Archiv der Kategorie: Gesundheit

Zecken im Winter

Zecken werden immer häufiger auch in den Wintermonaten aktiv. Schuld daran ist die allmähliche Klimaerwärmung, die sich erst in den vergangenen Monaten massiv bemerkbar machte. Olaf Kahl, Zeckenexperte der Infoplattform „Zeckenwetter.de“ erklärt, dass der letzte ein wahrer „Zeckenwinter“ gewesen ist. Kahl: „In diesem Winter haben wir auf unseren über ganz Deutschland verteilten Zeckenstationen fast durchgehend Aktivität gemessen“. Problematisch ist dies, da Zecken Borreliose übertragen, die oft tödlich verursachende Hirnhautentzündungen auslösen kann. Zwar schien die Zahl der durch Zecken übertragenen Hirnhautentzündungen mit 195 im Jahr 2012 leicht zurück zu gehen, doch handelte es sich dabei offenbar nur um eine temporäre Senkung. Schon 2013 stieg die Zahl der Erkrankungen wieder auf 420. „So gesehen bleibt die Zecke weiterhin das gefährlichste Tier Deutschlands“, erläutert die Parasitologin Ute Mackenstedt, von der Universität Hohenheim. Neu ist, dass inzwischen die ersten FSME-Fälle bereits im Januar verzeichnet werden. So meldete das Robert-Koch-Institut im Januar 2014 schon sieben FSME-Infektionen. Zecken sind nur schwer zu bekämpfen. Finden sie keine Nahrung, können sie bis zu drei Jahren lang warten. In Versuchen überlebte die Hälfte der Zecken zudem den Aufenthalt in einem Gefrierfach bei minus acht Grad Celsius, länger als 24 Stunden. Auch Waschgänge in der Maschine überstehen sie bis 60 Grad problemlos. Diese Woche treffen sich Experten zum süddeutschen Zeckenkongress, um über mögliche Maßnahmen der Zeckenbekämpfung zu beraten.

Nach Cannabiskonsums ins Krankenhaus?

Etwa 28 Menschen müssen in Deutschland jährlich wegen ihres Cannabiskonsums in stationäre Behandlung. Zudem konnten 2012 10.142 Klinikaufenthalte der Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide“ zugeordnet werden. Das ermittelte eine Untersuchung des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden. Demnach hat sich die Zahl der durch Cannabiskonsum Erkrankten in den letzten zehn Jahren etwa verdreifacht. Achtzig Prozent der deswegen behandelten Patienten sind Männer, wie die Technikerkrankenkasse, mit der Berufung auf das Statistische Bundesamt, bekannt gab. Cannabiskonsum ist in den letzten Jahren stärker in der Öffentlichkeit präsent, nachdem einige Länder ihre diesbezüglichen Verbote gelockert oder ganz gestrichen haben. Eine wachsende Zahl Befürworter fordern, Cannabis auch in der Bundesrepublik zu legalisieren. Sie argumentieren, dass dessen gesundheitsgefährdendes Potential nicht höher ist, als das des Alkoholkonsums und das durch eine Legalisierung dem Drogenhandel und damit einem großen Zweig der organisierten Kriminalität, der Nährboden entzogen würde.

