Etwa 28 Menschen müssen in Deutschland jährlich wegen ihres Cannabiskonsums in stationäre Behandlung. Zudem konnten 2012 10.142 Klinikaufenthalte der Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide“ zugeordnet werden. Das ermittelte eine Untersuchung des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden. Demnach hat sich die Zahl der durch Cannabiskonsum Erkrankten in den letzten zehn Jahren etwa verdreifacht. Achtzig Prozent der deswegen behandelten Patienten sind Männer, wie die Technikerkrankenkasse, mit der Berufung auf das Statistische Bundesamt, bekannt gab. Cannabiskonsum ist in den letzten Jahren stärker in der Öffentlichkeit präsent, nachdem einige Länder ihre diesbezüglichen Verbote gelockert oder ganz gestrichen haben. Eine wachsende Zahl Befürworter fordern, Cannabis auch in der Bundesrepublik zu legalisieren. Sie argumentieren, dass dessen gesundheitsgefährdendes Potential nicht höher ist, als das des Alkoholkonsums und das durch eine Legalisierung dem Drogenhandel und damit einem großen Zweig der organisierten Kriminalität, der Nährboden entzogen würde.
Widerstand gegen Rente mit 63
Der ehemalige Bundesinnenminister, Franz Müntefering, hat erneut die Senkung des Renteneintrittalters auf 63 Jahre kritisiert. Er forderte die Regierung dazu auf, die Rentenpläne an die Erfordernisse unserer Zeit anzupassen. Müntefering: „Wenn die Union und meine Partei Mut haben, dann holen sie noch mal tief Luft und schauen sich alles noch mal genau an. Es geht besser.“ Das Eintrittsalter der Rente abschlagfrei auf 63 Jahre festzulegen bezeichnete er, angesichts der demografischen Lage Deutschlands, als „bizarr“ und „systemfremd“. Er verwies darauf, dass die Zahl der Beitragszahler in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter sinken und parallel die Zahl der Rentenempfänger stark steigen werde. „Wie hoch sollen die Beiträge der Jungen denn steigen?“, kritisierte der Ex-Minister in einem Interview gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“. Die Folge einer solchen unüberlegten Regelung könnte der komplette Zusammenbruch des Systems der beitragsfinanzierten Rente sein. Der langjährige SPD-Chef Müntefering war während der letzten großen Koalition, von 2005 bis 2007 Arbeitsminister. In dieser Zeit erarbeitete er die letzte Rentenreform, die unter anderem das Eintrittsalter für Rentner von 65 auf 67 Jahre anhob. Nach neuesten Plänen der Regierungskoalition von CDU/CSU und SPD, sollen Arbeitnehmer, mit mindestens 45 Beitragsjahren, schon ab dem 63 Lebensjahr ohne Abschläge in Rente gehen können.
Schockbilder auf Tabakwaren beschlossen
Inzwischen hat auch das EU-Parlament die neuen Tabakvorschriften abgesegnet. Demnach müssen zukünftig alle Tabakwaren mit Schockbildern und weiteren Warnhinweisen bedruckt werden. Das soll vor allem junge Menschen davon abhalten, mit dem Rauchen anzufangen. Deswegen wird spätestens ab 2017 auf allen Packungen abschreckende Bilder, beispielsweise von schwarzen Lungen, verfaulten Füßen oder Kehlkopfkrebs zu sehen sein. Zusätzlich wird auf der Rückseite mindestens 65 Prozent der Fläche mit einem Warnhinweis bedruckt. Betroffen von der neuen Regelung sind nicht nur Zigarettenpackungen, sondern auch Pfeifen- oder Wasserpfeifentabak. Ausgenommen von der neuen Regelung sind dagegen Zigarren oder Zigarillos, obwohl diese in der Regel mehr Schadstoffe enthalten, als Zigaretten, oder Pfeifentabak, der normalerweise nicht inhaliert wird. Maßgeblich dafür war die Tatsache, dass Zigarren und Zigarillos bei Jugendlichen weniger beliebt sind und deshalb kaum als Einstiegstabakwaren gelten. Festgelegt ist in den neuen Tabakvorschriften auch, dass zukünftig E-Zigaretten als Medikamente verkauft werden dürfen, wenn ein entsprechender Nutzen dargelegt werden kann. Davon abgesehen unterliegen sie auch weiterhin den selben Werbebeschränkungen, wie alle traditionellen Tabakprodukte. Grünenpolitikerin Rebecca Harms betonte die Wichtigkeit der EU-Regelung, da das Rauchen pro Jahr rund 700.000 frühzeitige Todesfälle verursacht.
