Deutsche sind Vorsorge-Muffel

Das die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreichen wird, ist seit Jahren bekannt. Aktuell beträgt die durchschnittliche Rentenzahlung 716 Euro monatlich im Westen und 853 Euro im Osten Deutschlands. Das ist kaum ausreichend für die Lebensunterhalt, geschweige denn für den Erhalt des erarbeiteten Lebensstandards. Zu recht fürchten mehr als 50 Prozent der Deutschen, im Alter zu verarmen. Umso wichtiger ist die rechtzeitige private Altersvorsorge. Aber obwohl den meisten Menschen bewusst ist, dass sie nur über eine private Sparanlagen ihre Versorgungslücke schließen können, verzeichnen Finanzexperten eine wachsende Vorsorge-Müdigkeit. Ausgelöst durch die Eurokrise zweifeln immer mehr Menschen daran, dass sich für sie das Sparen lohnt. „Viele im Land der Planer haben keinen Plan mehr, wenn es um ihre Altersvorsorge geht“, erklärt der Finanzexperte von der Verbraucherzentrale Bayern, Merten Larisch. Die Reaktion auf die Krise ist zwar verständlich, wird sich jedoch spätestens beim Renteneintritt rächen. Außerdem bekommen Kunden inzwischen für neu abgeschlossene Verträge von vielen Anbietern Garantiezinsen, die den Erfolg des Sparziels absichern. Deshalb mahnen Finanzexperten zum schnellen umdenken. Zwar ist es nicht ganz einfach, sich unter den vielen Spar-Angeboten zu entscheiden, doch ganz auf das Sparen zu verzichten, ist in jedem Fall die falsche Alternative.