Wie die Barmer in ihrem Pflegereport 2012 bekannt gab, müssen Menschen in Deutschland für einen Pflegefall durchschnittlich 31.000 Euro aufbringen. Die Untersuchung der Pflegesituation ergab auch, dass Frauen mit ca. 45.000 Euro mehr als doppelt so viel ausgeben müssen, als Männern, die nur rund 21.000 Euro für die Pflege von Angehörigen selbst bezahlen. Die Gesamtkosten von Pflegebedürftigen ist ebenfalls sehr unterschiedlich. So kostet die Pflege für Männer rund 42.000 Euro und für Frauen 84.000 Euro, woran sich die Pflegeversicherung mit durchschnittlich 33.000 Euro beteiligt. Allerdings fallen so hohe Kosten nicht bei allen Pflegebedürftigen an. 28 Prozent von ihnen benötigen weniger als 5000 Euro und weitere 20 Prozent, zwischen 5000 und 15.000 Euro. Barmer-GEK-Vorstandschef Rolf-Ulrich Schlenker erklärt anhand der Zahlen, dass die „Pflegeversicherung immer eine Teilkaskoversicherung war, ist und bleiben wird“. Umso wichtiger sei es, dass rechtzeitig finanziell für einen möglichen Pflegefall vorgesorgt wird. Denn auch wenn bei finanzieller Bedürftigkeit ein Teil der Kosten von der Sozialhilfe übernommen wird, reicht dies jedoch bei rund 50 Prozent der Fälle nicht aus. Die Bundesregierung versucht deshalb, mehr Anreize für die private Alters- und Pflegevorsorge zu schaffen. Bisher zahlt der Staat nur 60 Euro im Jahr dazu, wenn eine private Pflege-Tagegeldversicherung.
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Geforderten Unisex-Tarife kommen im Dezember
Die von der Regierung geforderten Unisex-Tarife, sollen ab dem 21. Dezember eingeführt werden. Bisher zahlten Männer zum Beispiel bei Risikolebensversicherungen mehr, als Frauen, da – rein statistisch – Männer früher sterben und somit die Versicherung bei Männern häufiger ausgezahlt werden muss. Frauen wiederum haben höhere Beiträge bei Renten- Berufsunfähigkeit- und Pflegezusatzversicherungen. In allen betroffenen Bereichen müssen sich die Versicherten jetzt auf eine Erhöhung – oder seltener – eine Senkung der Beitragshöhe einstellen. Die Einführung der Unisex-Tarife für Versicherungen wurde mit der diesbezüglichen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs fällig. Er argumentierte, dass unterschiedlich hohe Beiträge eine Form der Diskriminierung des jeweils anderen Geschlechts sind und damit nicht zulässig. Wie das Magazin „Finanztest“ allerdings schon ermittelte, planen die Versicherungskonzerne bei der Aufhebung dieser Ungleichbehandlung noch Kapital heraus zu schlagen. „Die Preise gehen deutlich nach oben, dort, wo es billiger werden muss, aber nur mäßig nach unten.“ Dies ergaben Stichproben bei den größten Versicherern.
Senkung des Rentenbeitrags geplant
Ab dem kommenden Jahr, sollen Arbeitnehmer und Arbeitgeber durch eine Senkung des Rentenbeitrags stärker entlastet werden. Dies hat die Regierung beschlossen und jetzt öffentlich bekannt gegeben. Demnach sinkt der Rentenversicherungsbeitrag 2013 von aktuell 19,6, auf 19,0 Prozent. Begründet wurde die Änderung des Beitragssatzes mit einer derzeit „sehr positiven Finanzentwicklung“. Wie das Bundesarbeitsministerium in einem vorgelegten Referentenentwurf mitteilte, können ab 2013 die dadurch wegfallenden Einnahmen, in Höhe von ca. 7,2 Milliarden Euro, durch diese „positive Finanzentwicklung“ abgefangen werden. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erklärte bei der Bekanntgabe der Pläne in Berlin: „Jedes Zehntel weniger Beitragssatzpunkt bedeutet rund eine Milliarde Euro Entlastung für Beschäftigte und Arbeitgeber“. Dadurch würden, so von der Leyen, die Arbeitsplätze in Deutschland gesichert und in Folge dessen auch das Auskommen der heutigen Rentner gestützt. Durch diese Senkung des Beitragssatzes will die Bundesregierung zudem einen Beitrag zur Planungssicherheit schaffen, dem „angesichts der durch die Eurokrise verursachten Unsicherheitsfaktoren“, eine große Bedeutung zukommt, wie im Gesetzentwurf weiter argumentiert wird.