Steigende Todesrate bei Pflegepersonalmangel
Im Fachmagazin „Lancet“ wurde jetzt das Ergebnis einer Untersuchung über mögliche Todesrisiken an Kliniken veröffentlicht. Dafür werteten die Forscher 420.000 Patientendaten aus neun europäischen Staaten aus. Demnach gibt es eine signifikante Korrelation zwischen der Todesrate in Krankenhäusern und der Arbeitsbelastung des jeweiligen Pflegepersonals. Dabei zeigte sich, dass die Todesrate mit der Arbeitsbelastung steigt. Verglichen wurden die Todesfälle bei Patienten mit einfachen chirurgischen Eingriffen, wie Blinddarm-, Hüft- oder Knieoperationen. Deren Todesrate ist mit 1 bis 1,5 Prozent relativ niedrig. In Kliniken jedoch, in denen nicht ausreichend Krankenschwestern vorhanden oder diese nicht gut ausgebildet waren, stieg die Zahl bis auf das siebenfache. So ist das Todesfallrisiko um circa ein Drittel geringer, wenn sich jede Krankenschwester um sechs Patienten kümmern muss und mindestens 60 Prozent der Krankenschwestern und Pfleger einen Hochschulabschluss haben, als in Kliniken, in denen auf jede Krankenschwester acht Patienten kommen und nur 30 Prozent des Pflegepersonals eine gute Ausbildung hat. Die ausgewerteten Daten stammen aus der Schweiz, Schweden, Norwegen, Finnland, Spanien, Irland, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden. Die Ergebnisse sind jedoch allgemeingültig.
Alternative für den Garantiezins der Lebensversicherungen
Aufgrund des derzeit historisch niedrigen Zinssatzes, müssen die Lebensversicherer ihre Angebote entsprechend anpassen. Vor allem der Garantiezins für Lebensversicherungspolicen ist den Versicherungsgesellschaften inzwischen ein Dorn im Auge. Allerdings ist der Garantiezins einer der wichtigsten Gründe für Versicherungsnehmer, eine kapitalbildende Lebensversicherung abzuschließen. Wer das Risiko eines Totalverlustes in Kauf nimmt, kann auch wesentlich profitablere Anlagen wählen. Inzwischen überlegen viele Anbieter, mehr fondsgebundene Produkte anzubieten. Dabei wird ein Großteil des Beitrags gezielt in verschiedenen Fonds angelegt, die vom Kunden selbst ausgesucht werden können. Für diesen Teil des Versicherungsbeitrages tragen die Kunden dann das Risiko. Dafür erhalten sie auch eine höhere Rendite. So bietet die Zurich-Versicherung inzwischen fast ausschließlich fondsgebundene Versicherungen an. Auch Ergo spezialisiert sich verstärkt auf Fondspolicen-Angebote, die inzwischen „mehr als die Hälfte“ aller Neuverträge ausmachen, wie Ergo-Chef Torsten Oletzky erklärte. Natürlich gibt es für die höhere Gewinnchance auch ein höheres Risiko. Wenn die Börsenkurse fallen, oder die ausgewählten Unternehmen weniger Gewinn machen, verringert sich das dafür eingesetzte Kapital. Damit Kunden nicht auf reine Fondsverträge ohne Versicherungsanteil umsteigen, bieten die Versicherer zumindest noch die Garantie des eingesetzten Gesamtkapitals an – also ähnlich wie bei der bisherigen KLV, nur ohne die bisherige garantierte Mindestverzinsung. Ob das Angebot dieses Zwitter-Produkt ausreichen wird, den Garantiezins zu ersetzen, muss sich noch zeigen. Erste Versicherungsunternehmen haben jedenfalls entschieden, komplett aus dem Lebensversicherungsgeschäft auszusteigen und bieten den LV-Bereich zum Kauf an.