Archiv der Kategorie: Vorsorge

Rentenlücke größer als erwartet

Entgegen aller Beteuerungen der Regierung, kann sich keiner mehr auf die staatliche Rente verlassen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Forschungszentrum der Universität Freiburg. In einer umfangreichen Studie wurde der Zustand der Altersvorsoge für die verschiedenen Einkommensklassen, aufgeschlüsselt nach Alter, Geschlecht und Region, miteinander verglichen. Die Untersuchung ergab, dass allen Rentenversicherten eine durchschnittliche Summe von 806 Euro monatlich, gemessen an der heutigen Kaufkraft, fehlen wird. Auch mit Riester- und andere Zusatzrenten und unter Einbeziehung der geringeren Steuersätze für Rentner, reicht die zu erwartende Rente nicht für den Lebensunterhalt aus. Besonders hart werden ostdeutsche Rentner von der Rentenlücke betroffen sein. Sie haben die geringste Rente zu erwarten. Schon in der Vergangenheit hatten Rentner nur rund 50 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens zur Verfügung. Verschärft wird das Problem in Zukunft, weil die heute jüngeren Arbeitnehmer nicht mehr wie früher, auf eine lückenlose Berufslaufbahn hoffen dürfen und jede Phase der Arbeitslosigkeit auch einen Ausfall der Rentenbeiträge nach sich zieht. Die jetzt bis 34-Jährigen werden voraussichtlich nur noch eine Rente in Höhe von 38,4 Prozent ihres letzten Bruttogehaltes erhalten. Zwar können Anleger in die Riester-Rente, trotz der kritisierten überhöhten Gebühren und niedriger Renditen, mit einer höheren Rentenzahlung rechnen, doch wirklich sicher sind nur diejenigen, die zusätzlich Vermögen aufgebaut haben. „Das Geld- und Immobilienvermögen ist sehr ungleich verteilt“, stellten die Wissenschaftler der Universität Freiburg fest. Sie erreichen durchschnittlich 77,4 Prozent ihres letzten Bruttogehaltes.

Sport und Bewegung spart Medikamente

Bewegung ist so wichtig, für die allgemeine Fitness, das sie bei einigen Krankheiten sogar ebenso gut vor dem Tod schützt, wie die sonst verwendeten Medikamente. Das ergab eine weltweite Analyse, der medizinischen Daten von über 300.000 Patienten. Untersucht wurde, ob spezielle Bewegungsprogramme, im Frühstadium gefährlicher Krankheiten, wie bei Diabetes, Schlaganfall oder Herzversagen, ähnlich gut wirken, wie Medikamente. Das Ergebnis war eindeutig. Alle sich sportlich betätigenden Patienten profitierten merklich von körperlichem Training. Vor allem als Blutdrucksenker, haben sich alle Arten von Sport und Bewegung bewährt. Zu hoher Blutdruck gehört zu den gefährlichsten Begleiterscheinungen vieler Wohlstandskrankheiten und kann zu Herzinfarkt, Schlaganfall und massiven Schädigungen verschiedener Organe führen. Patienten die sich regelmäßig bewegen, hatten ein deutlich geringeres Risiko zu sterben, als Bewegungsmuffel. Tatsächlich zeigt der Vergleich der Todeshäufigkeit, dass mehr Bewegung einen höheren Effekt auf die Gesundheit hat, als viele blutdrucksenkende Medikamente. Michael Leitzmann, vom Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin, der Universität Regensburg, erläutert: „Die herausragende Stärke dieser großangelegten Netzwerk-Metaanalyse ist, dass sie erstmals alle weltweit verfügbaren Daten aus kontrollierten klinischen Studien zusammengeführt und den Effekt körperlicher Aktivität auf das Sterberisiko mit dem von medikamentöser Therapie verglichen hat“. Vor allem das Schlaganfallrisiko sinkt durch mehr Bewegung stärker, als durch die gängigen Medikamente. Nach Ansicht der Experten ist der Nutzen von Sport als Therapie noch lange nicht ausreichend erforscht, da sich der größte Teil der medizinischen Untersuchungen auf die Wirksamkeit von Medikamenten beschränkt. „Die einseitige, auf Medikamente konzentrierte Forschung führt möglicherweise dazu, dass die effektivsten Therapien für Krankheitsbilder unerkannt bleiben, falls es sich dabei nicht um eine Behandlung mit Arzneimitteln handelt“, befürchten die Forscher der Studie.

