Die Auswertung der größten deutschen und europäischen Haushaltsbefragung, des sogenannten Microzensus ergab, dass Kinder in Deutschland zunehmend bei alleinerziehenden Elternteilen, oder bei unverheirateten Eltern aufwachsen. Vor allem im Osten Deutschlands scheint das klassische Familienmodell ausgedient zu haben. Hier leben in rund 20 Prozent der Familien die Eltern ohne Trauschein zusammen. Damit hat sich deren Zahl in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Obwohl der Anteil der unverheirateten Paare in Westdeutschland noch geringer ist, stieg er hier sogar noch stärker, von 3 Prozent 1996, auf 7 Prozent 2011. Parallel dazu wächst auch die Zahl der Alleinerziehenden. Lag sie 1996 in Ostdeutschland noch bei 18 Prozent, wurden 2011 bereits 26 Prozent ermittelt. In Westdeutschland steig der Anteil der Alleinerziehenden im gleichen Zeitraum von 13, auf 18 Prozent.
Technikerkasse schüttet Überschussanteil aus
Die Techniker Krankenkasse TK hat jetzt bekannt gegeben, dass sie Deutschlandweit eine Prämie an ihre Mitglieder ausschütten will. Damit reagiert sie als erste große staatliche Krankenkasse auf die Forderungen, die Versicherten an den in den vergangenen Jahren angesammelten Überschüssen zu beteiligen. Die TK teilte mit, dass nicht nur die finanzielle Entwicklung der letzten Jahre, sondern auch die für das nächste Jahr erwartete gute Bilanz die Prämienzahlung möglich macht. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, der sich in den vergangenen Monaten massiv für eine Rückzahlung an die Versicherten eingesetzt hatte, begrüßte die Entscheidung der Techniker Krankenkasse. Wie hoch die Prämie sein wird, entscheidet der Verwaltungsrat in einer Sondersitzung im Oktober. Ein Sprecher der TK verwies außerdem darauf, dass die Rückzahlung mit keinerlei Leistungseinbußen verbunden sei. Bisher haben erst wenige der 145 gesetzlichen Krankenkassen die wachsenden Überschüsse in Form von Prämien an ihre Mitglieder zurück gezahlt. Der Bundesgesundheitsminister hofft, dass auch andere Kassen diesem Beispiel folgen. Seiner Meinung nach ist es nicht „zu rechtfertigen, warum so viel [überschüssiges] Geld auf dem Konto ist“. „Krankenkassen sind keine Sparkassen und die derzeitigen Überschüsse sind Versichertengelder“, mahnt auch der Gesundheitsexperte der FDP, Heinz Lanfermann. „Prämienausschüttungen sind auch ein wichtiger Bestandteil der von den Kassen zu recht geforderten Beitragsautonomie.“ Die Gesamtreserven der gesetzlichen Krankenkassen stieg bis zum Sommer dieses Jahres auf rund 21,8 Milliarden Euro.
Debatte um Zuschussrente
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat in einem Schreiben an die Junge Gruppe der Unionsfraktion vor den Gefahren der Altersarmut gewarnt. In Modellrechnungen zeigte sie auf, dass für alle Angestellten, die heute weniger als 2500 Euro Brutto verdienen, nur die Mindestrente gezahlt werden wird. Damit beträfe die Altersarmut zukünftig auch „ganz normale fleißige Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft“, so von der Leyen. Demnach erhalten Angestellte mit einem Verdienst von 2500 Euro Brutto, die 35 Jahre gearbeitet haben, ab 2030 nur noch die Mindestrente in Höhe von 688 Euro. Das würde bedeuten, dass viele heute Vollzeit arbeitende Menschen mit dem Beginn ihrer Rente auch Sozialleistungen beantragen müssten. Das gestiegene Risiko für Altersarmut liegt an der letzten Rentenreform, nach der das Rentenniveau von aktuell 51 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns bis 2030 auf 43 Prozent sinken soll. Um Härtefälle zu vermeiden wurde im Bundesarbeitsministerium das derzeit debattierte Konzept für eine Zuschussrente erarbeitet.
Mit dem Schreiben reagierte die Ministerin auf die von Abgeordneten der CDU angebrachte Kritik an ihren Plänen für die Zuschussrente. Diese hatten die Pläne als „Ausweitung von Sozialleistungen“, auf Kosten der nächsten Generation kritisiert.
Hausratversicherung: Jeder 2. Deutsche hat Versicherungsfall
Teure Schäden im Haushalt werden zwar gefürchtet, doch oftmals nicht ausreichend versichert. Noch immer hoffen viele Mieter, dass es sie schon nicht treffen wird. Dabei ist durchschnittlich bereits jeder zweite Deutsche einmal Geschädigter einer Haushaltskatastrophe geworden. Am häufigsten treten Wasserschäden ein. Rund 30 Prozent aller Haushaltsunfälle entfallen auf „Überschwemmungen“ infolge von Rohrbrüchen oder ausgelaufenen Aquarien, bzw. Waschmaschinen. An zweiter Stelle steht der Schimmelbefall. Rund 13 Prozent aller Haushaltsschäden entstehen durch Schimmelbildung. Kaputte Heizungen und Schäden durch Unwetter, liegen mit jeweils 12 Prozent knapp dahinter, gefolgt von Rissen in Mauern und Decken, mit sieben Prozent. Zwar hat mit 70 Prozent die Mehrheit der Deutschen eine Hausratversicherung, doch sind es vor allem die über 50-Jährigen, die die Mehrausgaben für eine Hausratversicherung zahlen. Jüngere Leute verlassen sich immer öfter auf ihr Glück und müssen dafür oft mir horrend hohen Kosten büßen.
Honorare: Ärzteverband droht mit Streik
Wegen des ungelösten Konflikts um die Ärztehonorare, hat der Ärzteverband bekannt gegeben, dass die niedergelassenen Mediziner ab kommenden Dienstag flächendeckend streiken werden. Der Verband stellte den Krankenkassen ein letztes Ultimatum, dass am Montag ausläuft. Er verlangt, dass die bisher angebotene Erhöhung des Honorars um 0,9 Prozent, deutlich angehoben wird. Geschieht das nicht, werden alle rund 150.000 niedergelassenen Ärzte nur noch die Minimalversorgung sicher stellen und ihre Patienten an Krankenhäuser verweisen. Unterzeichnet wurde das Ultimatum von den einzelnen Berufsverbänden der Kinder- und Jugendärzte, der Augen- und Hautärzte, der HNO-Ärzte und der Internisten. Außerdem forderten die Ärzteverbände das Bundesgesundheitsministerium auf, den Beschluss der Krankenkassen über die zu geringe Honorarerhöhung, öffentlich zu kritisieren. Die Ärzteverbände sehen aktuell im angekündigten Streik die einzige Möglichkeit, ihre Forderung nach angemessener Bezahlung durchzusetzen. Dagegen warnte der Gesundheitspolitiker der SPD, Karl Lauterbach, vor der geplanten Praxisschließung. Eine solche Maßnahme wäre unangebracht und unverhältnismäßig. Der Konflikt zwischen Ärzten und Krankenkassen dürfe nicht „auf dem Rücken der Patienten“ ausgetragen werden.