Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die Vogelgrippe auch von Mensch zu Mensch übertragen wird. Das haben chinesische Wissenschaftler ermittelt. Sie untersuchten Patienten die am H7N9-Virus erkrankt waren und fanden heraus, dass alle Erkrankten zuvor Kontakt mit an Vogelgrippe erkrankten Hühnern hatte. Bei den mehr als 300 untersuchten Verwandten, Freunde und Arbeitskollegen der betroffenen Patienten, fanden sich keine Spuren der Viren – eine große Erleichterung für die Mediziner, da eine Übertragung von Mensch zu Mensch die Ansteckungsrate rapide erhöht hätte, was eine Pandemie auslösen würde. Allerdings kann eine weitere Mutation des Virus nicht ausgeschlossen werden. Der neue Vogelgrippe-Virus H7N9 wird bisher „sporadisch“, wie die Untersuchung zeigt, von Geflügel auf Menschen übertragen. Nach Angaben der chinesischen Regierung, sind mindestens 22 Menschen bisher an dieser Virus-Mutation gestorben.
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Deutsche gehen zu selten zur Zahnprophylaxe
Rund 30 Prozent aller Deutschen gehen nicht regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt. Schon junge Leute drücken sich immer häufiger, vor dem oft ungeliebten Besuch beim „Zahnklempner“. Gravierend ist hierbei der Unterschied zwischen Männer und Frauen. Demnach gehen nur 54 Prozent aller 20- bis 24-jährigen Männer mindestens einmal jährlich zur Zahnvorsorge, während es bei den Frauen dieser Altersgruppe immerhin 67 Prozent sind. Unabhängig vom Alter gehen insgesamt 73 Prozent der Frauen und 66 Prozent der Männer zu zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen. Das ist zu wenig, wie Mediziner kritisieren. Denn dadurch fehlt es auch an den nötigen Prophylaxemaßnahmen, wie zum Beispiel der Zahnsteinentfernung, die langfristig Entzündungen und Zahnausfall verhindern kann. Die Kehrseite ist ein Anstieg der Kosten für Zahnersatz. Bei durchschnittlich 1382 Euro pro Patient, lagen 2009 die Kosten für Zahnersatz. 56 Prozent davon, also circa 776 Euro, müssen diese selbst tragen – Tendenz steigend. Wie der stellvertretende Barmer-Chef Rolf-Ulrich Schlenker erklärt, erfolgt der Anstieg des Eigenanteils zwar langsam, dafür aber seit Jahren kontinuierlich. Schlenker: „[…] der schleichende Trend zu höheren Privatkosten ist unverkennbar.“ Gesetzlich Versicherte bekommen einen festen Zuschuss für alle Zahnprothesen. Alles was diesen Zuschuss übersteigt, muss von den Patienten selbst getragen werden. Wer regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen nachweisen kann, erhält dafür einen höheren Zuschuss. Wer regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen geht, hat allerdings auch weniger Bedarf an Zahnersatz – und vermeidet die mit dessen Anpassung verbundenen Behandlungen, die wesentlich unangenehmer sind, als die jährliche Vorsorgeuntersuchung.
Straßenverkehr erhöht Risiko für Herzinfarkt
Feinstaub ist nicht nur gefährlich für die Lunge und Lärm greift nicht nur die Nerven an. Wie Mediziner des Westdeutschen Herzzenrums in Essen jetzt nachwiesen, sorgen Feinstaub und Lärm auch für die gefährlichen Verhärtungen an der Hauptschlagader und steigern somit das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen. Vor allem nächtlicher Lärm, der einen ungestörten Schlaf verhindert und Feinstaubpartikel bis 2,5 Mikrometer, fördern die Ablagerungen an den Innenwänden der Hauptschlagader an. „Diese beiden Formen von Verkehrsbelastungen helfen zu erklären, warum Menschen, die nah an Verkehrsadern leben, ein höheres Risiko von Gefäßablagerungen haben“, erläutert der an der Untersuchung beteiligte Kardiologe, Hagen Kälsch, bei der Vorstellung der Ergebnisse auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Rom. Bisher wurde Luftverschmutzung lediglich als gefährlich für die Lunge bewertet und über die möglichen Auswirkungen von Lärm gibt es ohnehin nur wenige und kaum beachtete Studien. Die jetzt vorgelegten Forschungsergebnisse entstammen einer zehnjährigen Langzeitstudie, die mit 4800 Personen aus besonders belasteten Großstädten des Ruhrgebietes, durchgeführt wurde. Sie soll zur Grundlage dienen, um Herzinfarkte früher Vorhersagen zu können.
