Immer öfter kommt es aufgrund psychischer Krankheiten zu Fehltagen im Job. Deren Anteil hat sich in den vergangenen zwölf Jahren verdoppelt. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) veröffentlichte jetzt in Berlin eine aktuelle Studie, nach der rund 12,3 Prozent aller krankheitsbedingten Fehltage auf psychische Leiden, wie Burnout und Depressionen, zurückzuführen sind. Als Grund dafür wird eine höhere private und berufliche Belastung angenommen. So stieg beispielsweise der Zeitdruck in den meisten Berufsfeldern, während das eigene Verständnis für – und die Kontrolle über die Arbeitsabläufe, durch die wachsende Spezialisierung geringer wird. Mitarbeiter die sich dadurch überfordert fühlen, trauen sich aus Angst um den Arbeitsplatz oft nicht dies einzugestehen. Wird der Druck zu hoch, kommt es zum Burnout oder zu Depressionen, wenn sich die Betroffenen deshalb schuldig und unfähig fühlen. Nicht nur für die Menschen, auch für die Wirtschaft ist der dadurch entstehende Schaden immens. Rund 26 Milliarden Euro kosten die jährlichen Produktionsausfälle aufgrund psychischer Krankheiten. BPtK-Präsident Rainer Richter rät Unternehmen deshalb, selbst vorbeugend tätig zu werden. Entscheidend hierfür ist, dass in den Firmen eine Atmosphäre geschaffen wird, die es erlaubt offen über psychische Belastungen zu sprechen. Das Wissen mit seinen Problemen nicht allein zu sein, verringert den psychischen Druck und verhindert dessen Kumulierung. In den meisten Fällen lassen sich zudem die Stressauslösenden Faktoren verringern, so das auch die ursprüngliche Ursache für die Überlastung weg fällt.