Archiv der Kategorie: Gesundheit

Weiterhin Streit um die „Pille danach“

Die Debatte um die „Pille danach“ ist noch immer im vollen Gange und spaltet die Regierungskoalition. Während sich gerade erst ein Expertenausschuss des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für eine Rezeptfreie Abgabe des Medikaments ausgesprochen hatte, unterstützt von zahlreichen Verbänden, der Opposition und weiten Teilen der SPD, votieren CDU und CSU weiterhin dagegen. Auch die Ärzteschaft kritisiert die Forderung als Verantwortungslosigkeit. „Hier geht es nicht um ein gesellschaftspolitische Für oder Wider, sondern um medizinische Sorgfaltspflicht“, erklärte beispielsweise der Verbandschef Klaus Reinhardt. Allerdings ist für die meisten Gegner der Freigabe die Rezeptpflicht eine ethisch-moralische und keine medizinische Frage. Sie befürchten, dass Frauen nachlässiger bei der Verhütung werden, wenn die Option der Pille danach für sie relativ leicht erhältlich wäre. Befürworter argumentieren dagegen, dass Frauen durchaus bewusst ist, das die Einnahme der hohen Hormonkonzentrationen des Medikaments nur auf Notfälle beschränkt bleiben müssen. Wichtigster Grund für eine Freigabe ist die kurze Zeit, in der die Pille wirksam ist. Diese muss innerhalb von drei Tagen nach einer möglichen Befruchtung eingenommen werden. Das ist mitunter schwierig, wenn Wochenende und Feiertage in diese Frist fallen. Der deutsche Bundesrat stimmte bereits im vergangenen Jahr einer Aufhebung der Verschreibungspflicht zu, was jedoch bis jetzt durch die Regierung blockiert wird.

Neuer Vogelgrippe-Virus sorgt für Aufregung

Chinesische Wissenschaftler warnen vor einer neuen Variante des Vogelgrippe-Virus, der im Süden Chinas aufgetreten ist. Der neue Virus H10N8, der vom chinesischen Seucheninstitut CDC in Peking identifiziert wurde, hat mindestens einen Menschen in der südöstlichen Jiangxi-Provinz getötet. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Virus sehr schnell von Mensch zu Mensch übertragbar ist. In einem Fachartikel erklärten die Forscher, dass der Virus das Potential für eine gefährliche Pandemie habe und keinesfalls unterschätzt werden darf. Zwar wurde er bisher erst bei einem Todesfall nachgewiesen, doch wie das im vergangenen Jahr aufgetretene Virus H7N9 zeigte, können sich Vogelgrippe-Viren sehr schnell verbreiten. Insgesamt 159 Erkrankungen, davon 71 mit tödlichem Ausgang, wurden 2013 registriert. Zudem ist es durchaus möglich, dass das Virus bereits andere Todesfälle verursacht hat, die nur falsch diagnostiziert wurden. Bisher haben sich die meisten Betroffenen direkt bei infiziertem Geflügel angesteckt, doch wie schon früher befürchtet wurde, ist der Vogelgrippe-Virus inzwischen soweit mutiert, dass er auch durch menschlichen Kontakt übertragbar ist, was die Gefahr einer globalen Seuche um ein vielfaches erhöht.

