Archiv der Kategorie: Rente

Rentenlücke wächst weiter

Obwohl den meisten Menschen bewusst ist, dass die ihnen zustehende Rente nicht ausreichen wird, um auch nur annähernd ihren gewohnten Lebensstandard zu sichern, machen sich immer weniger die Mühe, privat für das Alter vorzusorgen. Aktuellen Umfragen zufolge planen nur 24 Prozent aller Erwerbstätigen, für die Altersvorsorge zu sparen. Wichtiger ist dem Großteil der Befragten eher gutes Essen, Kleidung, oder diverse technische Geräte. Die Rentenlücke wächst allerdings immer weiter und wird die heutigen Sparverweigerer schwer treffen. Schon jetzt beträgt das Sicherungsniveau, wie der letzte Rentenversicherungsbericht 2011 aufdeckte, nur noch circa 50 Prozent des Nettoeinkommens. Für 2030 prognostiziert der Bericht eine weitere Senkung auf 45 Prozent. Die durch Inflation schwindende Kaufkraft ist dabei noch nicht mit einkalkuliert. Dabei liegt schon jetzt die durchschnittlich ausgezahlte Rente, beispielsweise in Bayern, bei nur rund 1000 Euro für Männer und 500 Euro für Frauen. Auf eine private Altersvorsorge sollten deshalb nur Menschen verzichten, die mit einem Einkommen auf Sozialhilfeniveau zufrieden sind. Für alle anderen wird es höchste Zeit, sich um die Absicherung der Zukunft zu kümmern. Vergleiche der zahlreichen Angebote finden sich auf verschiedenen Online-Portalen.

Der Altersarmut entgegenwirken

Die Rente ist, aufgrund der Inflationsbedingten Geldentwertung, inzwischen so niedrig, dass die derzeit ausgezahlte gesetzliche Rente kaum noch die Existenz der Rentner absichern kann. Besonders für Singles ist der Lebenserhalt teuer und durch die Rentenzahlung schwerlich zu decken. Rund fünfzig Prozent aller Rentner, erhalten weniger als 700 Euro, was in etwa dem aktuellen Hartz-IV-Satz entspricht. Die Präsidentin des Sozialverbands, Ulrike Mascher, fordert deshalb die Regierung auf, die drohende Altersarmut für viele Rentner bei der geplanten Rentenreform zu berücksichtigen. „Das Absenken des Rentenniveaus von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030 muss gestoppt werden.“ Allerdings ist es schon rechnerisch unmöglich, das Rentenniveau auf das gewünschte hohe Level zu erhöhen, da bei immer weniger Kindern, die Zahl der Rentner kontinuierlich weiter steigt. Es bleiben also nur zwei Möglichkeiten; entweder die Beiträge für die staatliche Rentenversicherung zu erhöhen, oder durch eine private Altersvorsorge selbst für die Zukunft vorzusorgen.

Sparer müssen mehr Mut beweisen

So toll die aktuell niedrigen Zinsen für Immobilienkäufer sind, so schlecht sind sie jedoch für Rentner und Sparwillige. Die aktuellen Niedrigzinsen und die Inflation reißen eine große Lücke in die private Rentenvorsorge – Tendenz steigend. Abzüglich der Inflationsrate von minimum 1,5 Prozent, bieten die traditionellen Sparverträge, vor allem kapitalbildende Lebensversicherungen, mit und ohne Riesterzuschlag, nicht annähernd genug Zinsen, um eine ausreichend hohe Rentenzuzahlung im Alter zu gewährleisten. In der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ wurde jetzt ein Bericht des Altenstädter Instituts für Vorsorge und Finanzplanung veröffentlicht. Darin wurden detailliert die verschiedenen Sparverträge analysiert und ausgerechnet, das sich beispielsweise die vor zehn Jahren bei Vertragsabschluss versprochenen Prognosen, um fast die Hälfte verringert haben. Dementsprechend halbiert sich auch die spätere Auszahlung. Daraus ergibt sich nur ein Fazit, wie Andreas Beck vom Altenstädter Institut erklärt: „Sparer müssen in Zukunft mehr Mut beweisen“. Das bedeutet, dass anstelle von den als „sicher“ geltenden Lebensversicherungen die Sparbeiträge besser in Sachwerten, also Aktien oder Immobilien angelegt werden sollten. Aktienfonds oder Dax- und Indexfonds ermöglichen auch für diese Anlagen ratierliche Beitragszahlungen, für weniger betuchte Sparer.