Neuer Vorsorge-Test für Leukämie in Sicht

Schon länger ist bekannt, dass Menschen mit Diabetes II häufiger an Lymphdrüsenkrebs und Leukämie erkranken. Deshalb vermuteten Wissenschaftler eine gemeinsame genetische Disposition, für Diabetes II und die Krebserkrankungen. Forscher aus Frankreich konnten jetzt nachweisen, dass Menschen mit Altersdiabetes verstärkt Clonal Mosaic Events (CMEs), eine Chromosomen-Anomalie aufweisen. Dafür wurden Blutproben von insgesamt 7500 Menschen untersucht, von denen 2200 unter Diabetes II litten. Dabei fanden sie eine Häufung der genetischen Mutation. Jetzt arbeiten die Wissenschaftler daran einen Gentest zu entwickeln, der bei Diabetes II-Patienten anzeigen kann, ob sie ein größeres Risiko für Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs haben. Damit könnten die Betroffenen frühzeitig Vorsorge treffen, wodurch sich ihre Überlebenschance erhöhen würden. Weltweit sind rund 350 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, wie Statistiken der Weltgesundheitsorganisation belegen.

Rentenlücke wächst weiter

Obwohl den meisten Menschen bewusst ist, dass die ihnen zustehende Rente nicht ausreichen wird, um auch nur annähernd ihren gewohnten Lebensstandard zu sichern, machen sich immer weniger die Mühe, privat für das Alter vorzusorgen. Aktuellen Umfragen zufolge planen nur 24 Prozent aller Erwerbstätigen, für die Altersvorsorge zu sparen. Wichtiger ist dem Großteil der Befragten eher gutes Essen, Kleidung, oder diverse technische Geräte. Die Rentenlücke wächst allerdings immer weiter und wird die heutigen Sparverweigerer schwer treffen. Schon jetzt beträgt das Sicherungsniveau, wie der letzte Rentenversicherungsbericht 2011 aufdeckte, nur noch circa 50 Prozent des Nettoeinkommens. Für 2030 prognostiziert der Bericht eine weitere Senkung auf 45 Prozent. Die durch Inflation schwindende Kaufkraft ist dabei noch nicht mit einkalkuliert. Dabei liegt schon jetzt die durchschnittlich ausgezahlte Rente, beispielsweise in Bayern, bei nur rund 1000 Euro für Männer und 500 Euro für Frauen. Auf eine private Altersvorsorge sollten deshalb nur Menschen verzichten, die mit einem Einkommen auf Sozialhilfeniveau zufrieden sind. Für alle anderen wird es höchste Zeit, sich um die Absicherung der Zukunft zu kümmern. Vergleiche der zahlreichen Angebote finden sich auf verschiedenen Online-Portalen.

Der Altersarmut entgegenwirken

Die Rente ist, aufgrund der Inflationsbedingten Geldentwertung, inzwischen so niedrig, dass die derzeit ausgezahlte gesetzliche Rente kaum noch die Existenz der Rentner absichern kann. Besonders für Singles ist der Lebenserhalt teuer und durch die Rentenzahlung schwerlich zu decken. Rund fünfzig Prozent aller Rentner, erhalten weniger als 700 Euro, was in etwa dem aktuellen Hartz-IV-Satz entspricht. Die Präsidentin des Sozialverbands, Ulrike Mascher, fordert deshalb die Regierung auf, die drohende Altersarmut für viele Rentner bei der geplanten Rentenreform zu berücksichtigen. „Das Absenken des Rentenniveaus von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030 muss gestoppt werden.“ Allerdings ist es schon rechnerisch unmöglich, das Rentenniveau auf das gewünschte hohe Level zu erhöhen, da bei immer weniger Kindern, die Zahl der Rentner kontinuierlich weiter steigt. Es bleiben also nur zwei Möglichkeiten; entweder die Beiträge für die staatliche Rentenversicherung zu erhöhen, oder durch eine private Altersvorsorge selbst für die Zukunft vorzusorgen.