Die OECD kritisiert die deutsche Rentenreform

OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit, hat die Änderung des deutschen Rentengesetzes stark kritisiert. „Die Zeiten, in denen Deutschland international als gutes Beispiel für die Gestaltung der Rentensysteme galt, sind mit den neuesten Beschlüssen vorbei“, erklärt der Generalsekretär der OECD, Angel Gurría, in einem Interview gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Anlass der Kritik ist die Einführung der Mütterrente. Diese sei, so die OECD, eine unnötige Belastung für die nächste Generation. Auch die heutigen Rentner würden darunter leiden, da sich dadurch die Möglichkeiten späterer Rentenanpassungen an die Inflation verringern. Die Bundesregierung hatte Anfang des Jahres die Mütterrente eingeführt, die Erwerbsminderungsrente erhöht und gleichzeitig die Option, ab dem 63. Lebensjahr abschlagfrei in Rente zu gehen, beibehalten. Kanzlerin Merkel ist gestern nach Paris gereist, wo sie unter anderem den Sitz des OECD besucht hat.

Lebensversicherungen in der Krise

Die „Börsenzeitung“ kritisiert neue gesetzliche Regelungen, denen es zu verdanken ist, dass dem Konzept der Lebensversicherung der „Ausverkauf“ drohe. Mittlerweile rechnen Experten damit, dass einige Versicherungsunternehmen Konkurs anmelden müssen, falls sie den Lebensversicherungsbereich nicht auslagern dürfen. „Marktaustritte müssen möglich sein – auch bei den Lebensversicherern“, erklärt daraufhin der Chef der Versicherungsaufsicht BaFin, Felix Hufeld, der „Börsen-Zeitung“. Die BaFin plane nicht, dies ganz zu verhindern. Jedoch will sie sicher stellen, dass dieser „im Falle eines Falles insbesondere für die betroffenen Versicherungsnehmer möglichst schonend ablaufe“. Auch zu einer mögliche Senkung des Garantieversprechens äußerte er sich. Zwar könne eine Gesellschaft, die von einer Insolvenz bedroht sei, eine solche Senkung vornehmen, doch das dürfe nur in Ausnahmefällen erfolgen. Der diesbezügliche Paragraf 89 des Versicherungsaufsichtsgesetzes dürfe nicht als „Generalklausel für die ganze Branche“ missbraucht werden. Für Kunden mit laufenden Lebensversicherungsverträgen, die dreieinhalb bis vier Prozent garantieren, bedeutet die Gesetzesänderung, dass sie vorerst keine Kürzungen fürchten müssen. Um den Garantiezins, trotz der aktuellen Niedrigzinsphase zu erhalten, forderte die BaFin die Lebensversicherer auf, andere Optionen zu suchen. Zudem müsse es möglich sein, Lebensversicherungen zukünftig auch ohne die bisherigen Zinsversprechen für Kunden attraktiv zu gestalten. „Die Versicherer müssen differenziertere Angebote entwickeln und das Produkt Lebensversicherung in Teilen neu erfinden“, erklärte dazu die BaFin-Chefin, Elke König.

Gefahren im Internet

Um der wachsende Besorgnis vor den Gefahren digitaler Technik zu begegnen, will die Bundesforschungsministerin, Johanna Wanka (CDU) eine Debatte über deren Chancen und Risiken ins Leben rufen. So erklärt sie, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP; „Durch die Digitalisierung praktisch unserer gesamten Umgebung sind bei vielen Menschen Ängste und Verunsicherungen entstanden“. Das ist so allerdings nicht ganz korrekt. Tatsächlich haben fast alle Menschen in Deutschland die Chancen und unendlichen Möglichkeiten, vor allem der neuen Online-Kommunikation, längst erkannt und der Durchschnittsbürger ist in dessen Nutzung vermutlich um einiges weiter, als die meisten Regierungsmitglieder. Was vielen Menschen allerdings Sorge bereitet, ist das flächendeckende, völlig unkontrollierte Ausspionieren ihrer Daten, vornehmlich durch US-amerikanische Geheimdienste. Das hat inzwischen auch die Regierung begriffen und so plant die Ministerin, die „Sensibilisierung für den Datenschutz“ als wichtiges Thema im laufenden ‚Jahr der Wissenschaft‘ aufzugreifen. Verschiedene Veranstaltungen sollen über Sicherheit und Gefahren im Internet informieren und die Bürger „besser in die Lage versetzen […] selbstbestimmt zu agieren und ihre Persönlichkeitsrechte zu schützen“ – etwas, wozu bisher noch nicht einmal die Kanzlerin in der Lage war. Auf die Bürger-Proteste gegen die Spionage durch die USA geht sie indirekt ein, indem sie zugibt, dass diesbezügliche Bedenken „nicht immer ausreichend ernst genommen“ wurden und „soziale und ethische Herausforderungen“ anstünden.

