Archiv der Kategorie: Wissenswertes

Gründe für Spielsucht

Die Universität hat die Entstehung und Entwicklung von Spielsucht untersucht. Dabei zeigten sich erhebliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Frauen werden seltener spielsüchtig als Männer, aber dafür gleiten sie schneller in die Sucht ab. Betroffen sind auch häufiger Frauen, die eine traumatische Kindheit erlebt haben, während das bei Männern eine untergeordnete Rolle spielt, obwohl auch sie durch schlimme Kindheitserlebnisse anfälliger für Spielsucht werden. Insgesamt sind 80 Prozent aller Spielsüchtigen Männer. Die Betroffenen haben meist schon sehr früh einen krankhaften Spieltrieb entwickelt. Zwischen 30 bis 39 Jahren liegt das Alter der spielsüchtigen Männer, wenn sie ihr Problem als solches erkannt haben und eine Therapie anfangen. Bei Frauen beginnt die Sucht, in der Regel, rund zehn Jahre später. Unbehandelte Spielsucht führt, ebenso wie Drogensucht, schnell zu Überschuldung und sozialer Isolierung. Davon sind süchtige Männer und Frauen gleichermaßen betroffen.

Videospiele im Altersheim?

Videospiele machen nicht nur Spaß, sie halten auch das Gehirn im Alter fit. In Japan werden deshalb Videospiele bereits als Pilotprojekt, in einem Altersheimen eingesetzt. Das Tagespflegeheim arbeitet zusammen mit der Firma Namco Bandai, die mit dem Videospiel ‚PicMan‘ eine neue Spiele-Ära startete. Inzwischen entwickelt Namco Bandai auch speziell auf ältere Menschen zugeschnittene Video- und Computerspiele. Diese sind so konzipiert, dass damit gleichzeitig das Gehirn, die Reflexe und die Muskeln der Spieler trainiert werden. Während bisher Videospiele weitestgehend im Sitzen gespielt wurden, bieten bessere Technologien, wie beispielsweise Bewegungssensoren, mehr Möglichkeiten des körperlichen Einsatzes. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Wir bieten Unterhaltung, so dass die Senioren den ganzen Tag mit Spiel und Spaß verbringen und richtig müde sind, wenn sie nach Hause zurück kehren“, erläutert der Firmenchef der Geschäftsführenden Kaikaya Ltd. Die dafür eingesetzten Computerspiele helfen den 80 bis 90-jährigen Tagesbesuchern des Pflegeheims, denen es sonst an ausreichend Bewegung und Anreiz fehlt, aktiv zu bleiben. Shinichiro Takasugi, Mediziner der Universitätsklinik Kyushu, ist begeistert von den Resultaten: „Das Spiel ist ein wirksames Werkzeug, um die Stimmung älterer Menschen aufzuhellen, die tendenziell zuhause bleiben und sich vom sozialen Leben zurückziehen“, sagt er. „Es kann auch dazu beitragen, dass sie sich auf möglicherweise sonst langweilige Reha-Übungen einlassen.“

Depressionen werden oft falsch behandelt

Die Studie der Bertelsmann-Stiftung „Faktencheck Gesundheit“ deckt auf, dass nur 25 Prozent aller Depressiven korrekt behandelt werden. So bekommen zwar viele depressive Patienten Medikamente, doch fehlt es bei den meisten an der nötigen Psychotherapie. Ob neben Medikamenten auch eine psychische Behandlung erfolgt, hängt zu einem Großteil davon ab, wo die Betroffenen wohnen. Im sächsischen Zwickau bekommen beispielsweise nur 13 Prozent Depressiver eine ausreichende medizinische Versorgung, während es im nordrhein-westphälischen Münster immerhin 40 Prozent sind. Wie häufig eine Psychotherapie angeboten wird hängt davon ab, ob ausreichend Psychotherapeuten und Fachärzte für psychische und psychosomatische Störungen vorhanden sind. Viele Allgemeinmediziner sind nicht in der Lage zu erkennen, welche Behandlung bei einer Depression angemessen ist. „Die Ergebnisse sind alarmierend. Werden Depressionen nicht angemessen behandelt, können sie chronisch werden“, erklärt der Autor der Studie, Martin Härter, von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Falsche oder fehlende Behandlung sind mit Schuld daran, dass sich durchschnittlich jeder siebente Depressive das Leben nimmt. Für die vorliegende Studie wurden anonymisierte Daten von sechs Millionen Krankenversicherten der BKK ausgewertet.

Zecken im Winter

Zecken werden immer häufiger auch in den Wintermonaten aktiv. Schuld daran ist die allmähliche Klimaerwärmung, die sich erst in den vergangenen Monaten massiv bemerkbar machte. Olaf Kahl, Zeckenexperte der Infoplattform „Zeckenwetter.de“ erklärt, dass der letzte ein wahrer „Zeckenwinter“ gewesen ist. Kahl: „In diesem Winter haben wir auf unseren über ganz Deutschland verteilten Zeckenstationen fast durchgehend Aktivität gemessen“. Problematisch ist dies, da Zecken Borreliose übertragen, die oft tödlich verursachende Hirnhautentzündungen auslösen kann. Zwar schien die Zahl der durch Zecken übertragenen Hirnhautentzündungen mit 195 im Jahr 2012 leicht zurück zu gehen, doch handelte es sich dabei offenbar nur um eine temporäre Senkung. Schon 2013 stieg die Zahl der Erkrankungen wieder auf 420. „So gesehen bleibt die Zecke weiterhin das gefährlichste Tier Deutschlands“, erläutert die Parasitologin Ute Mackenstedt, von der Universität Hohenheim. Neu ist, dass inzwischen die ersten FSME-Fälle bereits im Januar verzeichnet werden. So meldete das Robert-Koch-Institut im Januar 2014 schon sieben FSME-Infektionen. Zecken sind nur schwer zu bekämpfen. Finden sie keine Nahrung, können sie bis zu drei Jahren lang warten. In Versuchen überlebte die Hälfte der Zecken zudem den Aufenthalt in einem Gefrierfach bei minus acht Grad Celsius, länger als 24 Stunden. Auch Waschgänge in der Maschine überstehen sie bis 60 Grad problemlos. Diese Woche treffen sich Experten zum süddeutschen Zeckenkongress, um über mögliche Maßnahmen der Zeckenbekämpfung zu beraten.

Nach Cannabiskonsums ins Krankenhaus?

Etwa 28 Menschen müssen in Deutschland jährlich wegen ihres Cannabiskonsums in stationäre Behandlung. Zudem konnten 2012 10.142 Klinikaufenthalte der Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide“ zugeordnet werden. Das ermittelte eine Untersuchung des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden. Demnach hat sich die Zahl der durch Cannabiskonsum Erkrankten in den letzten zehn Jahren etwa verdreifacht. Achtzig Prozent der deswegen behandelten Patienten sind Männer, wie die Technikerkrankenkasse, mit der Berufung auf das Statistische Bundesamt, bekannt gab. Cannabiskonsum ist in den letzten Jahren stärker in der Öffentlichkeit präsent, nachdem einige Länder ihre diesbezüglichen Verbote gelockert oder ganz gestrichen haben. Eine wachsende Zahl Befürworter fordern, Cannabis auch in der Bundesrepublik zu legalisieren. Sie argumentieren, dass dessen gesundheitsgefährdendes Potential nicht höher ist, als das des Alkoholkonsums und das durch eine Legalisierung dem Drogenhandel und damit einem großen Zweig der organisierten Kriminalität, der Nährboden entzogen würde.