50 Prozent aller Renten unter 700 Euro

Nach Auswertung der Statistiken der Deutschen Rentenversicherung (DRV), leben aktuell fast 50 Prozent aller Rentner in Deutschland von unter 700 Euro. Das ist weniger, als der derzeitige Hartz-4-Satz. Wie die DRV angab, liegt die geringe Rentenzahlung daran, dass viele Rentner nur verhältnismäßig kurze Zeit in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Bei den heutigen Rentnern sind das vor allem Frauen, die häufiger für die Kinderbetreuung zu Hause blieben. Allerdings sagt die Höhe der aktuell gezahlten Renten nur wenig darüber aus, wie viel Geld ein Rentnerhaushalt zur Verfügung hat, da bei gutem Verdienst eines Partners, in der Vergangenheit oftmals Vermögen, zum Beispiel in Form von vermieteten oder selbst bewohnten Immobilien, erspart werden konnten. Nur 2 Prozent der Rentner beziehen derzeit noch Geld zur Grundsicherung. Das wird sich jedoch in Zukunft ändern. Die jetzigen Rentner arbeiteten in Zeiten geringer Arbeitslosigkeit und sozialer Sicherheit. Die Situation hat sich seitdem verschlechtert. Vor allem die wachsende Zahl an Mini-Jobs und Angestellten im Niedriglohnsektor, werden sich extrem negativ auf die Rentenbezüge der heutigen Arbeitnehmer auswirken. Ohne eine zusätzliche private Altersvorsorge wird deshalb auch mit jedem Jahr die Zahl jener Rentner steigen, die nicht mehr von ihrer staatlichen Rente leben können.

 

Immer mehr Lebensversicherer ohne Garantiezins

Viele Lebensversicherer planen derzeit, auf den Garantiezins zu verzichten und suchen Alternativen, um potentiellen Kunden trotzdem die Angst vor Verlusten zu nehmen. Grund für den Widerwillen der Versicherer gegen den Garantiezins sind die seit Jahren sinkenden Zinsen, die den Gewinn der Unternehmen erheblich verringern. Der Versicherer Ergo hat ab 1. Juli ein neues Lebensversicherungsmodell im Angebot, dass auf die garantierte Verzinsung verzichtet. Lediglich die Rückzahlung der eingezahlten Beiträge garantiert Ergo. Das Ganze nennt sich dann „Rente Garantie“ und bringt den Kunden unter Umständen keinerlei Gewinn. Im Gegenteil. Durch die Inflation verringert sich der Wert des Ersparten. Außerdem soll ein Teil der Sparbeiträge in Aktien investiert werden. Daniel von Borries, der Vorstandschef der Ergo-Lebensversicherung wirbt dafür mit „Aktienquoten von bis zu 40 Prozent“. Allerdings ist dabei auch das Risiko entsprechend hoch, ein Risiko, dass ab sofort nicht mehr ausreichend abgesichert wird. Natürlich sind beim Aktienhandel hohe Renditen möglich, doch ohne den Garantiezins gibt es kaum noch einen Grund, über eine Lebensversicherung in Aktien zu investieren, denn schließlich erhält der Kunde nicht den kompletten daraus resultierenden Gewinn, sondern nur den von der Versicherung vorgesehenen Prozentsatz. Tragen Kunden jedoch zukünftig ein höheres Risiko, können sie auch einen höheren Gewinn anstreben und gleich selbst in Aktien oder Aktienfonds investieren – ohne den Umweg, über eine Versicherungsgesellschaft.