EU sagt Pferdefleischskandal den Kampf an

Die Europäische Union hat eine umfangreiche Testreihe auf Pferdefleisch in angeblichen Rindfleischprodukten angekündigt. Damit reagiert sie auf den Skandal vergangenen Jahres, als in mehreren Fällen Pferdefleisch als Rindfleisch verkauft worden war. Zusätzlich war im Süden Frankreichs Pferdefleisch in Lebensmitteln aufgetaucht, das zwar als solches richtig deklariert aber mit falschen Herkunftsnachweisen versehen war. Teile der Schlachttiere stammten, wie sich im nachhinein herausstellte, aus der Arzneimittelforschung, was sie für den Verzehr untauglich machte. Erste DNA-Untersuchungen verschiedener Tiefkühl- und Fertigprodukte hatten gezeigt, dass in 4,6 Prozent der Produkte statt dem angegebenen Rindfleisch Pferdefleisch verwendet wurde. Die Testkampagne soll helfen, das Vertrauen der Verbraucher wieder herzustellen. Dafür will die EU außerdem eine Pflicht zur genauen Herkunftsangabe für Fleisch in Fertigprodukten einführen.

Weiterhin Streit um die „Pille danach“

Die Debatte um die „Pille danach“ ist noch immer im vollen Gange und spaltet die Regierungskoalition. Während sich gerade erst ein Expertenausschuss des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für eine Rezeptfreie Abgabe des Medikaments ausgesprochen hatte, unterstützt von zahlreichen Verbänden, der Opposition und weiten Teilen der SPD, votieren CDU und CSU weiterhin dagegen. Auch die Ärzteschaft kritisiert die Forderung als Verantwortungslosigkeit. „Hier geht es nicht um ein gesellschaftspolitische Für oder Wider, sondern um medizinische Sorgfaltspflicht“, erklärte beispielsweise der Verbandschef Klaus Reinhardt. Allerdings ist für die meisten Gegner der Freigabe die Rezeptpflicht eine ethisch-moralische und keine medizinische Frage. Sie befürchten, dass Frauen nachlässiger bei der Verhütung werden, wenn die Option der Pille danach für sie relativ leicht erhältlich wäre. Befürworter argumentieren dagegen, dass Frauen durchaus bewusst ist, das die Einnahme der hohen Hormonkonzentrationen des Medikaments nur auf Notfälle beschränkt bleiben müssen. Wichtigster Grund für eine Freigabe ist die kurze Zeit, in der die Pille wirksam ist. Diese muss innerhalb von drei Tagen nach einer möglichen Befruchtung eingenommen werden. Das ist mitunter schwierig, wenn Wochenende und Feiertage in diese Frist fallen. Der deutsche Bundesrat stimmte bereits im vergangenen Jahr einer Aufhebung der Verschreibungspflicht zu, was jedoch bis jetzt durch die Regierung blockiert wird.

Rentenkassen-Reserve auf Rekordhöhe

Das „Handelsblatt“ veröffentlichte die aktuellen Zahlen der Rentenkassen-Reserve. Diese sind auf ein neues Rekord-Hoch gestiegen. Trotz der Kosten für die anstehende Rentenreform, die mit 4,4 Milliarden Euro veranschlagt werden, rechnet die Deutsche Rentenversicherung auch in diesem Jahr mit Rücklagen in Höhe von 35 Milliarden Euro. Als Grund wird die Absenkung der Rentenbeiträge genannt, die eigentlich gesetzlich vorgeschrieben ist. Angesichts der Rückstände müsste der Rentenbeitrag von derzeit 18,9 auf 18,3 Prozent verringert werden. Dies wurde allerdings von der Regierungskoalition verhindert, um die für die nächsten Jahre erwarteten höheren Aufwendungen abfedern zu können. Eine Senkung des Beitragssatzes wäre demnach ohnehin nur vorübergehend, während durch die Rücklagen eine in den kommenden Jahren erwartete Erhöhung verzögert werden kann.

Neuer Vogelgrippe-Virus sorgt für Aufregung

Chinesische Wissenschaftler warnen vor einer neuen Variante des Vogelgrippe-Virus, der im Süden Chinas aufgetreten ist. Der neue Virus H10N8, der vom chinesischen Seucheninstitut CDC in Peking identifiziert wurde, hat mindestens einen Menschen in der südöstlichen Jiangxi-Provinz getötet. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Virus sehr schnell von Mensch zu Mensch übertragbar ist. In einem Fachartikel erklärten die Forscher, dass der Virus das Potential für eine gefährliche Pandemie habe und keinesfalls unterschätzt werden darf. Zwar wurde er bisher erst bei einem Todesfall nachgewiesen, doch wie das im vergangenen Jahr aufgetretene Virus H7N9 zeigte, können sich Vogelgrippe-Viren sehr schnell verbreiten. Insgesamt 159 Erkrankungen, davon 71 mit tödlichem Ausgang, wurden 2013 registriert. Zudem ist es durchaus möglich, dass das Virus bereits andere Todesfälle verursacht hat, die nur falsch diagnostiziert wurden. Bisher haben sich die meisten Betroffenen direkt bei infiziertem Geflügel angesteckt, doch wie schon früher befürchtet wurde, ist der Vogelgrippe-Virus inzwischen soweit mutiert, dass er auch durch menschlichen Kontakt übertragbar ist, was die Gefahr einer globalen Seuche um ein vielfaches erhöht.

Ehepaare sind im Gegensatz zu Singles eher Sportmuffel

Menschen die in stabilen Paarbeziehungen leben, treiben offenbar weniger Sport, als Singles. Das ergab eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Männer und Frauen in stabilen Partnerschaften müssen ihre Attraktivität nicht mehr auf dem Heiratsmarkt unter Beweis stellen“, erklärte Ingmar Rapp, Mitautor der Studie, die ermittelte Statistik. Dafür wurden Angaben von über 11.000 Frauen und Männern ausgewertet, die über mehrere Jahre hinweg zu ihren Aktivitäten befragt worden waren. Die Aktivität verringert sich auch bei Paaren, die nicht verheiratet sind oder in verschiedenen Wohnungen leben. Am wenigsten Sport betreiben allerdings Ehepaare, was die ‚Heiratsmarkttheorie‘ zusätzlich stärkt. Andere Erklärungen konnten zudem verworfen werden. „Dass Menschen in Beziehungen weniger frei verfügbare Zeit für sich haben, kann den Rückgang der sportlichen Aktivität nicht erklären“, erläutert Mitautor Björn Schneider. Trotzdem zeigen andere Untersuchungen zur Lebenserwartung, dass Verheiratete eine bessere Gesundheit und höhere Lebenserwartung haben, als Alleinstehende. Das könnte einerseits daran liegen, dass Ehepaare zwar weniger Sport treiben, dafür aber oftmals andere gemeinsame Aktivitäten haben. Außerdem wirken sich Glück und Zufriedenheit mindestens ebenso stark positiv auf die Gesundheit aus, wie sportliche Betätigung.