Wie viel Versicherungsschutz benötigt ein Berufsanfänger?
Viele Berufsanfänger sind froh, endlich mit der Ausbildung oder dem Studium fertig zu sein und Geld verdienen zu können. Oft beachten sie dabei nicht, dass sie als Berufsanfänger für die neue Lebensphase abgesichert werden müssen. Gerade in jungen Jahren und als Anfänger im Beruf, lassen sich Fehler nicht vermeiden. Wenn man Pech hat, können aus einem solchen Fehler Schäden entstehen, deren Folgen die Betroffenen ein ganzes Leben lang zu tragen haben. Es reicht schon, mit seinem Fahrrad einen Unfall zu verursachen, der andere in Mitleidenschaft zieht. Jeder Erwachsene muss in voller Höhe für die von ihm verursachten Schäden haften. Das kann schnell in den finanziellen Ruin führen. Deshalb ist es wichtig, sich spätestens zum Beginn des Berufslebens darüber klar zu werden, welche Versicherungen unumgänglich sind. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Renten- und Krankenversicherung, ist es vor allem eine Privathaftpflicht-Versicherung, die jeder Mensch haben sollte. Durch sie werden alle eventuellen Regressansprüche, die aus Unfällen oder Unachtsamkeiten entstehen versichert. Auch unberechtigte Ansprüche Dritter, können mit Hilfe einer solchen Privathaftpflicht-Versicherung abgewehrt werden. Je nach gewähltem Berufsfeld, muss Jeder für sich klären, wie wichtig ihm die finanzielle Absicherung bei Krankheit, Unfall oder unerwarteter Arbeitslosigkeit ist. Vor allem vor der Planung größerer Investments, die eine Kreditaufnahme erfordern, muss unbedingt ein eventueller Arbeitsausfall einkalkuliert und abgesichert werden. Weniger dringend, abhängig von der privaten Wohnsituation, kommen dann noch Hausrat-, oder Rechtsschutz-, oder im Falle einer geplanten Selbständigkeit, eine Firmenhaftpflichtversicherung hinzu. Nicht jede Versicherung ist für Jeden notwendig. Darüber Nachdenken und alle Eventualitäten einzukalkulieren, ist jedoch Pflicht, wenn man nicht riskieren will, seine finanzielle Zukunft aufs Spiel zu setzen.
Regierung beschließt Pflegereform
Nach wochenlangen Debatten konnte sich die Regierungskoalition jetzt auf die wichtigsten Änderungen der Pflegereform einigen. Demnach soll es ab dem kommenden Jahr etliche Verbesserungen bei der Versorgung demenzkranker Menschen und eine stärkere Forderung und Förderunng privater Pflegevorsorge geben. Die Pflegereform sieht beispielsweise vor, dass Demenzkranke und deren Angehörigen bei Betreuung durch die Familie auch schon Pflegegeld bekommen, wenn die Betroffenen noch keine Pflegestufe erreicht haben. In den ersten beiden Pflegestufen wird das derzeitige Pflegegeld erhöht. Außerdem will die Regierung zusätzliche Anreize für die Pflege durch Angehörige schaffen. Um die Finanzierung der Zuschüsse zu sichern, wird der Beitragssatz der Pflegeversicherung ab Januar um 0,1 Prozent, auf 1,96 angehoben. Dadurch ergeben sich Mehreinnahmen von rund dreieinhalb Milliarden Euro. Wer zukünftig neben der Pflegepflicht-Versicherung noch eine Pflege-Tagegeldversicherung abschließt, erhält außerdem einen staatlichen Zuschuss von 60 Euro pro Jahr. Bei der Opposition und den Sozialverbänden stießen die Reformpläne allerdings auf viel Kritik. Beanstandet wurde, dass die Finanzierung der Zuschüsse viel zu gering ist, so dass gerade einmal zwei Prozent der deutschen Bevölkerung diese in Anspruch nehmen könnten. Außerdem beschwerten sich die Reformgegner, dass die geplanten Änderungen weder sozial noch ausreichend seien.