Die sogenannte Zuschussrente, mit der geplant ist die Altersarmut zu bekämpfen, soll mit einer Übergangszeit von zehn Jahren eingeführt werden. Geringverdiener, die aufgrund niedriger Löhne auch weniger in die Rentenkasse eingezahlt haben, sollen mit dem geplanten Zuschuss ihre Rente auf 850 Euro aufstocken können. Die Hürden dafür sind jedoch groß und nur die wenigsten, von Altersarmut betroffenen, werden davon profitieren. So ist eine Voraussetzung für den Anspruch auf Aufstockung, dass mindestens 40 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt wurde. Von diesen 40 Jahren müssen mindestens 30 Arbeitsjahre gewesen sein; Ausbildungszeit, Arbeitslosenzeit, frühere Selbständigkeit und Wehr- sowie Zivildienst fallen also raus. Nach der zehnjährigen Übergangszeit sollen dann sogar 45 Jahre Einzahlung und davon 35 Arbeitsjahre gelten. Eine weitere Voraussetzung ist der Nachweis der Eigenvorsorge. Ab 2019 muss für fünf Jahre die Zahlung in eine Zusatzrente nachgewiesen werden. Später mehr. Die daraus resultierende zusätzliche Beitragszahlung soll bei der Berechnung der Aufstockung nicht mit einkalkuliert werden. Wer sich für seinen Lebensabend lieber nicht auf den Staat verlassen möchte, sollte beizeiten verschiedene Renten- und Vermögensaufbauende Sparanlagen vergleichen und die für sich passende abschließen.
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Die perfekte Geldanlage für Kinder
Wer seinen Kindern beim Start ins Leben helfen will, der sollte beizeiten anfangen, zum Beispiel für ihre Ausbildung Geld zurück zu legen. Viele Eltern greifen deshalb gern auf spezielle Geldanlagen für Kinder zurück, die mittlerweile von den meisten Banken und Kreditinstituten angeboten werden. Allerdings sind diese qualitativ recht unterschiedlich. Ein Vergleich verschiedener Geldanlagen für Kinder durch die Stiftung ÖKO-TEST ergab, dass bei einer monatlichen Einzahlung von 150 Euro über 18 Jahre, je nach Anbieter, Gewinnunterschiede von mehr als 13.000 Euro heraus kamen. Wenn man wirklich eines dieser auf Kinder zugeschnittenen Anlageprodukte will, sollte man deshalb genau vergleichen, welche Bank die besten Konditionen anbietet, statt sich einfach auf die Empfehlung der Hausbank zu verlassen. Noch extremer sind die Gewinnunterschiede bei Sparverträgen, die mit einer Lebensversicherung gekoppelt sind. Diese sollen, im Fall des Todes der Eltern, die Kinder finanziell absichern. Allerdings lohnen sich solche Angebote wirklich nur als Risikoschutz. Für den Vermögensaufbau eignen sie sich nicht, da hohe Abschlusskosten und Vermittlungsprovisionen die Rendite dermaßen verringern, dass die Höhe der Auszahlungssumme oft nicht einmal die eingezahlten Beiträge ausgleicht.
Pläne zur Rentenerhöhung wenig populär
Mit ihrer geplanten Zuschussrente ist die Arbeitsministerin, Ursula von der Leyen bereits im eigenen Kabinett auf erheblichen Widerstand gestoßen. Nicht nur die Kanzlerin, auch das Wirtschafts- sowie das Gesundheitsministerium, äußerten Bedenken gegen das Vorhaben. Dem von der Arbeitsministerin vorgelegten Entwurf nach, sollten die Rentenansprüche von Geringverdienern auf 850 Euro aufgestockt werden, wenn die Betroffenen belegen können, dass sie mindestens 30 Jahre lang (ab dem Jahr 2030 dann 35 Jahre) in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben. Die Einsprüche gegen den Gesetzesentwurf beruhen auf der Sorge um die höhere Belastung des Bundeshaushalts. Auch die CSU-Führung hat sich bereits für eine Änderung der Pläne ausgesprochen. CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt empfahl, statt höherer Renten lieber Zuschüsse für Familien und Krankenpflege festzulegen. Die Entscheidung für oder gegen eine Erhöhung der Mindestrente soll ab Mai im Bundeskabinett beraten werden. Unionsfraktionsgeschäftsführer Peter Altmaier (CDU) ist zuversichtlich, dass die Union nach den kommenden Landtagswahlen eine Einigung darüber finden werde.
Unzureichende Zahnprophylaxe bei Kindern
Trotz umfangreicher Aufklärung und Vorsorgemaßnahmen, nehmen im Deutschsprachigen Raum noch immer nur zwei Drittel aller Kinder die Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt in Anspruch. Experten warnen deshalb vor bleibenden Schäden.
Thomas Schäfer, Mitarbeiter des Institut für Sozialmedizin Hannover, empfiehlt eine gezielte Förderung von Familien. Schäfer: „Wir müssen die Akzeptanz der kleinkindlichen Früherkennungsuntersuchung stärken, insbesondere in sozial schwachen Familien und bei alleinerziehenden Müttern.“ Die noch immer unzureichende Akzeptanz der Vorsorgeuntersuchungen für Kinder spiegelt sich auch im Verhalten der Erwachsenen wieder. Nur die Hälfte aller Erwachsenen geht zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung zum Zahnarzt. Vor allem Männer nutzen die Möglichkeiten der Prophylaxe noch immer nur unzureichend. Entsprechend lasch gehen Eltern oft mit den diesbezüglichen Empfehlungen für ihre Kinder um. Experten raten deshalb an, die Aufklärung in diesem Bereich zu verstärken. Geschieht dies nicht, werden viele junge Erwachsene mit Zahnproblemen und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Hindernissen zu kämpfen haben, die hätten vermieden werden können.
Kurios: Sparbuch immer noch beliebt
Das die deutschen Sparer noch immer vorzugsweise in sicheren und eher wenig gewinnbringenden Anlagen ihr Geld investieren, zeigt sich auch dieses Jahr in der Fondsbranche. Diese konnte sich in den vergangenen Jahren über einen massiven Zuwachs der Anlagesummen freuen. So liegen derzeit 7,8 Milliarden Euro in Spezialfonds für institutionelle Anleger, wie der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) mitteilte. „Angesichts der Umschuldung Griechenlands und der niedrigen Zinsen europäischer Staatsanleihen schätzen viele Anleger Unternehmensanleihen attraktiver ein als Staatsanleihen“, erläutert der Hauptgeschäftsführer des BVI, Thomas Richter, den Zuwachs. In sogenannten Publikumsfonds für Privatanleger dagegen, wurden bisher nur rund 0,7 Milliarden Euro investiert. Hier sind es hauptsächlich Fonds mit Unternehmensanteilen, die bevorzugt werden, während die Summe der Anlagen in Rentenfonds erheblich gesunken ist. Privatanleger sollten sich vielleicht vergegenwärtigen, dass große Unternehmen nicht in Anlagen investieren würden, wenn diese ihnen keine Gewinne versprechen. Mit ein bis zwei Prozent Zinsen, die zum Beispiel auf Sparbücher gezahlt werden, kann noch nicht einmal die Inflation ausgeglichen, geschweige denn ein Gewinn erzielt werden. Es lohnt sich also auch bei kleineren Summen, seine Anlagestrategie zu überdenken.