Sport und Bewegung spart Medikamente

Bewegung ist so wichtig, für die allgemeine Fitness, das sie bei einigen Krankheiten sogar ebenso gut vor dem Tod schützt, wie die sonst verwendeten Medikamente. Das ergab eine weltweite Analyse, der medizinischen Daten von über 300.000 Patienten. Untersucht wurde, ob spezielle Bewegungsprogramme, im Frühstadium gefährlicher Krankheiten, wie bei Diabetes, Schlaganfall oder Herzversagen, ähnlich gut wirken, wie Medikamente. Das Ergebnis war eindeutig. Alle sich sportlich betätigenden Patienten profitierten merklich von körperlichem Training. Vor allem als Blutdrucksenker, haben sich alle Arten von Sport und Bewegung bewährt. Zu hoher Blutdruck gehört zu den gefährlichsten Begleiterscheinungen vieler Wohlstandskrankheiten und kann zu Herzinfarkt, Schlaganfall und massiven Schädigungen verschiedener Organe führen. Patienten die sich regelmäßig bewegen, hatten ein deutlich geringeres Risiko zu sterben, als Bewegungsmuffel. Tatsächlich zeigt der Vergleich der Todeshäufigkeit, dass mehr Bewegung einen höheren Effekt auf die Gesundheit hat, als viele blutdrucksenkende Medikamente. Michael Leitzmann, vom Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin, der Universität Regensburg, erläutert: „Die herausragende Stärke dieser großangelegten Netzwerk-Metaanalyse ist, dass sie erstmals alle weltweit verfügbaren Daten aus kontrollierten klinischen Studien zusammengeführt und den Effekt körperlicher Aktivität auf das Sterberisiko mit dem von medikamentöser Therapie verglichen hat“. Vor allem das Schlaganfallrisiko sinkt durch mehr Bewegung stärker, als durch die gängigen Medikamente. Nach Ansicht der Experten ist der Nutzen von Sport als Therapie noch lange nicht ausreichend erforscht, da sich der größte Teil der medizinischen Untersuchungen auf die Wirksamkeit von Medikamenten beschränkt. „Die einseitige, auf Medikamente konzentrierte Forschung führt möglicherweise dazu, dass die effektivsten Therapien für Krankheitsbilder unerkannt bleiben, falls es sich dabei nicht um eine Behandlung mit Arzneimitteln handelt“, befürchten die Forscher der Studie.