Wie eine umfassende Gesundheitsstudie des Robert-Koch-Instituts zeigt, sind die Menschen in Deutschland gesundheitsbewusster geworden, was allerdings bisher keinen sichtbaren positiven Einfluss auf die Gesundheitsstatistik hat. So treiben Deutsche zwar mehr Sport als früher, gleichzeitig steigt aber der Anteil Übergewichtiger und damit auch die Diabeteshäufigkeit. 7,2 Prozent aller Erwachsenen haben Diabetes. Das ist eine Steigerung von 38 Prozent, innerhalb der letzten zehn Jahre. Außerdem leiden immer mehr Menschen unter Dauerstress, was häufig Depression oder Burnout zur Folge hat. Positiv ist der Trend zu mehr Sport. Circa 25 Prozent aller Erwachsenen treiben regelmäßig, mindestens zwei Stunden wöchentlich Sport und damit erheblich mehr, als noch zehn Jahre zuvor. Knapp 73 Prozent der Frauen und 76 Prozent der Männer, fühlen sich gesundheitlich fit. Die Untersuchung belegt aber auch, dass Menschen mit einem geringeren sozialen Status häufiger erkranken und weniger auf ihre Gesundheit achten. Die Autoren der Studie konstatieren ein „sehr ungleich verteilt[es]“ Erkrankungsrisiko, das stark vom Lebensstandard abhängig ist.
Deutsche sind Vorsorge-Muffel
Das die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreichen wird, ist seit Jahren bekannt. Aktuell beträgt die durchschnittliche Rentenzahlung 716 Euro monatlich im Westen und 853 Euro im Osten Deutschlands. Das ist kaum ausreichend für die Lebensunterhalt, geschweige denn für den Erhalt des erarbeiteten Lebensstandards. Zu recht fürchten mehr als 50 Prozent der Deutschen, im Alter zu verarmen. Umso wichtiger ist die rechtzeitige private Altersvorsorge. Aber obwohl den meisten Menschen bewusst ist, dass sie nur über eine private Sparanlagen ihre Versorgungslücke schließen können, verzeichnen Finanzexperten eine wachsende Vorsorge-Müdigkeit. Ausgelöst durch die Eurokrise zweifeln immer mehr Menschen daran, dass sich für sie das Sparen lohnt. „Viele im Land der Planer haben keinen Plan mehr, wenn es um ihre Altersvorsorge geht“, erklärt der Finanzexperte von der Verbraucherzentrale Bayern, Merten Larisch. Die Reaktion auf die Krise ist zwar verständlich, wird sich jedoch spätestens beim Renteneintritt rächen. Außerdem bekommen Kunden inzwischen für neu abgeschlossene Verträge von vielen Anbietern Garantiezinsen, die den Erfolg des Sparziels absichern. Deshalb mahnen Finanzexperten zum schnellen umdenken. Zwar ist es nicht ganz einfach, sich unter den vielen Spar-Angeboten zu entscheiden, doch ganz auf das Sparen zu verzichten, ist in jedem Fall die falsche Alternative.
Ergo erhöht Gebäude-Tarife
Der Versicherer Ergo ändert jetzt seine alten Tarife für Wohngebäude-Policen. Da die bisherigen Beiträge, nach Angaben des Konzerns, nicht mehr kostendeckend sind, sollen Kunden neuen, teureren Tarifen zustimmen. Wer das ablehnt, muss mit der Kündigung durch die Versicherung rechnen. Betroffen davon sind alle Verträge aus der Zeit vor 2006, rund 20 Prozent aller bei Ergo bestehenden Wohngebäude-Policen, wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilte. Um rund 14 Prozent, sind die neuen Tarife teurer. In Einzelfällen muss sogar mit einer Verdopplung der Beitragshöhe gerechnet werden. Zusätzlich soll eine Stufenweise Selbstbeteiligung Pflicht werden. Als Grund für die harten Maßnahmen gab die Sprecherin an, dass die Gebäudesparte derzeit mit Verlust arbeitet. So kamen hier im vergangenen Jahr auf jeden eingenommenen Euro ein Euro und 19 Cent an Kosten für Versicherungsleistungen, Verwaltung und Vertriebe. „Das Vorgehen ist äußerst unschön“, kritisierte die Sprecherin des Bundes der Versicherten, Bianca Boss. Sie verwies allerdings auch darauf, dass es keine rechtlichen Möglichkeit gäbe, auf die alten Verträge zu bestehen. Alternativ könnten die Kunden lediglich kündigen und zu einem anderen Anbieter wechseln.
