Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervorgeht, verzichten Millionen Sparer auf die staatliche Riester-Zulage. Von 13,25 Riester-Verträgen wird nur für 9,6 Millionen eine staatliche Zulage gezahlt. Rund drei Millionen Sparer beantragten demnach die staatliche Unterstützung überhaupt nicht. Von den 9,6 Millionen, die eine Zulage beantragt hatten, erhalten nur 5,4 Millionen den vollen Betrag. Alle anderen Sparer schöpften ihre Fördermöglichkeiten nicht voll aus. Der Verbraucherschützer Niels Nauhauser, von der Verbraucherschutzzentralen Baden-Württemberg, erklärt in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, dass die meisten Menschen mit den umständlichen Berechnungen der Riester-Rente einfach überfordert seien. Dazu kommt, dass die wenigsten Sparer bereit sind, sich beizeiten mit ihrer Altersvorsorge zu beschäftigen. Die Zulage der Riester-Rente kann auch im nachhinein beantragt werden. Bis zu zwei Jahren haben Sparer Zeit, den Antrag zu stellen. Durch einen sogenannten Dauerzulagenantrag entfällt die sonst nötige jährliche Neubeantragung der Förderung. Wenn die Bundesregierung jedoch die Akzeptanz und Nutzung der Riester-Rente erhöhen will, wird sie die damit verbundenen Richtlinien klarer gestalten und vereinfachen müssen.