Ehepaare sind im Gegensatz zu Singles eher Sportmuffel

Menschen die in stabilen Paarbeziehungen leben, treiben offenbar weniger Sport, als Singles. Das ergab eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Männer und Frauen in stabilen Partnerschaften müssen ihre Attraktivität nicht mehr auf dem Heiratsmarkt unter Beweis stellen“, erklärte Ingmar Rapp, Mitautor der Studie, die ermittelte Statistik. Dafür wurden Angaben von über 11.000 Frauen und Männern ausgewertet, die über mehrere Jahre hinweg zu ihren Aktivitäten befragt worden waren. Die Aktivität verringert sich auch bei Paaren, die nicht verheiratet sind oder in verschiedenen Wohnungen leben. Am wenigsten Sport betreiben allerdings Ehepaare, was die ‚Heiratsmarkttheorie‘ zusätzlich stärkt. Andere Erklärungen konnten zudem verworfen werden. „Dass Menschen in Beziehungen weniger frei verfügbare Zeit für sich haben, kann den Rückgang der sportlichen Aktivität nicht erklären“, erläutert Mitautor Björn Schneider. Trotzdem zeigen andere Untersuchungen zur Lebenserwartung, dass Verheiratete eine bessere Gesundheit und höhere Lebenserwartung haben, als Alleinstehende. Das könnte einerseits daran liegen, dass Ehepaare zwar weniger Sport treiben, dafür aber oftmals andere gemeinsame Aktivitäten haben. Außerdem wirken sich Glück und Zufriedenheit mindestens ebenso stark positiv auf die Gesundheit aus, wie sportliche Betätigung.

Sonnenlicht kann gefährlichen Bluthochdruck vermindern

Einer neuen Studie zufolge, kann Sonnenlicht gefährlichen Bluthochdruck vermindern. Während zu viel Sonnenlicht Hautkrebs verursacht, wirkt sich auch zu wenig Sonne negativ auf die Gesundheit aus. Bekannt ist beispielsweise, dass UV-Strahlung unabdingbar für die Bildung von Vitamin D ist, dass unter anderem für die Bildung von Knochen gebraucht wird. Doch auch das Herz-Kreislauf-System nimmt bei zu wenig Sonnenlicht Schaden. So ermittelten britische Wissenschaftler, dass Sonnenlicht den Stickstoffmonoxid-Gehalt der Haut beeinflusst, was das zusammenziehen und entspannen der Blutgefäße ändert. Das erklärt die bereits seit längerem registrierten jahreszeitlichen Schwankungen des Blutdrucks und die im Winter häufigeren Herz-Kreislauf-Beschwerden. So erhöht sich bekanntermaßen im Winter die Gefahr einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen. Verschiedene Tests, die jetzt das „Journal of Investigative Dermatology“ veröffentlichte zeigen, dass schon eine halbe Stunde Sonnenlicht pro Tag ausreichen, um den Blutdruck positiv zu beeinflussen. Gerade im Winter sollte deshalb nicht auf regelmäßige Spaziergänge im Freien verzichtet werden.

Schockbildern auf Zigarettenpackungen kommen

Die EU-Gesundheitskommission hat inzwischen entschieden, mittels Schockbildern auf Zigarettenpackungen vor den gesundheitlichen Gefahren des Rauchens zu warnen. Vor allem jüngere Menschen sollen dadurch davon abgehalten werden, mit dem Rauchen anzufangen. Darauf einigten sich die zuständige Brüsseler Kommission, das EU-Parlament und die Regierungen der einzelnen EU-Länder. Geplant ist, dass auf Zigarettenschachteln abschreckende Bilder gedruckt werden müssen, wie beispielsweise Fotos einer schwarzen Lunge, oder eines verfaulten Fußes. Zusätzlich soll auf der anderen Seite der Packung ein schriftlicher Warnhinweis stehen, der mindestens 65 Prozent der Fläche ausfüllt. Vor allem Tabakprodukte die bei Jugendlichen beliebt sind, wie Zigarettenfeinschnitt- und Wasserpfeifentabak, müssen zukünftig derartigen Schockbilder tragen. Das betrifft rund 90 Prozent, aller Tabakwaren. Lediglich bei Zigarren, Pfeifentabak und Zigarillos, reichen weiterhin einfache Warnhinweise. Diese sind schon länger für Tabakprodukte vorgeschrieben, müssen bisher aber nur 40 Prozent der Fläche bedecken. Die EU-Vorschriften sehen außerdem vor, besonders gesundheitsgefährdende Zusatzstoffe und Aromen zu verbieten. Zigaretten mit Menthol- oder Vanillearoma sind bei Jugendlichen sehr beliebt, weshalb auch sie den neuen Richtlinien zum Opfer fallen. Diese müssen noch vom Rat und Parlament bestätigt und im Anschluss innerhalb von zwei Jahren, in allen EU-Mitgliedsländern umgesetzt werden.