In einem umfangreichen Report stellte die Verbraucherorganisation „Foodwatch“ das Ergebnis einer Analyse von rund 1500 Kinderprodukten vor. Darin wird festgestellt, dass trotz gegenteiliger Behauptung und Werbung, der Großteil der angebotenen speziellen Lebensmittel für Kinder, diese nicht nur keinen positiven Effekt haben, sondern das sie durch die Förderung von Fehlernährung, Übergewicht und Krankheiten verursachen. Mehr als 73 Prozent aller Kinderprodukte gehören zur Kategorie der Genussmittel und enthalten zu viel Fett und/oder Zucker. Selbst die als sehr gesund deklarierten sogenannten Frühstückscerealien enthalten so viel Zucker oder Süßstoff, dass sie als „getarnte Süßigkeiten“ gelten. Lediglich 12,4 Prozent der Kinderprodukte sind Lebensmittel wie verarbeitetes Obst und Gemüse, Säfte oder Saucen, die einen ihrem Sättigungswert angemessenen Nährstoffgehalt besitzen. „Die Industrie will Kinder so früh wie möglich auf ungesundes Junkfood programmieren“, warnte Anne Markwardt, Mitarbeiterin von Foodwatch. „Mit Obst und Gemüse lässt sich nur wenig Profit machen – mit Junkfood und Softdrinks schon mehr.“ So liegt der Gewinn beim Verkauf von Obst und Gemüse bei durchschnittlich unter fünf Prozent. Bei Süßwaren und Snacks streichen die Konzerne dagegen einen Gewinn von mindestens 15 Prozent ein. Dessen sollten sich alle Eltern stets bewusst sein, wenn Hersteller behaupten, sich für eine ausgewogene Ernährung der Kinder einzusetzen zu wollen. Die Verantwortung für die Ernährung der Kinder liegt allein bei den Eltern. Als Kinderprodukte deklarierte Waren beinhalten keine kindgerechten Nahrungsmittel. „Kinderprodukt“ ist Werbung. Mehr nicht.