Archiv der Kategorie: Vorsorge

Bessere Kontrollen bei Anlagenberatungen geplant

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner plant, den Kundenschutz im Bankwesen zu verstärken. Aigner: „Gesetze helfen nur dann, wenn jemand kontrolliert, ob sie eingehalten werden.“ Vorausgegangen war eine Untersuchung der Stiftung Warentest die Anlagenberatungen verschiedener Banken geprüft und ausgewertet hat. Diese ergab, dass die geprüften Großbanken die gesetzlich vorgeschriebenen Standards noch immer nicht einhalten. Deshalb will Ministerin Aigner jetzt die Banken stärker kontrollieren. Dafür sollen auch verdeckte Ermittler eingesetzt werden. Die Proben durch die Stiftung Warentest reichen als Kontrolle leider nicht aus. Aigner: „Dort besteht allerdings das Problem, dass die Informanten nicht genannt werden dürfen und die Ergebnisse deshalb von den Banken oft infrage gestellt werden“. Deshalb sollen zukünftig Mitarbeiter des Ministerium die Anlagenberatungen der Banken testen.

Pflegeversicherung rechnet mit höherem Beitrag

Schon in drei Jahren, ab Beginn 2014 soll der Beitrag für die Pflegeversicherung auf 2,1 Prozent steigen. Dies veröffentlichte die „Frankfurter Rundschau“ unter Berufung auf eine aktuelle Prognose des Bundesgesundheitsministerium, dass trotz günstiger Konjunktur eine Finanzreform der Pflegeversicherung für notwendig hält. 2008 hatte die damalige Regierungskoalition eine Steigerung der Beiträge vor 2015 ausgeschlossen, da nach damaliger Berechnung die Finanzreserve der Pflegekassen ausreichend wären. Dies hat sich inzwischen als fehlerhaft erwiesen. Ab 2011 rechnet das Gesundheitsministerium mit Defiziten, für die die Rücklagen verbraucht werden müssen. Nicht vergessen sollte man aber, dass die staatliche Pflegeversicherung nur eine Grundversorgung abdeckt und es unwahrscheinlich ist, dass die Qualität der damit abgesicherten Pflegedienste steigen wird. Deshalb muss Jeder rechtzeitig darüber nachdenken, durch eine private Pflegezusatzversicherung Lücken zu schließen, die später das gesamte Vermögen aufzehren könnten.

Pflegegeld für Demenzkranke erhöht

Mehr Geld für die Betreuung Demenzkranker versprach die sächsische Sozialministerin Christine Clauß (CDU) gestern. Die bisherige Unterstützung durch das Bundesministerium soll im kommenden Jahr von 300.000 auf 600.000 und ab 2012 auf 900.000 aufgestockt werden. Das Geld soll vor allem der privaten Betreuung von Demenzkranken innerhalb der Familie und begleitenden Hilfsorganisationen wie dem Angehörigenverein und Koordinierungsstellen für den Freiwilligendienst zukommen. Damit gehen sie konform mit den Forderungen, die sich aus einer vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführten repräsentativen Umfrage unter Experten aus dem medizinischen und wissenschaftlichen Bereich ergibt, die zum Welt-Alzheimer-Tag am 21. September veröffentlicht wurde. 84% der Befragten forderten vor allem eine bessere Unterstützung für die familiäre Pflege. Das ist notwendig, weil die Zahl der Demanzkranken, die derzeit in Deutschland bei 1,2 Millionen Menschen liegt, jährlich um bis zu 250.000 wächst. Das Gesundheitswesen und die Pflegedienste müssen sich auf eine steigende Zahl Erkrankter einstellen, obwohl sie dem schon heute nicht gewachsen sind. Deshalb ist es notwendig Demenzkranken, gerade wenn sich die Krankheit in der Vorstufe befindet, in der eine Rundum-Betreuung noch nicht notwendig ist, so lange wie möglich das Leben in der Familie zu erhalten – in ihrem und im Interesse der Gesellschaft, die derzeit eine optimale Betreuung aufgrund von Geld- Organisations und Mitarbeitermangel im Pflegebereich nicht gewährleisten kann. Das der Staat viel Geld spart, so lange sich die Familien um ihre Angehörigen selber kümmern können, spielt dabei für die Förderung der Privatpflege eine nicht geringe Rolle. Sozialministerin Clauß betont aber lieber den persönlichen Aspekt: „Die Zahl der älteren Pflegebedürftigen nimmt zu. Viele von ihnen möchten zu Hause bleiben. Dabei wollen wir den Betroffenen und ihren Angehörigen helfen“. Die Aufstockung wurde am gestrigen Dienstag zur Anhörung im Kabinett freigegeben und soll zum Beginn 2011 wirksam werden. Darin ist auch die Finanzierung geregelt. Statt der bisher 25 Prozent, übernimmt der Freistaat Sachsen zukünftig 35 Prozent der zu zahlenden Förderung, während die einzelnen Landkreise statt bisher 25, zukünftig nur noch 15 Prozent tragen müssen. 1,3 Millionen Euro sind für den Bereich der Demenzpflege für das nächste Jahr geplant, die zu circa 50 Prozent von den Pflegekassen getragen werden.

