Mediziner warnen vor Häufung von Tuberkulose

Tuberkulose (TBC) ist eine, in Deutschland als fast ausgestorben geltende Lungenerkrankung, die auch als „Schwindsucht“ bekannt, vor allem arme Menschen trifft. Verursacht wird sie durch ein Bakterium, von dem zwar viele Menschen befallen werden, dass aber nur bei einem stark geschwächten Immunsystem zum Ausbruch der Krankheit führt. Wie das Robert-Koch-Institut Berlins jetzt mitteilte, ist die Zahl der an Tuberkulose erkrankten Kinder das dritte Jahr in Folge gestiegen. Zwar liegt die Gesamtzahl der registrierten Tbc-Fälle noch immer unter 5000, doch die Häufung in einigen Regionen ist alarmierend. So wurden in Berlin doppelt so viele Tuberkulose-Erkrankungen pro Einwohner registriert, als im deutschlandweiten Durchschnitt. Die Zahlen korrelieren, wie in den vergangenen Jahrhunderten, mit dem sozialen Status der Menschen. Auch in Europa des 21. Jahrhunderts trifft TBC vor allem die sozial Schwachen. Problematisch ist auch, dass sich die Infektion zwar mit Antibiotika behandeln lässt, doch die Behandlung erfordert eine kombinierte Medikation und dauert mehrere Monate. Sie wird von den Betroffenen aus Unwissenheit oftmals vorzeitig abgebrochen, wodurch sich die Resistenz der ohnehin schon sehr unempfindlichen Bakterien, gegen die verschiedenen Medikamente erhöht. Das Institut warnt nachdrücklich vor dem vorzeitigen Abbruch der Therapie, da ein Rückschlag oft mit schweren Nach- und Nebenwirkungen verbunden ist. Außerdem empfiehlt es sich, vor allem in sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen, verstärkt über die ersten Anzeichen und Gefahren der Krankheit und den richtigen Umgang mit ihr, zu informieren. Der Tuberkulose-Erreger wurde vor rund 130 Jahren von Robert Koch entdeckt, dem Namensgeber des bekannten Medizinischen Instituts in Berlin.