Archiv der Kategorie: Gesundheit

Zu viel Sport kann auch negativ sein

Wie Mediziner des Deutschen Krebsforschungszentrums (DkfZ) ermittelten, schützt Sport zwar Herzpatienten vor der Gefahr eines erneuten Herzanfalls, allerdings hilft hierbei viel nicht immer viel. Die Forscher untersuchten, wie viel Sport das optimale Ergebnis erzielt. Dafür testeten und verglichen sie die Daten von über tausend Herzpatienten, deren Krankengeschichte über mehrere Jahre verzeichnet und ausgewertet wurde. Dabei zeigte sich, dass nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Sport das Risiko eines erneuten Herzinfarktes erhöhte. Das höchste Risiko hatten allerdings diejenigen Patienten, die überhaupt keinen Sport betrieben. Patienten, die zwei- bis viermal wöchentlich Sport treiben, haben die besten Genesungschancen und die wenigsten Komplikationen. Die häufigsten Probleme bekommen die Patienten, die überhaupt nicht sportlich tätig sind. Diejenigen die täglich Sport treiben, haben zwar weniger Folgeerkrankungen, als die unsportlichen Patienten, aber unter ihnen gab es noch immer viermal häufiger Herz-Kreislauf-verursachte Todesfälle, als die Patienten der Gruppe, die nur zwei- bis viermal pro Woche Sport trieben. Hermann Brenner, vom DkfZ erklärte, dass die gesundheitsfördernde Wirkung von Sport zwar „außer Frage“ stehe, doch ein zuviel sich eher nachteilig auswirkt.

WHO warnt vor Antibiotika-Ressistenz

Die Weltgesundheitsorganisation warnt erneut vor Antibiotikaresistenten Bakterien. Immer öfter versagen verschiedene Antibiotika-Präparate gegen bakterielle Erkrankungen. Viele Krankheiten und Verletzungen, die in den vergangenen Jahrzehnten kein Problem darstellten, enden wesentlich häufiger tödlich, erklärte Keiji Fukuda, der stellvertretende WHO-Chef. Um 64 Prozent ist in den letzten Jahren die Todesrate bei Infektionskrankheiten gestiegen. Zu den nicht mehr auf Antibiotika ansprechenden Bakterien gehört auch das am weitesten verbreitete Darmbakterium Klebsiella pneumoniae, der weltweit die meisten Infektionskrankheiten auslöst. Zwar ist es normal, dass sich auch Bakterien unter dem Druck der für sie verschlechterten Lebensbedingungen anpassen, aber die aktuell hohe Zahl an Bakterienarten, die eine Resistenz entwickeln, ist vermutlich auf den umfangreichen vorbeugenden Antibiotikaeinsatz in der Human- und Tiermedizin zurück zu führen. Vor allem in der Tiermast werden seit Jahrzehnten prophylaktisch Breitbandantibiotika verfüttert, wodurch sich die Mastbetriebe zu regelrechten genetischen Brutstätten resistenter Bakterien entwickelt haben. Die WHO hält es deshalb für unumgänglich, den Umgang mit Antibiotika-Verschreibungen zu ändern. Keiji Fukuda mahnt „entschlossene und koordinierte Aktionen“ an. So sollte, neben einer umfassenden Änderung in der Tiermast, auch die Verschreibung von Antibiotika in der Humanmedizin stark zurück gefahren werden. Außerdem müssten die Regierungen weltweit die diesbezügliche Forschung stärker finanziell unterstützen, damit Resistenten schneller erkannt und Alternativen gefunden werden können. Der vorliegende WHO-Bericht erfasst medizinische Daten aus 114 Ländern.