Werden Sie Organpate…

Organpate werden“ – unter diesem Motto wirbt das Gesundheitsministerium für mehr freiwillige Organspenden und hofft dadurch, die Zahl derer, die einen Organspendeausweis beantragen, zu erhöhen. Dafür veranstaltet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Informationstour durch ganz Deutschland, um auf Massenveranstaltungen, wie auch in kleinerem Rahmen, zum Beispiel in größeren Einkaufszentren, auf das Problem aufmerksam zu machen. Dort kann man sich an Informationsmodulen einen Überblick über die Möglichkeiten des Überlebens durch ein gespendetes Organ verschaffen und sich von geschultem Personal beraten lassen. Zur Eröffnung der Veranstaltung, die zuerst in Berlin statt findet, sprach auch Bundesgesundheitsminister Rössler: „Wer über Organspende spricht, setzt sich immer auch mit dem Sterben auseinander. Das macht vielen Menschen Angst. Deshalb ist es so wichtig, anschaulich und sachlich über das Thema zu informieren und den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich persönlich beraten zu lassen. Ziel ist es, Organpaten zu gewinnen…. Es ist die freiwillige Übernahme von Verantwortung gegenüber Anderen.“ Eine solche Aufklärung ist auch dringend notwendig. Täglich sterben in Deutschland drei Menschen, die umsonst auf ein Spenderorgan warten. 12.000 Patientan warten aktuell auf auf ein neues Organ.

Jetzt auf Grippe impfen lassen

Jedes Jahr aufs Neue aktuell und jedes Jahr aufs neue umstritten, ist die Grippeimpfung. Während gerade älteren Personen und Kindern von Ärzten immer wieder geraten wird sich impfen zu lassen, halten viele Menschen die Grippe nur für eine etwas stärkere Erkältung und verweigern eine „unnütze“ Vorsorge. Dabei ist der Zusammenhang zwischen überstandenen Grippen und Narbenbildung am Herzen, die sich über die Jahre summieren und zu schweren Herzschäden führen können, seit Jahrzehnten bewiesen. Dies ist auch einer der Gründe, warum im Winter das Herzinfarktrisiko steigt. Die Grippeviren verursachen Entzündungsreaktionen, die das Risiko einer Überlastung des Herzens signifikant erhöht. Eine aktuelle britische Studie zeigt auf, dass Menschen die rechtzeitig eine Impfung erhielten, um circa 19 Prozent seltener einen Herzinfarkt erlitten, als ungeimpfte Personen. Erfolgt die Impfung rechtzeitig, zwischen September und November, sinkt die Gefahr sogar um 21 Prozent gegenüber nicht geimpften Menschen. Für diese Studie wurden die Daten von fast 79.000 Menschen ab einem Alter von 40 Jahren erfasst. Keinen Einfluss auf die Herzinfarktgefahr haben Pneumokokken-Impfungen, die bei älteren Menschen gegen eine mögliche Lungenentzündung vorgenommen werden.