Neuregelung der Organspende beschlossen

Alle Fraktionen des Bundestags, haben sich inzwischen für eine Neuregelung, der in Deutschland geltenden Gesetze, für die Organspende ausgesprochen. Auch über die Art der Änderung herrscht weitestgehend Übereinstimmung. Derzeit ist in Deutschland niemand Organspender, der sich nicht extra als solcher registrieren lässt. Wie der Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin kritisierte, befürworten viele Menschen zwar die Organspende, vergessen aber, dies schriftlich festzuhalten. Dadurch gehen viele mögliche Spenderorgane verloren. Aktuell warten 12.000 Patienten auf ein Spenderorgan, für die jedoch nur 1.400 Organe zur Verfügung stehen. Andere Optionen, wie beispielsweise die Widerspruchsregel, werden jedoch von den Grünen und allen anderen Parteien abgelehnt. Bei der Widerspruchsregel ist prinzipiell jeder Mensch bei seinem Tod Spender, es sei denn er verbietet dies explizit. Obwohl dies das effektivste System ist, wodurch auch der Organmangel sofort beendet wäre, traut sich keine der deutschen Parteien diese zu vertreten. Lediglich Linken-Fraktionschef Gregor Gysi erklärte, dass er die Widerspruchslösung favorisierte, er aber aus Mangel an Zustimmung dafür, auch für den neuen Gesetzentwurf stimmen werde. CDU-Politiker, wie Volker Kauder, halten Organspende für einen „Akt der Nächstenliebe“, der eine persönliche Entscheidung sei. Auch die Option einer Pflicht für jeden Bürger, sich für oder gegen eine Organspende zu entscheiden, erhielt keine Mehrheit. Statt dessen soll in Zukunft jeder Bürger einen Informationsbrief von der Bundesregierung erhalten, in dem danach gefragt wird, ob er zur Organspende bereit sei, oder nicht. Einen Zwang dieses Schreiben zu beantworten, gibt es allerdings nicht. „Die Krankenkassen werden den Grundsatz der Freiwilligkeit der Entscheidung eines jeden einzelnen Versicherten berücksichtigen. Dies schließt auch die Ergebnisoffenheit der Aufklärung mit ein und berücksichtigt auch Fragen beim Zusammentreffen von Organspendeerklärung und Patientenverfügung“, erklärte das Bundesgesundheitsministerium.

Kinderkuren positiv für Heilungsverlauf

Bei lang anhaltenden Krankheiten, oder schweren Allergien, ist oft eine mehrwöchige Kur für Kinder erfolgreich. Besonders gute Erfolge wurden so bei der Behandlung von Neurodermitis, Asthma und Essstörungen verzeichnet. Durch die ständige ärztliche Überwachung und die regelmäßige Aufzeichnung aller gesundheitlichen Veränderungen, lassen sich bei einer Kinderkur oft sehr viel bessere Therapieergebnisse erzielen, als bei ambulanter Behandlung. Alle vier Jahre und bei schweren Fällen auch öfter, können Eltern einen Kuraufenthalt für ihr Kind beantragen. Voraussetzung dafür ist eine Bestätigung vom behandelnden Kinderarzt, dass eine Kur nötig und medizinisch wirksam ist. Bei der zuständigen Krankenkasse muss anschließend ein Antragsformular für eine Kur angefordert und eingereicht werden. Dort kann auch die von den Eltern gewünschte Klinik eingetragen werden. Bei einer Ablehnung durch die Krankenkasse bleibt die Option des Widerspruchs, der allerdings noch einmal vom behandelnden Kinderarzt begründet und innerhalb von vier Wochen eingereicht werden muss. Das sich der damit verbundene Aufwand lohnt, zeigen Untersuchungen der Universitätsklinik Ulm. Ulmer Mediziner analysierten zum Beispiel die Wirksamkeit der sogenannten Höhlentherapie bei Asthma, die im Rahmen eines mehrwöchigen Kuraufenthalts angeboten wird und stellten fest, dass sich das Lungenvolumen der an Asthma leidenden Kinder in dieser Zeit um rund 8 Prozent erhöhte.

