen Stress helfen und entspannend wirken, falsch sei. Zudem haben Raucher ein größeres Risiko, Herz-Kreislaufbeschwerden zu bekommen, oder an Krebs zu erkranken. Allerdings gibt die Befragung nur die subjektiven Empfindungen der Probanden wieder. Sie berücksichtigt zudem nicht eventuelle psychologische Ursachen, wie beispielsweise Niedergeschlagenheit und ein verschlechtertes Selbstbild, die auf das Scheitern des Vorsatzes folgen.

Sonnenlicht kann gefährlichen Bluthochdruck vermindern

Einer neuen Studie zufolge, kann Sonnenlicht gefährlichen Bluthochdruck vermindern. Während zu viel Sonnenlicht Hautkrebs verursacht, wirkt sich auch zu wenig Sonne negativ auf die Gesundheit aus. Bekannt ist beispielsweise, dass UV-Strahlung unabdingbar für die Bildung von Vitamin D ist, dass unter anderem für die Bildung von Knochen gebraucht wird. Doch auch das Herz-Kreislauf-System nimmt bei zu wenig Sonnenlicht Schaden. So ermittelten britische Wissenschaftler, dass Sonnenlicht den Stickstoffmonoxid-Gehalt der Haut beeinflusst, was das zusammenziehen und entspannen der Blutgefäße ändert. Das erklärt die bereits seit längerem registrierten jahreszeitlichen Schwankungen des Blutdrucks und die im Winter häufigeren Herz-Kreislauf-Beschwerden. So erhöht sich bekanntermaßen im Winter die Gefahr einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen. Verschiedene Tests, die jetzt das „Journal of Investigative Dermatology“ veröffentlichte zeigen, dass schon eine halbe Stunde Sonnenlicht pro Tag ausreichen, um den Blutdruck positiv zu beeinflussen. Gerade im Winter sollte deshalb nicht auf regelmäßige Spaziergänge im Freien verzichtet werden.

Das Rentensystem ist familienfeindlich

Laut einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung, benachteiligt das derzeitige Rentensystem Familien, da Eltern nicht mehr Rente erhalten als Kinderlose. Zudem werden die jetzt 13-Jährigen bis zum Renteneintritt rund 77.000 Euro mehr an Rentenbeiträgen zahlen müssen, als sie selbst an Rente beziehen werden. „Unser Rentensystem benachteiligt Familien – ausgerechnet diejenigen, die das System am Leben erhalten“, kritisiert Jörg Dräger, vom Stiftungsvorstand. Die Bertelsmann Stiftung forderte deshalb dir Regierung auf, das aktuelle Rentensystem möglichst zügig zu reformieren. „Spätestens mit dem Ende des demographischen Zwischenhochs 2030 gerät unser heutiges Rentensystem massiv unter Druck“, erklärt Dräger. Darum sollte die Politik schnell handeln und das Rentensystem „familiengerecht“ und „langfristig demographiefest machen“. So schlagen die Experten der Bertelsmann-Stiftung beispielsweise vor, Kinderfreibeträge in das Rentensystem zu integrieren, um dieses familienfreundlicher zu gestalten. Auch die aktuelle gesetzliche Obergrenze der Rentenbeiträge müsse angehoben werden, um die durch steigende Lebenserwartung höhere Belastung der Rentenkasse auszugleichen. Derzeit liegt die Obergrenze bei 22 Prozent.