Der EC-Netztbetreiber „Easycash“ hat, wie jetzt bekannt wurde, einen „Risikoindex“ für die Vermarktung von EC-Karten-Daten erstellt. Wie aus einem Bericht des NDR hervor geht, versucht das Unternehmen ein Konzept zu erstellen, dass es ihm ermöglicht, auch sensible Kundendaten, die ursprünglich lediglich für die Erstellung einer EC-Karte freigegeben wurden, gewinnbringend zu verkaufen. Als Käufer kämen dafür Versicherungen, Versandhäuser, oder Telekommunikationsanbieter in Frage. Nicht nur die Namen, Adressen, Telefonnummern und Bankdaten, auch das Kaufverhalten der Kunden könnte auf die Art verkauft und von den Käufern für Personenbezogene Werbung missbraucht werden. Easycash-Chef Christoph Pfeifer bestreitet zwar den Vorwurf, gibt aber zu, dass es ein diesbezügliches Pilotprojekt gegeben habe. Dieses sei aber „unter strikter Beachtung der Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes konzipiert“ und durchgeführt worden. Warum ein solches Pilotprojekt überhaupt notwendig ist, wenn keine derartigen Verkaufspläne bestehen, dazu äußerte sich der Easycash-Geschäftsführer nicht. Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art bei Easycash. Schon im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass die Firma die durch die Kreditkarte gewonnen Daten ein Kundenprofil erstellt. Dies wäre nicht nötig, wenn Easycash nicht vorhätte, damit Geld zu verdienen. Bisher ist vielen Menschen noch nicht recht klar, welche Macht Konzerne über sie gewinnen, wenn sie über die genauen Bedürfnisse, Schwächen und Wünsche von potentiellen Kunden Bescheid wissen. Trotzdem sollten solche Vergehen gegen gesetzliche Regelungen die Menschen handeln lassen. Altruistisch sind die Gründe der Konzerne jedenfalls nicht.
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„Regierungsdialog Rente“ – nur heiße Luft?
Mit immer geringeren Rentenzahlungen, müssen deutsche Rentner rechnen. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen hat jetzt offiziell versprochen, ein Konzept für zusätzliche Zahlungen vorzulegen mit denen die Renten teilweise aufgestockt werden sollen. Sie sagt zu, dass “ diejenigen, die ein Leben lang Vollzeit gearbeitet haben und vorgesorgt haben, ein Alterseinkommen oberhalb der Grundsicherung erhalten“. Trotzdem soll die Erhöhung möglichst wenig kosten. Am Mittwoch startete jetzt der „Regierungsdialog Rente“, an dem sich neben den Parteien der Regierungskoalition auch Gewerkschaften, Sozialverbände und der Arbeitgeberverband beteiligen werden. Bis zum Sommer kommenden Jahres soll ein tragbares Konzept für eine angemessene Rentenzahlung vorliegen. Das Geld dafür fehlt jedoch. Deshalb raten und mahnen Politiker aller Parteien, außer den Linken natürlich, dass möglichst jeder Bürger frühzeitig mit der privaten Rentenvorsoge beginnen soll. Was immer man von der Verteilung der Steuergelder halten mag, in dem Punkt haben die Politiker recht. In wenigen Jahrzehnten wird es keine Rolle mehr spielen, wie lange ein Mensch gearbeitet hat. Hat er nicht ausreichend Vorsorge getroffen, wird er im Ruhestand auf Sozialhilfe angewiesen sein.
Berufsunfähigkeit oft deutlich unterschätzt
Das wohl am wenigsten bedachte und abgesicherte Risiko, ist in Deutschland die Berufsunfähigkeit.