Neue Medikamente oft ohne bessere Wirkung
Viele neue Medikamente haben keinen wirklichen therapeutischen Nutzen, wie der jetzt in Berlin vorgestellte Innovationsreport, des Bremer Gesundheitsexperten Gerd Glaeske zeigt. So konnte nur für zwei von 23 geprüften Medikamenten, die 2010 und 2011 neu zulassen wurden, ein medizinisch relevanter Fortschritt ermittelt werden. „Die meisten dieser neu zugelassenen Arzneimittel haben keinen zusätzlichen Nutzen für die Patienten“, erklärte der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas. Profitieren können davon nur die Hersteller, denn wie Vergleiche mit bereits länger zugelassenen Alternativ-Medikamente zeigten, waren 75 Prozent der neuen Produkte teurer, als die bisher genutzten Präparate. Dies könnte allerdings das letzte Mal gewesen sein, dass Hersteller auf diese Art mit nutzlosen Medikamenten ihre Gewinne steigern. Inzwischen müssen alle Arzneimittel, für die ein Antrag auf Zulassung gestellt wird, einen sogenannten Zusatznutzen vorweisen können. Dafür wurde ein Bundesausschuss, bestehend aus Mitarbeitern der Krankenkassen, Krankenhäuser und Ärzten eingerichtet, die eine Nutzenbewertung für alle neuen Arzneien vornehmen. Fehlt ein Zusatznutzen müssen die Hersteller entweder einen Erstattungsbetrag zahlen oder das Produkt wird einer Festbetragsgruppe zugeordnet. Damit sollen für die Krankenkassen unnötige Kosten vermieden werden.
Kopfschmerzen sind eine Krankheit und gehören behandelt!
Rund Dreiviertel aller Deutschen leiden zeitweise, 25 Prozent regelmäßig unter schweren Kopfschmerzen. 100.000 Männer und Frauen sind jeden Tag in Deutschland so schwer davon betroffen, dass sie nicht arbeitsfähig sind. Trotzdem wird Migräne nur selten ernst genommen. Kopfschmerz gilt nicht nur bei Arbeitgeber als vernachlässigbare Einschränkung. Aus diesem Grund greifen die meisten Betroffenen immer öfter zur Tablette, um schnell wieder fit und einsatzfähig zu sein. „Kopfschmerzen nimmt man nicht als Erkrankung wahr, gerade weil sie ein Alltagsleiden sind“, erklärt der Kieler Kopfschmerz-Experte, Hartmut Göbel. Und das ist gefährlich. Denn je länger man damit wartet, die Ursache des Kopfschmerz zu ermitteln, umso höher ist die Gefahr, dass sie chronisch werden. Dazu kommt, dass es nur wenige echte Kopfschmerz-Experten gibt. Bis vor wenigen Jahren wurde die Behandlung von Migräne selbst von Medizinern nicht als eigenständiger Fachbereich anerkannt. Das hat sich inzwischen geändert. Circa 250 verschiedene Arten von Kopfschmerzen sind mittlerweile bekannt. Entscheidend für die Behandlung ist, ob es sich um primären oder sekundären Kopfschmerz handelt. Bei sekundärem Kopfschmerz ist dieser nur das Symptom einer anderen Erkrankung, wie beispielsweise einer körperlichen Fehlhaltung. Kann diese behoben werden, verschwinden in der Regel auch die Kopfschmerzen. Komplizierter ist es bei primären Kopfschmerzen, bei denen der Kopfschmerz selbst die Krankheit ist. Über deren Entstehung ist noch immer zu wenig bekannt, um ihre Ursache effektiv behandeln zu können. Aktuell gehen Wissenschaftler und Mediziner davon aus, dass sie aus einem chemischen Ungleichgewicht im Gehirn entstehen. Allerdings lässt sich der Schmerz selbst, durch die verschiedensten Maßnahmen, wie beispielsweise die Vermeidung bestimmter Speisen und Gewürze, verringern oder ganz unterdrücken. Wichtig ist in jedem Fall, Kopfschmerzen als Krankheit zu begreifen und beizeiten einen Facharzt aufzusuchen. Nur so lässt sich ein langer Leidensweg und die Gefahr chronischer Schmerzen vermeiden.