Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat zusammen mit mehreren Unternehmen einen Leitfaden erarbeitet. In diesem wurde eine Kundenbilanz erarbeitet, worin die Versorger erstmals die strukturellen, regional sehr unterschiedlich ausgeprägten Faktoren transparent darstellen können und somit auch die jeweiligen Kosten ersichtlicher sind.
Zu den unterschiedlichen Faktoren zählen unter anderem,
- die Wasserherkunft,
- die Rohwasserqualität,
- die Bodenbeschaffenheit
- sowie die Siedlungsdichte.
Der für Wasser und Abwasser zuständige BDEW-Hauptgeschäftsführer Martin Weyand sagte am Dienstag in Berlin: „Mithilfe der Kundenbilanz könnten Verbraucher ersehen, wie hoch die durchschnittlichen Ausgaben je Einwohner in einem Versorgungsgebiet seien, welche Steuern und Abgaben das Unternehmen erbringe“. Ferner werde deutlich, welche Faktoren die Wasserpreise weiter beeinflussten. Der Kölner Versorger RheinEnergie hat als erstes deutsches Versorgungsunternehmen so eine Kundenbilanz ins Internet gestellt. Dies wird aber sicherlich nicht der einzige bleiben, da die Kundenbilanz auch für die Versorger von Vorteil sein wird und die Versorger den Nachforschungen der Kartellbehörde aus dem Weg gehen möchte, denn nach einem Beschluss des Bundesgerichtshofs Anfang Februar wurde die Rechtsposition der Kartellbehörden bei der Bekämpfung überhöhter Wasserpreise gestärkt. Öffentliche Wasserversorger seien der „verschärften kartellrechtlichen Missbrauchsaufsicht“ unterworfen, hatten die Richter festgestellt. Dieses Urteil kritisierte der BDEW zunächst, doch es gab den Anreiz zur Erarbeitung des Leitfadens, der für viele schon lange überfällig war.