Deutsche gelassen im Umgang mit der Krise

Trotz der nicht abreißenden Flut an Hiobsbotschaften im Finanzbereich, machen sich mit 83 Prozent die meisten Deutschen keine Sorgen um ihr Erspartes. Dies berichtete die „Welt am Sonntag“, wobei sie sich auf die Daten einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK beruft. Nur 17 Prozent der Befragten planen speziell für die derzeitige Euro-Krise besondere Vorsorge für ihr Vermögen zu treffen. Die meisten von ihnen halten dabei Wohneigentum für die beste Möglichkeit, ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Sechs Prozent wollen nach eigener Angabe in nächster Zeit ein Haus bauen, oder eine Eigentumswohnung kaufen. Investitionen in Aktien planen dagegen nur 0,8 Prozent aller Befragten, da das Vertrauen in diese Anlageform in Deutschland nicht hoch ist, obwohl Aktien Sachwerte repräsentieren und damit wesentlich sicherer sind, als beispielsweise Sparguthaben, oder vermögensbildende Versicherungen. Drei Prozent aller Deutschen wollen statt dessen lieber in Gold und andere Edelmetalle investieren. Gold hat in den vergangenen Monaten enorm an Beliebtheit gewonnen und ist entsprechend im Wert gestiegen. Insgesamt gehen die Deutschen aber ziemlich gelassen mit der Finanzkrise um. Nur die wenigsten von ihnen glauben, ihr Geld vor einer eventuellen Inflation schützen zu müssen. „Die übliche Antwort auf vergangene Krisen lautete immer ‚Sparen'“, erklärt Klaus Hilbinger, Leiter der Umfrage bei GfK. „Doch gegenwärtig zeigt sich ein gewisser Fatalismus nach dem Motto ,Bevor meine Bank pleitegeht, kaufe ich mir lieber noch das Auto, das ich schon immer gewollt habe.'“ Dementsprechend gaben fast dreieinhalb Prozent bei der Umfrage an, dass sie statt zu sparen lieber ihren Konsum verstärken. Für einen größer werdenden Teil der Bevölkerung spielt die Finanzkrise für die eigenen Finanzen allerdings keine Rolle, da sie über kein Vermögen verfügen.