Schockbilder auf Tabakwaren beschlossen

Inzwischen hat auch das EU-Parlament die neuen Tabakvorschriften abgesegnet. Demnach müssen zukünftig alle Tabakwaren mit Schockbildern und weiteren Warnhinweisen bedruckt werden. Das soll vor allem junge Menschen davon abhalten, mit dem Rauchen anzufangen. Deswegen wird spätestens ab 2017 auf allen Packungen abschreckende Bilder, beispielsweise von schwarzen Lungen, verfaulten Füßen oder Kehlkopfkrebs zu sehen sein. Zusätzlich wird auf der Rückseite mindestens 65 Prozent der Fläche mit einem Warnhinweis bedruckt. Betroffen von der neuen Regelung sind nicht nur Zigarettenpackungen, sondern auch Pfeifen- oder Wasserpfeifentabak. Ausgenommen von der neuen Regelung sind dagegen Zigarren oder Zigarillos, obwohl diese in der Regel mehr Schadstoffe enthalten, als Zigaretten, oder Pfeifentabak, der normalerweise nicht inhaliert wird. Maßgeblich dafür war die Tatsache, dass Zigarren und Zigarillos bei Jugendlichen weniger beliebt sind und deshalb kaum als Einstiegstabakwaren gelten. Festgelegt ist in den neuen Tabakvorschriften auch, dass zukünftig E-Zigaretten als Medikamente verkauft werden dürfen, wenn ein entsprechender Nutzen dargelegt werden kann. Davon abgesehen unterliegen sie auch weiterhin den selben Werbebeschränkungen, wie alle traditionellen Tabakprodukte. Grünenpolitikerin Rebecca Harms betonte die Wichtigkeit der EU-Regelung, da das Rauchen pro Jahr rund 700.000 frühzeitige Todesfälle verursacht.

Steigende Todesrate bei Pflegepersonalmangel

Im Fachmagazin „Lancet“ wurde jetzt das Ergebnis einer Untersuchung über mögliche Todesrisiken an Kliniken veröffentlicht. Dafür werteten die Forscher 420.000 Patientendaten aus neun europäischen Staaten aus. Demnach gibt es eine signifikante Korrelation zwischen der Todesrate in Krankenhäusern und der Arbeitsbelastung des jeweiligen Pflegepersonals. Dabei zeigte sich, dass die Todesrate mit der Arbeitsbelastung steigt. Verglichen wurden die Todesfälle bei Patienten mit einfachen chirurgischen Eingriffen, wie Blinddarm-, Hüft- oder Knieoperationen. Deren Todesrate ist mit 1 bis 1,5 Prozent relativ niedrig. In Kliniken jedoch, in denen nicht ausreichend Krankenschwestern vorhanden oder diese nicht gut ausgebildet waren, stieg die Zahl bis auf das siebenfache. So ist das Todesfallrisiko um circa ein Drittel geringer, wenn sich jede Krankenschwester um sechs Patienten kümmern muss und mindestens 60 Prozent der Krankenschwestern und Pfleger einen Hochschulabschluss haben, als in Kliniken, in denen auf jede Krankenschwester acht Patienten kommen und nur 30 Prozent des Pflegepersonals eine gute Ausbildung hat. Die ausgewerteten Daten stammen aus der Schweiz, Schweden, Norwegen, Finnland, Spanien, Irland, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden. Die Ergebnisse sind jedoch allgemeingültig.

Raucher sind häufiger gestresst und depressiv

Laut einer im Fachmagazin „British Medical Journal“ veröffentlichten Studie werden Raucher, die das Rauchen aufgeben, glücklicher. Demnach sind Raucher häufiger gestresst und depressiv, als Nichtraucher. Für die Studie wurden Raucher mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren, die täglich zwischen 10 und 40 Zigaretten rauchten, erst vor und sechs Monate nach ihrer Rauchentwöhnung befragt. Die Raucher, die es geschafft hatten aufzuhören, fühlten sich weniger gestresst und allgemein zufriedener. Gemma Taylor, die Studienleiterin der Universität Birmingham, erklärte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP; die Befragung belege, dass die häufige Behauptung, rauchen würde gegen Stress helfen und entspannend wirken, falsch sei. Zudem haben Raucher ein größeres Risiko, Herz-Kreislaufbeschwerden zu bekommen, oder an Krebs zu erkranken. Allerdings gibt die Befragung nur die subjektiven Empfindungen der Probanden wieder. Sie berücksichtigt zudem nicht eventuelle psychologische Ursachen, wie beispielsweise Niedergeschlagenheit und ein verschlechtertes Selbstbild, die auf das Scheitern des Vorsatzes folgen.