Drei Viertel aller Deutschen sind nicht ausreichend für den Fall einer eintretenden Berufsunfähigkeit versichert. Einerseits unterschätzen gerade junge Leute das Risiko, andererseits fehlt es oft an ausreichend Informationen zu dem Thema. Für eine Erfassung des diesbezüglich aktuellen Standes, hat die Continentale Lebensversicherungs AG knapp 1000 Berufstätige zwischen 20 und 60 Jahren dazu befragt. 43 Prozent von ihnen glaubten, dass Rückenprobleme die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit sind. 37 Prozent der Befragten hielten Unfälle für die Hauptursache. Tatsächlich müssen jedoch nur 17 Prozent aufgrund von Rückenleiden ihren Beruf aufgeben. Unfälle sind sogar nur in 5 Prozent der Fälle der Grund für die Unfähigkeit, den Beruf weiter auszuüben. Stark unterschätzt werden dagegen psychische Erkrankungen, die in 33 Prozent aller Fälle der Grund für die erzwungene Berufsaufgabe sind. Obwohl 38 Prozent der Befragten als größte Sorge den Verlust ihrer Lebensqualität durch langfristige Krankheiten angaben, realisieren bisher nur 13 Prozent der Arbeitnehmer für sich persönlich das Risiko, Berufsunfähig zu werden. Wenig bekannt ist auch, dass 20 Prozent aller Arbeitnehmer, also jeder Fünfte, aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf aufgeben müssen. Gerade Arbeitnehmer in gut bezahlten Stellungen sollten sich deshalb ernsthaft über eine Absicherung ihres Lebensstandard Gedanken machen und die verschiedenen Versicherungsangebote vergleichen. Tritt die Berufsunfähigkeit ein, ist es dafür zu spät.
Regierung rät erneut zu privater Vorsorge
Das Rentenniveau soll bis zum Jahr 2025 um rund zehn Prozent sinken, wie ein Sprecher des Bundesarbeitsministerium bekannt gab. Dabei gehe es nicht um eine eventuell geplante Senkung der Rente, sondern darum, dass die Erhöhungen in den kommenden Jahren nicht mit der Inflation Schritt halten können wird. Dies ist notwendig, weil es durch den demografischen Wandel nicht möglich sein wird, dass die sinkende Zahl an Beschäftigten die steigende Zahl der Rentner finanzieren kann. Deshalb rät die Regierung erneut, dass sich die arbeitende Bevölkerung stärker um eine private Altersvorsorge bemühen sollte. „Die Renten sind im freien Fall. Es muss eine verbindliche Untergrenze geben, die Altersarmut verhindert“, verlangte dagegen Linksparteichef Klaus Ernst und forderte damit zum wiederholten Mal eine Mindestrente. Diese muss jedoch auch zu bezahlen sein. Bei einer steigenden Zahl von Rentenbeziehern und einer sinkenden Zahl von Berufstätigen, ist dies aber auf Dauer nicht möglich. Der Renten-Generationsvertrag funktioniert nur, so lange es weniger Rentner als Wertschaffende gibt. Damit wird jedoch bald Schluss sein. Altersarmut wird bald ein zentrales politisches Thema sein.
Thema Gesundheit wandert immer weiter ins Internet
Wie Umfragen des Branchenverbandes ergaben, nutzt inzwischen schon fast jeder zweite Deutsche das Internet auch zur Recherche über Gesundheits- und medizinische Fragen. Mit Hilfe der Stichwortsuche von Google werden immer häufiger Gesundheitsseiten, Themen rund um die Ernährung, oder über Naturheilkunde gesucht und gelesen. Wie „Bitkom“ ermittelte, haben sich 2010 rund 28 Millionen Bundesbürger im Internet über Gesundheitsthemen informiert. Vor fünf Jahren taten dies nur rund 50 Prozent der gesamten User. Das ist eine Steigerung des Interesses um 10 Prozent. Dies liegt vor allem daran, dass es für Deutsche immer selbstverständlicher wird, sich über das Internet über alle möglichen Themen zu informieren. Auch der Verkauf von Arzneimitteln über das Internet wächst kontinuierlich. Etwa neun Millionen deutsche User ab 14 Jahren haben schon mindestens ein Mal in einer Online-Apotheke eingekauft. Durch die wachsende Erfahrung lernen sie allmählich, welchen Seiten sie vertrauen können und werden im Umgang mit dem neuen Medium sicherer. Ungefähr 74 Prozent aller erwachsenen Deutschen haben inzwischen einen Internetanschluss, den sie auch regelmäßig nutzen. Nicht berücksichtigt wurde dabei die wachsende Zahl der internetfähigen Smartphones, über die ebenfalls immer mehr Menschen ins Internet kommen. In den vergangenen fünf Jahren erhöhte sich die Anzahl der Internetnutzer von 34 auf rund 50 Prozent. Gewertet wurden dafür User zwischen 16 und 74.