Altersvorsorge wird zu sehr vernachlässigt

Noch immer halten viele Menschen die private Altersvorsorge für überflüssig und werden darin von selbsternannten Experten bestärkt. Wenn es sich dabei um Finanzfachleute handelt, sollten die Bürger jedoch bedenken, dass diese nicht uneigennützig handeln, wenn sie ihnen, zu Lasten der Altersvorsorge, kurzfristige Anlagen oder den Kauf diverser Gebrauchsgegenstände offerieren. Auf Vorsorge für das Alter kann jedoch nur verzichten, wer seinen Ruhestand mit einer Rente auf Hartz-IV-Niveau plant. Denn die Rentenlücke wächst. Wie der Rentenversicherungsbericht von 2011 zeigt, beträgt die derzeitige gesetzliche Rente, die nach 45 Arbeits- bzw. Beitragsjahren gezahlt wird, durchschnittlich 50 Prozent, des Nettoeinkommens. Tendenz sinkend. Das entspricht für Männer rund 1000 und für Frauen gerade einmal 500 Euro monatlich. Trotzdem verringert sich die Bereitschaft der Deutschen, für ihr Alter vorzusorgen. Derzeit sind lediglich 24 Prozent der Arbeitnehmer bereit, in ihre Altersvorsorge zu investieren, wie eine aktuelle Umfrage durch das Allensbach-Institut, die im Auftrag des Versicherungsverbands GDV durchgeführt wurde, belegt. Wichtiger sind den Befragten die Ausgaben für gutes Essen, moderne Kleidung, Mobiliar, oder verschiedener technischer Geräte. Doch gerade im Alter ist man verstärkt auf Dienstleistungen und technische Hilfsmittel angewiesen. Deshalb sollte sich jeder bewusst machen, dass ihn die Versäumnisse von heute, in naher Zukunft zum Verhängnis werden können – und diesbezüglich schnell handeln. Auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Rentensparpläne, lassen sich online leicht, durch verschiedene Vergleichsportale ermitteln.

Raucher sind häufiger gestresst und depressiv

Laut einer im Fachmagazin „British Medical Journal“ veröffentlichten Studie werden Raucher, die das Rauchen aufgeben, glücklicher. Demnach sind Raucher häufiger gestresst und depressiv, als Nichtraucher. Für die Studie wurden Raucher mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren, die täglich zwischen 10 und 40 Zigaretten rauchten, erst vor und sechs Monate nach ihrer Rauchentwöhnung befragt. Die Raucher, die es geschafft hatten aufzuhören, fühlten sich weniger gestresst und allgemein zufriedener. Gemma Taylor, die Studienleiterin der Universität Birmingham, erklärte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP; die Befragung belege, dass die häufige Behauptung, rauchen würde gegen Stress helfen und entspannend wirken, falsch sei. Zudem haben Raucher ein größeres Risiko, Herz-Kreislaufbeschwerden zu bekommen, oder an Krebs zu erkranken. Allerdings gibt die Befragung nur die subjektiven Empfindungen der Probanden wieder. Sie berücksichtigt zudem nicht eventuelle psychologische Ursachen, wie beispielsweise Niedergeschlagenheit und ein verschlechtertes Selbstbild, die auf das Scheitern des Vorsatzes folgen.