Archiv der Kategorie: Wissenswertes

Kurios: Sparbuch immer noch beliebt

Das die deutschen Sparer noch immer vorzugsweise in sicheren und eher wenig gewinnbringenden Anlagen ihr Geld investieren, zeigt sich auch dieses Jahr in der Fondsbranche. Diese konnte sich in den vergangenen Jahren über einen massiven Zuwachs der Anlagesummen freuen. So liegen derzeit 7,8 Milliarden Euro in Spezialfonds für institutionelle Anleger, wie der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) mitteilte. „Angesichts der Umschuldung Griechenlands und der niedrigen Zinsen europäischer Staatsanleihen schätzen viele Anleger Unternehmensanleihen attraktiver ein als Staatsanleihen“, erläutert der Hauptgeschäftsführer des BVI, Thomas Richter, den Zuwachs. In sogenannten Publikumsfonds für Privatanleger dagegen, wurden bisher nur rund 0,7 Milliarden Euro investiert. Hier sind es hauptsächlich Fonds mit Unternehmensanteilen, die bevorzugt werden, während die Summe der Anlagen in Rentenfonds erheblich gesunken ist. Privatanleger sollten sich vielleicht vergegenwärtigen, dass große Unternehmen nicht in Anlagen investieren würden, wenn diese ihnen keine Gewinne versprechen. Mit ein bis zwei Prozent Zinsen, die zum Beispiel auf Sparbücher gezahlt werden, kann noch nicht einmal die Inflation ausgeglichen, geschweige denn ein Gewinn erzielt werden. Es lohnt sich also auch bei kleineren Summen, seine Anlagestrategie zu überdenken.

Männer sollten sich wie Frauen ernähren

Der Anteil der Nahrungsherstellung am Treibhauseffekt liegt in Deutschland bei circa 20 Prozent. Da für die Fleischerzeugung zusätzlich noch Futtermittel für Tiere angebaut werden, ist der Energieaufwand und damit auch die CO2-Produktion für Fleisch durchschnittlich höher, als für Gemüse und Obst. Daraus ergibt sich, wie jetzt im Magazin „International Journal of Life Cycle Assessment“ veröffentlicht wurde, dass Frauen sich durch ihren höheren Obst- und Gemüseanteil auf dem Speiseplan nicht nur gesünder ernähren, sondern dass sie auch maßgeblich die Umwelt schonen. Analysten rechneten aus, dass wenn sich alle Männer dem Ernährungsstil der Frauen anpassten, eine landwirtschaftliche Fläche in der Größe des Bundeslandes Schleswig-Holstein eingespart werden könnte. Außerdem entstünden 15 Millionen Tonnen weniger Treibhausgase und es würden, bedingt durch die eingesparte Düngung, 60.000 Tonnen Ammoniak weniger freigesetzt werden. Notwendig dafür wäre, dass Männer ihren jetzigen Fleisch- und Wurstkonsum halbieren und statt dessen mehr Brot, Obst und Gemüse essen würden. Man sollte sich allerdings hüten diese Zahlen als Argument für Vegetarismus zu verwenden. Tatsächlich war Fleischkonsum für uns Hominide die Möglichkeit, uns über den Umweg des Schlachttieres die in Gras – das für uns unverdaulich ist – gespeicherte Energie nutzbar zu machen. Die schlechteren Werte für die Umwelt sind keine Folge des Fleischkonsums, sondern der industriellen Fleischerzeugung, für die es billiger ist, gezielt Masttiere zu züchten, die wiederum mit den selben Produkten gefüttert werden, die auch zur Nahrung der Menschen gehören. Würden statt der, allein lebensunfähiger Zuchtschweine- und Rinder, die früheren Urformen unserer Haustiere verwendet werden, sähe die CO2- und Ammoniak-Bilanz wesentlich günstiger für Fleisch aus.

