Kopfschmerzen sind eine Krankheit und gehören behandelt!

Rund Dreiviertel aller Deutschen leiden zeitweise, 25 Prozent regelmäßig unter schweren Kopfschmerzen. 100.000 Männer und Frauen sind jeden Tag in Deutschland so schwer davon betroffen, dass sie nicht arbeitsfähig sind. Trotzdem wird Migräne nur selten ernst genommen. Kopfschmerz gilt nicht nur bei Arbeitgeber als vernachlässigbare Einschränkung. Aus diesem Grund greifen die meisten Betroffenen immer öfter zur Tablette, um schnell wieder fit und einsatzfähig zu sein. „Kopfschmerzen nimmt man nicht als Erkrankung wahr, gerade weil sie ein Alltagsleiden sind“, erklärt der Kieler Kopfschmerz-Experte, Hartmut Göbel. Und das ist gefährlich. Denn je länger man damit wartet, die Ursache des Kopfschmerz zu ermitteln, umso höher ist die Gefahr, dass sie chronisch werden. Dazu kommt, dass es nur wenige echte Kopfschmerz-Experten gibt. Bis vor wenigen Jahren wurde die Behandlung von Migräne selbst von Medizinern nicht als eigenständiger Fachbereich anerkannt. Das hat sich inzwischen geändert. Circa 250 verschiedene Arten von Kopfschmerzen sind mittlerweile bekannt. Entscheidend für die Behandlung ist, ob es sich um primären oder sekundären Kopfschmerz handelt. Bei sekundärem Kopfschmerz ist dieser nur das Symptom einer anderen Erkrankung, wie beispielsweise einer körperlichen Fehlhaltung. Kann diese behoben werden, verschwinden in der Regel auch die Kopfschmerzen. Komplizierter ist es bei primären Kopfschmerzen, bei denen der Kopfschmerz selbst die Krankheit ist. Über deren Entstehung ist noch immer zu wenig bekannt, um ihre Ursache effektiv behandeln zu können. Aktuell gehen Wissenschaftler und Mediziner davon aus, dass sie aus einem chemischen Ungleichgewicht im Gehirn entstehen. Allerdings lässt sich der Schmerz selbst, durch die verschiedensten Maßnahmen, wie beispielsweise die Vermeidung bestimmter Speisen und Gewürze, verringern oder ganz unterdrücken. Wichtig ist in jedem Fall, Kopfschmerzen als Krankheit zu begreifen und beizeiten einen Facharzt aufzusuchen. Nur so lässt sich ein langer Leidensweg und die Gefahr chronischer Schmerzen vermeiden.