Industriewurst verringert Lebenserwartung

Wer sich jeden Tag Fleisch oder Wurst gönnt, der verkürzt damit seine Lebenserwartung erheblich. Das ist das Ergebnis einer Studie US-amerikanischer Ärzte, die kürzlich im Fachmagazin „Archives of International Medicine“ veröffentlicht wurde. Dafür verglichen die Wissenschaftler die Krankenanfälligkeit von 38.000 Männern und 83.000 Frauen über einen Zeitraum von 22 Jahren und befragten die Probanden regelmäßig über ihre Essgewohnheiten. Um bis zu 12 Prozent höher ist demnach für Menschen mit einem täglichen Fleischverzehr die Wahrscheinlichkeit, an Krebs oder Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken und zu sterben. Erschreckenderweise erhöhte sich die Gefahr sogar auf 20 Prozent, wenn die regelmäßig gegessene Fleischmenge aus industriell verarbeiteten Produkten, wie Aufschnitt und Würstchen stammte. Dies liegt vermutlich an dem fast immer eingesetzten Nitritpökelsalz, durch welches Fleisch und Wurst seine rote Farbe behält und für längere Zeit, in Plastik eingeschweißt, haltbar ist. Was weniger bekannt ist; Nitrit verringert zwar erheblich die Gefahr von Schimmelbildung und ist auch in kleinen Mengen nicht gesundheitsschädlich, allerdings gilt das nur, so lange es nicht heiß wird. Wird mit Nitritpökelsalz behandelte Wurst stark erhitzt, wie dies beispielsweise beim backen, braten und frittieren geschieht, dann bilden sich aus dem Nitrit immens krebsfördernde Nitrosamine. Lebensmittelchemiker, die eher Befürworter von Nitritzugaben bei Wurst und Fleisch sind, da diese schwere Lebensmittelvergiftungen durch Verwesungsgifte verhindern, warnen davor, diese zu stark zu erhitzen. Das jedoch wird öffentlich kaum kommuniziert, da es konsumschädigend wäre, würde bekannt, dass weder Speck, noch Schinken, Salami oder Würstchen die Nitrit enthalten, gebraten werden dürfen. Staatlich in Auftrag gegebene Analysen der Schädlichkeit von Nitritpökelsalz beschränkten sich bisher auf dessen mögliche Gesundheitsgefahr bei kaltem Verzehr.

Das Ergebnis der US-Studie wird hoffentlich dazu führen, dass offener mit dem Thema umgegangen und Verbraucher besser darüber informiert werden, welche Lebensmittel sich für bestimmte Zubereitungsarten eignen, oder nicht. Aber auch ein positives Fazit konnten die Wissenschaftler nach Auswertung der Studie ziehen. Demnach erhöht bereits auch jede kleinere Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten die Lebensdauer der Menschen. Wer regelmäßig anstelle roten Fleisches Fisch, Geflügel, Hülsenfrüchte, Nüsse und Getreideprodukte isst, kann sein Erkrankungs- und Sterberisiko um bis zu 19 Prozent senken.

Neue Vorsorgeuntersuchungen für Kinder?

Die Bundesärztekammer (BÄK) fordert Veränderungen bei den Vorsorgeuntersuchungen für Kinder. Dabei sollte auch schon bei Kleinkindern stärker beachtet werden, ob sie zu Übergewicht neigen, oder andere physische und psychische Auffälligkeiten zeigen, deren Ursache in falscher Ernährung oder Bewegungsmangel liegt. Die Medizinerin Bärbel-Maria Kurth, vom Berliner Robert Koch-Institut, hat in einer umfangreichen Studie ermittelt, dass schon ab dem dritten Lebensjahr deutliche Anzeichen dafür erkennbar sind. Rund 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind bereits vor dem Erreichen der Volljährigkeit durch eine falsche Lebensweise geschädigt. Diesem Missstand könnte im Rahmen der insgesamt 11 während der Kindheit stattfindenden Vorsorgeuntersuchungen begegnet werden. Nach Meinung des BÄK-Vorstandsmitglied Rudolf Henke, sei es „höchste Zeit“, dass ein deutschlandweiter Bundesausschutz die Richtlinien für diese Vorsorgeuntersuchungen diesbezüglich anpasst. Übergewicht und Haltungsschäden zählen zu den größten Risikofaktoren für chronische Erkrankungen und Herz- Kreislaufbeschwerden.

Lebensmittel: Kinderprodukte schneiden schlecht ab

In einem umfangreichen Report stellte die Verbraucherorganisation „Foodwatch“ das Ergebnis einer Analyse von rund 1500 Kinderprodukten vor. Darin wird festgestellt, dass trotz gegenteiliger Behauptung und Werbung, der Großteil der angebotenen speziellen Lebensmittel für Kinder, diese nicht nur keinen positiven Effekt haben, sondern das sie durch die Förderung von Fehlernährung, Übergewicht und Krankheiten verursachen. Mehr als 73 Prozent aller Kinderprodukte gehören zur Kategorie der Genussmittel und enthalten zu viel Fett und/oder Zucker. Selbst die als sehr gesund deklarierten sogenannten Frühstückscerealien enthalten so viel Zucker oder Süßstoff, dass sie als „getarnte Süßigkeiten“ gelten. Lediglich 12,4 Prozent der Kinderprodukte sind Lebensmittel wie verarbeitetes Obst und Gemüse, Säfte oder Saucen, die einen ihrem Sättigungswert angemessenen Nährstoffgehalt besitzen. „Die Industrie will Kinder so früh wie möglich auf ungesundes Junkfood programmieren“, warnte Anne Markwardt, Mitarbeiterin von Foodwatch. „Mit Obst und Gemüse lässt sich nur wenig Profit machen – mit Junkfood und Softdrinks schon mehr.“ So liegt der Gewinn beim Verkauf von Obst und Gemüse bei durchschnittlich unter fünf Prozent. Bei Süßwaren und Snacks streichen die Konzerne dagegen einen Gewinn von mindestens 15 Prozent ein. Dessen sollten sich alle Eltern stets bewusst sein, wenn Hersteller behaupten, sich für eine ausgewogene Ernährung der Kinder einzusetzen zu wollen. Die Verantwortung für die Ernährung der Kinder liegt allein bei den Eltern. Als Kinderprodukte deklarierte Waren beinhalten keine kindgerechten Nahrungsmittel. „Kinderprodukt“ ist Werbung. Mehr nicht.