Vorsicht vor Rentenlücke bei Teilzeitbeschäftigung

Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V., hat sich die Zahl der Teilzeitbeschäftigten in den vergangenen zehn Jahren um drei Millionen erhöht. Mit jetzt zehn Millionen Teilzeitarbeitern entspricht das einer Steigerung um 43 Prozent. Vor allem Frauen sind – freiwillig, oder unfreiwillig – häufig nur in Teilzeitarbeit tätig. 45 Prozent aller erwerbstätigen Frauen, arbeiten inzwischen Teilzeit. 2010 waren es noch 38 Prozent Arbeitnehmerinnen, auf die das zutraf. Im Gegensatz dazu arbeiten nur 10 Prozent aller erwerbstätigen Männer in Teilzeit, obwohl sich auch ihre Zahl seit 2010 um 100 Prozent gesteigert hat. Frauen sind oft schneller bereit, für eine Firma in Teilzeit zu arbeiten, wenn sie nebenbei noch eine Familie zu versorgen hat. Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass die verringerte Arbeitszeit auch eine erhebliche Verringerung der späteren gesetzlichen Rentenhöhe nach sich ziehen wird. Wer sich freiwillig, zum Beispiel aus familiären Gründen, dafür entscheidet nur Teilzeit zu arbeiten, muss beizeiten mit einer zusätzlichen Rentenversicherung für das Alter vorsorgen. Auf die höhere Rente des Ehepartners sollte man sich dabei lieber nicht verlassen, wie die Scheidungsrate von rund 55 Prozent zeigt, zumal sich nicht abschätzen lässt, wie stark die Inflation die scheinbar hohe Rente bis dahin vermindert haben wird.

Verwaltungsgericht entscheidet gegen grundsätzliches Sterbehilfeverbot

Eine wegweisende Entscheidung hat jetzt das Verwaltungsgericht Berlin getroffen. Demzufolge dürfen Ärzte unheilbar kranken Menschen in Ausnahmefällen auch tödliche Medikamente für einen Suizid überlassen. Das diesbezügliche Verbot verstößt laut Gericht gegen die Berufs- und Gewissensfreiheit der Ärzte, die ihnen im Grundgesetz garantiert wird. Verhandelt wurde eine Klage des Sterbehilfevereins Dignitate, dem die Berliner Ärztekammer vor vier Jahren untersagt hatte, Todkranken auf Wunsch tödliche Medikamente zu verschreiben und dies mit der „ärztlichen Ethik“ begründet. Das Gericht bestätigte zwar, dass organisierte Sterbehilfe, wie sie im Sterbehilfeverein Dignitate angeboten wird, grundsätzlich verboten werden könnte, aber ein uneingeschränktes Verbot, wie von der Ärztekammer formuliert, geht zu weit, da jeder behandelnde Ärzte dadurch in Gewissenskonflikte geraten kann, wenn eine andere Leidensbegrenzung von Patienten nicht möglich ist.

Mediziner warnen vor erhöhten Zeckengefahr

Das gefährlichste in Deutschland lebende Tier ist die Zecke. Kein anderes Tier ist hier für so viele Krankheitsfälle verantwortlich, wie dieses kleine, zur Gattung der Milben zählende Insekt. Am bekanntesten und trotzdem noch immer weit unterschätzt, ist die Hirnhautentzündung (FSME), die durch Zeckenbisse übertragen wird. Durch die milden Winter und wärmeren Temperaturen in Frühjahr und Herbst, ist die Zeckenpopulation in den vergangenen Jahren erheblich angewachsen. Das spiegelt sich auch in der Statistik der gemeldeten FSME-Fälle wieder, deren Zahl sich allein im letzten Jahr um rund 40 Prozent erhöht hat. Fast ein Drittel aller deutschen Gegenden, zählen mittlerweile zu den Risikoregionen. Zwar sind nur zwei Prozent der Zecken von FSME befallen, doch die wachsende Zeckenplage erhöht auch die Zahl der Opfer. In 50 Prozent aller Erkrankungen nimmt die Hirnhautentzündung einen sehr schweren Verlauf und bei 25 Prozent aller betroffenen Patienten bleiben schwere Schäden zurück. Deshalb raten die Biologen und Mediziner, sich vor allem im noch immer am schwersten betroffenen Süden Deutschlands, gegen Hirnhautentzündung impfen zu lassen.