Wie der Versicherungskonzern „Axa“ jetzt bekannt gab, plant das Unternehmen in den nächsten Jahren insgesamt 1600 neue Arbeitsplätze in Deutschland zu streichen. Diese sollen bis 2015 „sozialverträglich“ abgebaut werden. „Wir sind im Moment im Gespräch mit dem Betriebsrat“, erläuterte der Unternehmenssprecher in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Mit den Kündigungen muss Axa jedoch noch vier Jahre warten, da eine bis 2014 gültige Vereinbarung betriebsbedingte Kündigungen verbietet. 11.200 Mitarbeiter arbeiten aktuell in Deutschland für die französische Versicherungsgesellschaft. Das Ziel des Stellenabbaus ist eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und der Effizienz des Unternehmens. Axa plant dadurch, bis zum Jahr 2015 seine Verwaltungskosten um 220 Millionen Euro zu verringern.
Beitragsbemessungsgrenze für die Renten- und Arbeitslosenversicherung steigt
Die Beitragsbemessungsgrenze für die Renten- und Arbeitslosenversicherung wurde für den Westen Deutschlands ab dem kommenden Jahr wieder angehoben und erreicht damit die selbe Höhe, wie im Jahr 2010. Als Grund wurden die um 2,09 Prozent gestiegenen Löhne angegeben, für die entsprechend höhere Sozialabgaben notwendig wären. In den Ost-Bundesländern ändert sich an den Abschlägen nichts. Dort liegt die Beitragsbemessungsgrenze für die Renten- und Arbeitslosenversicherung auch 2012 bei 4.800 Euro pro Monat. In den alten Bundesländern steigt sie dagegen auf 5.600 Euro monatlich. Das entspricht für Gutverdiener einer höheren Belastung von 9,80 Euro monatlich für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Krankenversicherung erhöht sich ebenfalls ab dem 1. Januar von derzeit 3.712,50 Euro auf 3,825 Euro. Die neue Versicherungspflichtgrenze liegt dann bei 4.237,50 Euro, im Gegensatz zu bisher 4.125 Euro.
Schlechte Noten für Riester-Renten
Eine Studie von Verbraucherexperten bescheinigte der Riester-Rente eine vernichtende Bilanz. Seit ihrer Einführung von zehn Jahren haben sich die Riesterprodukte „zu Ungunsten der Sparer entwickelt“, so Expertin für Verbraucherpolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Kornelia Hagen. Ursprünglich sollte durch die Riester-Rente die Altersvorsorge verbessert werden. Bisher haben jedoch nur 40 Prozent der Anspruchsberechtigten überhaupt einen Vertrag abgeschlossen. Vor allem Menschen mit einem geringeren Einkommen, die im Alter am meisten von einer zusätzlichen Altersvorsorge profitieren würden, entscheiden sich deutlich seltener für einen zusätzlichen Sparvertrag. Das liegt nicht nur an den für Viele nicht aufbringbaren Beiträgen, sondern auch daran, dass die bei Riester-Produkten anfallende Rendite viel zu gering sei. Genauso gut könnten die Menschen in Geld „im Sparstrumpf“ sammeln, kritisierte die Expertin. In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Riester-Tarife immer mehr zum Nachteil der Sparer entwickelt. Das liegt einerseits an der in dieser Zeit gestiegenen Lebenserwartung, andererseits hat der Staat für die von ihm geförderte Rente keine verbindlichen Kalkulationsgrundlagen vorgegeben. „Kein normaler Mensch weiß, welche Lebenserwartung die Lebensversicherer tatsächlich kalkulieren“, kritisiert Kornelia Hagen. Der Garantiezins ist um rund ein Drittel gesunken und auch die Überschussverteilung hat sich in den vergangenen Jahren zuungunsten der Verbraucher entwickelt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung fordert angesichts dieser Entwicklung eine umfangreiche Reform der Riester-Unterstützung.
Änderung des Zahlungsbeginns bei Rentenverträgen
Wer plant in naher Zukunft einen Rentenversicherungsvertrag abzuschließen, sollte die mit dem neuen Jahr einhergehenden Änderungen mit beachten. So gilt für alle Riester– und Rürup-Verträge, dass ab dem 1.1. 2012 der früheste Auszahlungsbeginn einer Rentenversicherung bei 62 Jahren liegt. Wer lieber schon ab 60 Jahren seine angesparte Rente ausgezahlt bekommen will, hat nur noch vier Wochen Zeit, um einen Rentenvertrag abzuschließen. Wer umgekehrt lieber später das gesparte Geld in Anspruch nehmen will, um höhere Beträge sparen zu können, der kann problemlos den Auszahlungstermin nach hinten hinaus schieben. Zwar ist bei vielen Versicherungen der Zahlungsbeginn staatlich unterstützter Rentenverträge an den Beginn des staatlichen Renteneintrittsalters gekoppelt, vorgeschrieben ist eine „pünktliche“ Zahlung allerdings nicht. Lediglich eine frühere Auszahlung ist nicht möglich. „Die Riester-Rente dient der Altersvorsorge. Deshalb zahlen wir Ihre Rente frühestens ab 60 [noch] und spätestens mit 85 Jahren aus“, erläutert beispielsweise die Allianz-Versicherung. Allerdings ist es schwierig für Jahrzehnte im Voraus festzulegen, wann man die ersten Rentenzahlungen benötigt. Deshalb ist es sinnvoll sich eine Versicherungsgesellschaft zu suchen, die flexibel auf Terminverschiebuns-Wünsche durch die Kunden reagiert. So ist es zum Beispiel bei der Debeka möglich, bis zu einem Monat vor Eintritt der geplanten ratierlichen Zahlung den Termin zu verschieben. Je später der erste Auszahlungsterm ist, umso höher ist in der Regel die Auszahlung.
Wirtschaftlicher Aufschwung kommt nicht beim Arbeitnehmer an
Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs sind in Deutschland die Löhne in den letzten Jahren nur minimal gestiegen. Tatsächlich sank das reale Einkommen der Menschen seit dem Jahr 2000 um rund vier Prozent, wie jetzt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nachwies. Das entspricht einem Einkommensverlust von circa 100 Euro brutto. Die erstellte Studie zeigt auch, dass die Entwicklung der Löhne in den verschiedenen Einkommensgruppen sehr unterschiedlich ausfiel. Während einige Arbeitnehmer durch Lohnerhöhungen noch ein leichtes Plus zu verzeichnen haben, sanken für andere Arbeitnehmer die Reallöhne um bis zu 20 Prozent. Dies spiegelt sich auch in den gezahlten Stundenlöhnen wieder. Diese wurden in den letzten zehn Jahren nur um durchschnittlich 2,3 Prozent erhöht, während sich durch die Inflation der Wert des Geldes um rund 3 Prozent pro Jahr verringerte. „Der Anstieg der Stundenlöhne hat nicht gereicht, den Kaufkraftschwund vollständig auszugleichen“, erläutern die Autoren der Studie.