Die SPD will eine von der Regierung zu bezahlende zehntägige Kurzpflegezeit einführen. Davon sollen diejenigen profitieren, die nur vorübergehend nicht arbeiten können, weil sie Angehörige pflegen müssen. Die Kurzpflegezeit von zehn Tagen gibt es zwar bereits, allerdings wird der Ausfall der Arbeitszeit bisher nicht bezahlt. Das könnte sich ändern. Die SPD-Vorsitzende, Manuela Schwesig, hat einen entsprechenden Vorschlag bei den Koalitionsverhandlungen mit der CDU/CSU eingereicht. Noch in dieser Woche soll in einer der Arbeitssitzungen darüber debattiert werden. „Wir rechnen damit, dass rund 50.000 Menschen eine solche zehntägige Pflegezeit in Anspruch nehmen werden“, erklärte Manuela Schwesig, in einem Interview mit der „Rheinischen Post“. Nach Meinung der Politikerin wären die dafür anfallenden Kosten, in Höhe von rund 40 Millionen Euro pro Jahr, „Angesichts dessen, dass wir eine Pflegereform mit einer Beitragssatzerhöhung von 0,5 Prozentpunkten planen, […]“ eine vertretbare Summe. Fast eine halbe Million Menschen müssen sich jedes Jahr um kranke und verletzte Angehörige kümmern.
SPD will Verringerung des Renteneintrittsalters durchsetzen
SPD-Parteichef Sigmar Gabriel fordert weiterhin, im Rahmen der Koalitionsverhandlungen mit der Union, die Rücknahme der Erhöhung des Renteneintrittalters, auf 67. In einer Rede zum Gewerkschaftstag erklärte er; „Nach 45 Versicherungsjahren muss jemand abschlagsfrei mit 63 in Rente gehen können.“ Vor allem Berufstätige, die schwere und gesundheitsgefährdende Arbeiten ausführen, hätten ein Recht darauf, nach einer angemessenen Zahl an Berufsjahren, den wohlverdienten Ruhestand genießen zu können. CDU/CSU lehnen jedoch die Herabsetzung des Renteneintrittsalters ab, da sie darin eine zu große Belastung der nächsten Generation sehen. Vorrangig der Wirtschaftsflügel der Union weigert sich, diesbezügliche Möglichkeiten einzuräumen und zu erörtern. Neben den Forderungen der Rente mit 63 verlangt die SPD auch einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn. Dazu gehöre unter anderem, so Gabriel, die Zeitarbeitsverträge und unangemessen schlechte Werksverträge neu zu regeln. Ohne eine Einigung in diesem Bereich, sieht die SPD keine Möglichkeit, einer großen Koalition.
Sex ist kein Sport
Schon länger ist, aufgrund von Veröffentlichung fachkundiger Sexualwissenschaftler bekannt, dass Sex nicht nur der Fortpflanzung dient, sondern auch gesund ist. Ein adäquater Ersatz für sportliche Aktivitäten ist er jedoch nicht. Mediziner der Universität Quebec in Kanada haben jetzt verglichen, womit mehr überflüssige Kalorien verbraucht werden. Dafür ließen sie die Teilnehmer ihres Tests, für die ausschließlich Paare ausgewählt worden waren, eine halbe Stunde, bei mäßig schnellem Tempo joggen und maßen dabei ihren Kalorienverbrauch. Dabei verbrannten die Männer im Schnitt 276 Kalorien und die Frauen 213. Den Kalorienverbrauch beim rund 25-minütigen Liebesakt, durften die Probanden zu Hause selbst messen. Dabei verbrauchten die Männer nur rund 101 Kalorien und die Frauen 69. Damit bleibt er sichtbar, in seiner Wirksamkeit, hinter der des Joggens zurück. Super-gesund ist Sex trotzdem. Denn nicht nur die sportliche Fitness wird dadurch gesteigert, er hilft auch massiv Stress abzubauen, zu entspannen und er schüttet jede Menge sogenannter Glückshormone aus und trägt somit zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Und wie Forscher in früheren Studien nachwiesen, hat Zufriedenheit einen noch größeren positiven Einfluss auf unsere Gesundheit, als gesunde Ernährung und sportliche Betätigung.
Keine Senkung der Rentenbeiträge erwartet
Trotz der aktuell großen Rücklagen, in der Rentenkasse, bleibt eine Senkung der Beitragshöhe für 2014 umstritten. Theoretisch lässt der derzeitige Stand der Rücklagen zwar eine vorübergehende Beitragssenkung von 18,9 auf 18,3 Prozent zu, doch Rentenexperten von CDU und SPD erklärten, dass es wegen der nötigen Finanzierung für die geplanten zusätzlichen Leistungen, 2014 keine Beitragssenkung geben soll. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung wird die Nachhaltigkeitsrücklage bis zum Ende des Jahres auf 31 Milliarden Euro angewachsen sein. Das entspricht der Höhe von 1,75 Monatsausgaben. Gesetzlich festgelegt ist allerdings, dass Rücklagen nur bis zu einer Höhe von 1,5 Monatsausgaben der Rentenversicherung steigen dürfen. Ob die geplante Leistungsausweitung ausreichend ist, um eine Senkung der Beitragshöhe zu unterlassen, wird aktuell von einer Koalitionsarbeitsgruppe ‚Arbeit und Soziales‘ beraten. Bis Ende des laufenden Monats muss die Entscheidung darüber gefallen sein, da dann der Beitragssatz für das kommende Jahr angekündigt werden muss. Rentenexpertin der SPD, Elke Ferner und der CDU, Peter Weiß, erklärten, dass eine eventuelle Große Koalition vermutlich zusätzliche Rentenleistungen beschließen werden, weshalb es sinnlos ist, vor dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen die Beiträge zu senken.
Die Betriebsrente bleibt attraktiv
Die derzeit beste gesetzlich geregelte Sicherung vor Altersarmut, bieten Betriebsrenten. Diese werden aus Beiträgen von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und staatlicher Förderung finanziert und sind deshalb meist lohnender, als die gesetzliche Rentenversicherung. Auch wenn nur vergleichsweise wenig Arbeitnehmer die Betriebsrente zur Altersvorsorge nutzen, hat grundsätzlich jeder Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch darauf. Wenn dies nicht von Seiten des Arbeitgeber angeboten wird, sollten Arbeitnehmer sich selbständig darüber informieren und einen entsprechenden Vertrag in der Firma einreichen. Oftmals kennen sich gerade die Chefs kleinerer Unternehmen damit nicht aus, kümmern sich aber, wenn sie daraufhin angesprochen werden. Viele Unternehmer geben sogar noch freiwillig etwas dazu, um die Bindung der Mitarbeiter an ihre Firma zu stärken. Es lohnt sich auf jeden Fall, die am jeweiligen Verdienst orientierten Beiträge und die daraus resultierenden Rentenzahlungen ausrechnen zu lassen, auch wenn noch keine Angebote durch die Firma vorliegen.