Die Deutschen und ihre Sucht…

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) stellte jetzt ihr ‚Jahrbuch 2014‘ vor. Demnach werden zwischen 100.000 und 120.000 Todesfälle jährlich, den Folgen des Rauchens zugeschrieben. Das entspricht der Einwohnerzahl einer ganzen Stadt der Größe von Jena oder Koblenz. Zur Prävention fordert die DHS weitere Preiserhöhungen von Tabakwaren, durch eine Steuererhöhung. Obwohl die Zahl der Raucher in Deutschland seit Jahren kontinuierlich sinkt, mahnt die DHS an, dass es keinen Grund zur Entwarnung gäbe. Noch immer rauchen mehr als 60 Prozent aller Deutschen, zwischen 18 und 64 Jahren; davon 34 Prozent der Männer und 26 Prozent der Frauen. Doch nicht nur Tabakgenuss, auch der Alkoholkonsum wird regelmäßig durch die DHS dokumentiert. Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 9,5 Liter Reinalkohol pro Kopf und Jahr, liegt Deutschland 2012 bei der Menge des weltweiten Alkoholkonsums unter den fünf OECD-Staaten mit dem größten Alkohol-Verbrauch. 9,5 Liter Reinalkohol ist beispielsweise in 105,5 Litern Bier, 20,4 Litern Wein und 5,4 Litern sonstigen Spirituosen enthalten. Die DHS erklärte bei der Veröffentlichung des Jahrbuchs, dass es weder für Alkohol, noch für Zigaretten oder andere Tabakwaren, eine risikofreie Menge gäbe. Jeder Konsum von Tabak und Alkohol erhöht die Gefahr schwer zu erkranken oder zu sterben.

Es droht wieder ein Zecken-Jahr

Insgesamt 420 Fälle von durch Zeckenbisse verursachte Hirnhautentzündungen, wurden im vergangenen Jahr registriert. Das Robert-Koch-Institut hat jetzt in Berlin 142 aktuelle Risikogebiete veröffentlicht, in denen 2013 die häufigsten Fälle durch Zecken indizierte Hirnhautentzündungen, die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), gezählt wurden. Dazu gehören Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen, also hauptsächlich der Süden Deutschlands. Am schwersten betroffen ist Baden-Württemberg, mit 195 FSME-Fällen. Besorgniserregend ist die wachsende Zahl an Krankheitsfällen. 420 Erkrankungen 2013 entsprechen einer Verdopplung, im Vergleich mit 2012. Auch die Größe der Risikofläche hat sich, um das Vogtlandgebiet in Sachsen, erhöht. Bedingt wird die Ausbreitung der Zecken, durch die Klimaerwärmung. Je wärmer es ist, umso mehr steigt die Aktivität der kleinen Blutsauger. Das Robert-Koch-Institut rät allen, die in einem Risikogebiet leben, sich gegen FSME impfen zu lassen. Allerdings muss die Impfung aller drei bis fünf Jahre wiederholt werden. Dazu kommt, dass Zecken außer FSME auch Borreliose übertragen, wogegen es bisher keine Impfung gibt.

Enormer Vertrauensverlust bei Organspenden

Die Stiftung für Organtransplantationen (DSO) beklagen den Vertrauensverlust bei Organspenden. Aufgrund einiger, im letzten Jahr bekannt gewordenen Manipulationen, bei Lebensmitteltransplantationen in Marburg, hat sich ein zu großer Teil der Deutschen gegen eine Spende entschieden. Das ist zwar verständlich, doch schaden sie damit nicht den Schuldigen der aufgedeckten Straftaten, sondern denjenigen, die auf Hilfe angewiesen sind und ohne ein Spenderorgan sterben. Der scheidende Vorstandsvorsitzende der DSO, Rainer Hess, forderte transparentere Verfahrensweisen, damit das Vertrauen der Menschen zurück gewonnen werden kann. „Die Angehörigen der Spender und jeder Arzt müssen nachvollziehen können, was mit dem entnommenen Organen geschehen ist“, erklärt Hess. In einigen Jahrzehnten wird es möglich sein, alle benötigten Organe künstlich herzustellen. Bereits vor zwei Jahren ist es einem japanischen Forscher gelungen, einige Leberzellen in einem speziellen 3-D-Drucker zu modellieren. Bis es soweit ist, dass damit ein ganzes Organ produziert werden kann, wird es allerdings noch etliche Jahre dauern, weshalb freiwillige Organspenden noch immer lebenswichtig für die Betroffenen sind.