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Rente: Immer noch kein vereinigtes Deutschland

In dieser Legislaturperiode sollte zwischen Ost- und Westdeutschland eine Rentenanpassung erfolgen. Doch nach zwei Jahrzehnten ist dies in den Augen der Schwarz-Gelben Regierung immer noch „sehr komplex“. Eine gerechte Lösung erfordere „Sorgfalt und Sensibilität“ und sei „kurzfristig auch nicht zu erwarten„, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion.

Bei dem Vergleich der Gehälter dürfte es auch die Kritiker überzeugen, die sich unverständlich sehen, dass eine Rentenanpassung wirklich nicht sehr einfach ist. Im Jahr 2009 erhalten die Angestellten und Arbeiter in den alten Bundesländern rund ein fünftel mehr, als in den neuen Bundesländern. Während Westdeutschland mit 103 Prozent über dem gesamtdeutschen Schnitt landete, kam der Osten lediglich auf einen Wert von 82 Prozent. In Zahlen gesehen liegt der Unterschied bei gut 5.800 Euro im Jahr. (Bruttojahresdurchschnittsgehalt West: 28.500 Euro, Ost: 22.700 Euro) Selbst zwischen dem ärmsten westdeutschen und dem reichsten ostdeutschen Bundesland gibt es Unterschiede. In Schleswig-Holstein liegt der Durchschnitt bei 25.300 Euro im Jahr und in Sachsen sind es rund 22.800 Euro.

Um eine Rentenanpassung vorzunehmen sollte somit erst eine Lohn- und Gehaltsanpassung erfolgen. Nach einem anfänglich schnellen Aufholprozess bei den Löhnen im Osten hat sich dieser seit Mitte der 90er Jahre deutlich verlangsamt. Der Linken-Bundestagsabgeordnete Matthias Birkwald fordert daher die Bundesregierung auf, die Verbesserung der Einkommen im Osten mit Hilfe von flächendeckenden gesetzlichen Mindeslöhnen zu fördern. Die Bundesregierung hat hier auf jeden Fall noch eine Menge Arbeit vor sich, denn auch die Mieten und Lebensmittel sind in den neuen Bundesländern zum Teil deutlich günstiger, als in Westdeutschland. Doch was in über 20 Jahren falsch lief, kann nicht über Nacht in die richtigen Bahnen gelenkt werden, sondern benötigt schon, wie die Regierung sich rechtfertigt, etwas Zeit, um nicht wieder ungerecht gegenüber Ost oder West zu sein.

Riester-und Rürup-Rente oft unterschätzt

Noch ist die Riester/Rürup-Rente nicht wirklich bei den Bürgern angekommen. Die Unsicherheit über den tatsächlichen Nutzen ist in der Bevölkerung noch immer sehr hoch. Das Misstrauen gegen die Regierung lässt die Menschen die Förderung dieser Altersvorsorge eher als Trick sehen, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dabei übersehen die Meisten allerdings das Wichtigste: eine zusätzliche Altersvorsorge ist absolut unverzichtbar – für Jeden. Die Förderung der Riesterrente ist als Anreiz gedacht, da sich schon lange abzeichnet, dass der Staat der Zukunft keine ausreichende Unterstützung der Rentner mehr wird finanzieren können. Wer das heute nicht einsieht, wird in zwanzig oder dreißig Jahren von einem absoluten Minimum leben müssen. Deshalb ist es sinnvoll, offene Fragen und Befürchtungen, etwa über die Versteuerung der privaten Rentenversicherung, schnell zu klären und sich das jeweils passendste Modell auszusuchen.

Die Riester-Förderung ist für alle Bürger, Arbeitnehmer, Beamte und Selbständige gedacht. Besonders interessant ist sie für Familien mit Kindern, da für jedes Kind eine Zulage gezahlt wird. Bei Selbständigen ist es die Rürup-Rente, die vom Staat steuerlich gefördert wird. Auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann steuersparend abgeschlossen werden. Die jeweiligen Zulagen für die Rentenversicherung müssen, am einfachsten mit einem so genannten Dauerzulagenantrag, beantragt werden. Der ändert sich nur, wenn sich das Einkommen oder die Zahl der unterhaltspflichtigen Kinder ändert. Zusätzlich können die eigenen Beiträge als Sonderausgaben steuerlich abgesetzt werden. Die _Rentenauszahlung_, wird dann aber voll versteuert.

Im Blickpunkt: Die Rentenbesteuerung

Rentner, die bis Ende Mai eine Steuererklärung abgeben müssen, sind oftmals ratlos was dabei zu beachten ist. Ob und wie viel Steuer ein Rentner zahlen muss hängt davon ab, in welchem Jahr er in Rente gegangen ist, ob zusätzliche Einnahmen vorliegen und auch, welcher Art die bezogene Rente ist.

Bis 2040 die komplette gesetzliche Rente steuerpflichtig ist, ist die Steuerlast vom Alter des Rentners abhängig. Die Steuerlast wird stufenweise pro Jahr um 2% erhöht. Alle, die bis oder vor 2005 in Rente gegangen sind, müssen 50% ihrer Rente versteuern, wer 2006 in Rente ging versteuert 52% usw. 2040 soll dann eine Besteuerung von 100% erreicht werden. Der Steuerfreibetrag liegt bei Alleinstehenden bei 1361 Euro pro Monat und bei Ehepaaren bei 2722 Euro monatlich. Wer dieses Jahr in Rente geht, hat 40% seiner Bruttorente Steuerfrei. Daran ändert sich auch während der gesamten Rentenbezugszeit nichts. Allerdings ändert sich an der nicht zu versteuernden Summe nichts, wenn durch eine Rentenerhöhung mehr zu versteuerndes Einkommen entsteht. Eine Rentenerhöhung bedeutet also immer auch eine Steuererhöhung für Rentner.

Riester Wohn Altersvorsorge stärker denn je

Besonders die staatliche Riester Wohn Altersvorsorge erlebte einen starken Zulauf, im vergangenen Jahr sind doppelt so viele Riesterverträge abgeschlossen worden wie bisher. Es gab 175.000 Abschlüsse laut Statistik des Bundessozialministeriums bei öffentlichen und privaten Anbietern wurden gar 338.000 Verträge geschlossen. Die Differenz beruht darauf das Bausparkassen nur Verträge weiterleiten bei denen bereits ein Fünftel der Abschlussgebühr gezahlt wurde. Damit steigt die Riester Wohn auf Rang zwei der Riester Produkte. Aktuell geht der Trend auch in Richtung Eigenheim und damit einer fassbaren Altersvorsorge, die niedrigen Immobilienpreise momentan sind ebenfalls sehr förderlich.

Rentendebatte bringt viel Frust

Die CDU Politikerin und Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat die Rente mit 67 abgelehnt. Laut ihrer Meinung müsse man flexibler sein und Menschen mit Berufserfahrung könnten Büroarbeiten in ihrer Branche übernehmen. Kurt Beck Platz daraufhin der Kragen und bezeichnet diese Äußerung als Quatsch mit Soße und fern der Realität. Schließlich kann nicht jeder der eine körperliche Arbeit gemacht hat auf einmal im Büro eingesetzt werden. Die IG BAU war ebenfalls empört und antwortete damit das die Aussagen lebensfremd seien. Zudem sei schleierhaft woher auf einmal die ganzen Büroplätze auftauchen sagte der IG BAU Bundesvorsitzende Klaus Wieshügel. Zum Schluss fügte er noch hinzu das dieser Vorschlag eine Missachtung der Lebensleistung von Menschen sei die körperlich hart arbeiten.