Archiv der Kategorie: Rente

Regierung rät erneut zu privater Vorsorge

Das Rentenniveau soll bis zum Jahr 2025 um rund zehn Prozent sinken, wie ein Sprecher des Bundesarbeitsministerium bekannt gab. Dabei gehe es nicht um eine eventuell geplante Senkung der Rente, sondern darum, dass die Erhöhungen in den kommenden Jahren nicht mit der Inflation Schritt halten können wird. Dies ist notwendig, weil es durch den demografischen Wandel nicht möglich sein wird, dass die sinkende Zahl an Beschäftigten die steigende Zahl der Rentner finanzieren kann. Deshalb rät die Regierung erneut, dass sich die arbeitende Bevölkerung stärker um eine private Altersvorsorge bemühen sollte. „Die Renten sind im freien Fall. Es muss eine verbindliche Untergrenze geben, die Altersarmut verhindert“, verlangte dagegen Linksparteichef Klaus Ernst und forderte damit zum wiederholten Mal eine Mindestrente. Diese muss jedoch auch zu bezahlen sein. Bei einer steigenden Zahl von Rentenbeziehern und einer sinkenden Zahl von Berufstätigen, ist dies aber auf Dauer nicht möglich. Der Renten-Generationsvertrag funktioniert nur, so lange es weniger Rentner als Wertschaffende gibt. Damit wird jedoch bald Schluss sein. Altersarmut wird bald ein zentrales politisches Thema sein.

Anhebung des Renteneintrittsalters von Wirtschaftsweisen gefordert

Die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 69 Jahre, wie sie von den Wirtschaftsweisen gefordert wurde, findet keine Zustimmung im Parlament. Auch die Regierungskoalition, lehnt eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters derzeit ab. FDP-Sozialexperte Heinrich Kolb kritisierte während eines Interviews durch die „Bild“-Zeitung, dass es für die Prognose, ob eine solche Anhebung notwendig ist, „noch viel zu früh“ wäre und es besser wäre, „wenn die Menschen für sich selbst entscheiden können, wann sie in den Ruhestand gehen“. Ähnlich argumentiert der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Karl Schiewerling; „Diese Prognose der Wirtschaftsweisen ist mir etwas zu weit weg. Bis 2060 reicht meine Glaskugel jedenfalls nicht so kristallklar.“ Die VdK-Präsidentin Ulrike Mascher weist außerdem darauf hin, dass Deutschland noch nicht einmal auf die bereits beschlossene Rente mit 67 richtig vorbereitet ist und es daher „völlig kontraproduktiv“ sei, jetzt über eine weitere Erhöhung zu debattieren. Am Mittwoch hatten die fünf Wirtschaftsweisen eine Finanzanalyse vorgelegt und empfohlen, dass Renteneintrittsalter ab 2045 auf 68 Jahre und ab 2060 auf 69 Jahre zu erhöhen.

Dritte Rentenerhöhungen in Folge geplant

Auf drei Rentenerhöhungen in Folge, dürfen sich die rund 20 Millionen Rentner in Deutschland freuen. Wie die Regierung jetzt bekannt gab, wird auch für 2013 eine leichte Erhöhung um circa 1 Prozent erwartet. Das gab das Bundeswirtschaftsministerium in einem Interview bekannt. Zugrunde gelegt wurden dabei die erwarteten Lohnentwicklungen, an die die Höhe der staatlichen Rente gekoppelt ist. Nicht nur die erwarteten Lohnerhöhungen, auch ein vermuteter Anstieg der Beschäftigungszahl auf mehr als 40,5 Millionen, wirkt sich positiv auf die Erhöhung der Renten aus. Ob diese Erhöhung allerdings tatsächlich als solche wahr genommen wird, hängt wiederum von der Inflationsrate ab, die in der Regel mehr als 1 Prozent beträgt, so dass zwar die Bruttorente steigen, aber die Kaufkraft trotzdem sinken kann.

Riester-Fondssparen und die Abgeltungssteuer

Seit 2009 muss auf grundsätzlich alle Kapitalerträge Abgeltungssteuer gezahlt werden. Das schlägt mit einem Minus bis zu 28 Prozent zu Buche. Positive Ausnahme hiervon ist die Riesterrente. Wer bei einem zertifizierten Fonds-Sparplan auf die staatliche Unterstützung verzichtet, oder einen höheren als den geförderten Beitrag in den Fonds einzahlt profitiert davon, weil zertifizierte Riesterrenten-Verträge in der Ansparphase steuerbegünstigt sind. Selbst wenn der Freibetrag in Höhe von 801 Euro für Ledige und 1602 Euro für Verheiratete überschritten wird, fällt keine Abgeltungssteuer an. Das Bundesfinanzministerium musste, vermutlich unwillig, zugeben, dass Riester-Fonds; „eine steuerbegünstigte Altersvorsorge in unbegrenzter Höhe“ darstellen. Erst bei der Auszahlung bekommt der Staat einen Anteil, der sich danach richtet, ob die Summe als Einmalzahlung oder in Form einer regelmäßigen Rente ausgezahlt wird. So lange diese Lücke vom Staat nicht geschlossen wird, sind Riesterfondssparpläne nicht nur lohnende Investitionen, sondern eignen sich auch als Steuersparmodell.

Private Pflegeversicherung für Sicherheit im Alter

Worüber sich die wenigsten Menschen Gedanken machen und was früher oder später doch die meisten von uns betrifft, ist die Pflege im Alter. Dabei muss es noch nicht einmal einen selber treffen. Auch wenn Eltern zum Pflegefall werden wird man mit den daraus resultierenden Problemen konfrontiert. Und das ist nicht nur ein emotionales, sondern auch in den meisten Fällen ein unüberschaubares finanzielles Problem. Zwar haben wir alle eine Pflegepflichtversicherung, doch diese deckt nur die absolute Grundsicherung. Kosten die beispielsweise für die Unterbringung und Verpflegung in einem Altersheim oder bei stationärer Pflege entstehen, müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Ist aber das Vermögen der Eltern für die Pflege aufgebraucht, dann haften die Kinder. Und das kann richtig teuer werden. Sinnvoll für alle Menschen die nicht über große Vermögen verfügen, ist deshalb eine zusätzliche private Pflegeversicherung. Wie hoch diese angesetzt werden sollte, hängt von der persönlichen finanziellen und gesundheitlichen Situation ab. Ein kurzer Vergleich im Internet kann bei der Wahl der richtigen Absicherung helfen und eine viel zu oft unterschätzte Versorgungslücke schließen.