Kinder in Deutschland sind unzufriedener
Eine vergleichende UNICEF-Studie untersuchte die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen, im Zusammenhang mit der empfundenen Zufriedenheit. Dabei zeigte sich, dass in Deutschland wesentlich mehr Kinder und Jugendliche eher unzufrieden mit ihrem Leben sind, als in den meisten anderen Industrieländern. Demzufolge ist hier jeder siebente Jugendliche mit seiner Situation nicht glücklich. Bei der vorherigen Untersuchung, vor zehn Jahren, war die Zahl nur unwesentlich niedriger. Bewertet wurden unter anderem die Gesundheitsvorsorge, die Bildung, das gesellschaftliche Umfeld oder das Durchschnittseinkommen der Familie. Während Deutschland für die so eruierten Lebensbedingungen den sechsten von 29 Plätzen erreicht, liegt es im Bereich Lebenszufriedenheit nur auf Platz 22. In keinem anderen der verglichenen Länder, war die Differenz zwischen Lebensbedingungen und dem Empfinden so groß. Hans Bertram, Mitglied des zuständigen deutschen UNICEF-Komitees, konstatierte: „Die deutschen Mädchen und Jungen stellen damit sich und ihrer Umgebung ein erschreckendes Zeugnis aus, das uns nachdenklich machen muss.“ Er sieht den hohen Leistungs- und Erwartungsdruck als Ursache dafür, dass „sich viele Kinder und Jugendliche ausgeschlossen fühlen“. Ein für Deutschland positives Ergebnis der Studie ist, die deutlich niedrigere Gewaltbereitschaft der hier lebenden Kinder zwischen 11 und 15 Jahren. Schlägereien kommen unter ihnen wesentlich seltener vor, als in jedem anderen untersuchten Land.
Mediziner warnen vor Häufung von Tuberkulose
Tuberkulose (TBC) ist eine, in Deutschland als fast ausgestorben geltende Lungenerkrankung, die auch als „Schwindsucht“ bekannt, vor allem arme Menschen trifft. Verursacht wird sie durch ein Bakterium, von dem zwar viele Menschen befallen werden, dass aber nur bei einem stark geschwächten Immunsystem zum Ausbruch der Krankheit führt. Wie das Robert-Koch-Institut Berlins jetzt mitteilte, ist die Zahl der an Tuberkulose erkrankten Kinder das dritte Jahr in Folge gestiegen. Zwar liegt die Gesamtzahl der registrierten Tbc-Fälle noch immer unter 5000, doch die Häufung in einigen Regionen ist alarmierend. So wurden in Berlin doppelt so viele Tuberkulose-Erkrankungen pro Einwohner registriert, als im deutschlandweiten Durchschnitt. Die Zahlen korrelieren, wie in den vergangenen Jahrhunderten, mit dem sozialen Status der Menschen. Auch in Europa des 21. Jahrhunderts trifft TBC vor allem die sozial Schwachen. Problematisch ist auch, dass sich die Infektion zwar mit Antibiotika behandeln lässt, doch die Behandlung erfordert eine kombinierte Medikation und dauert mehrere Monate. Sie wird von den Betroffenen aus Unwissenheit oftmals vorzeitig abgebrochen, wodurch sich die Resistenz der ohnehin schon sehr unempfindlichen Bakterien, gegen die verschiedenen Medikamente erhöht. Das Institut warnt nachdrücklich vor dem vorzeitigen Abbruch der Therapie, da ein Rückschlag oft mit schweren Nach- und Nebenwirkungen verbunden ist. Außerdem empfiehlt es sich, vor allem in sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen, verstärkt über die ersten Anzeichen und Gefahren der Krankheit und den richtigen Umgang mit ihr, zu informieren. Der Tuberkulose-Erreger wurde vor rund 130 Jahren von Robert Koch entdeckt, dem Namensgeber des bekannten Medizinischen Instituts in Berlin.