Studie: Nahrungsergänzungsmittel für ein längeres Leben

Der Wunsch, schön, gesund und vor allem lange zu leben, ist wohl allen Menschen gemein. Umdem möglichst nahe zu kommen, schlucken wir zusätzliche Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und zig Kombipräparate, die genau diese Wirkung versprechen. Daraus hat sich in den letzten Jahen eine Milliardenschwere Nahrungsergänzungsmittelindustrie entwickelt.

Und tatsächlich, eine teilweise Verbesserung des Befindens lässt sich nicht leugnen. Allerdings zählt nicht nur was und wie viel, sondern auch wann diese zusätzlichen Nährstoffe eingenommen werden. Wissenschaftler des Institute on Aging der University von Florida haben bei Versuchen mit Ratten heraus gefunden, dass eine positive Wirkung nur erzielt werden kann, wenn die Zufuhr der Stoffe in der Jungend, oder im mittleren Alter geschieht. In dieser Zeit kann das Fortschreiten alterungsbedingter Schäden noch verlangsamt werden. Wenn jedoch im Alter der Energiestoffwechsel schon zu stark beschädigt ist, bleibt die Einnahme ohne positiven Effekt. Die Forscher in Florida testeten ein Anti-Aging-Mittel aus Ginsengextrakten, Kreatin und Q10. Bei Ratten mit einem, auf Menschenjahre umgerechneten Alter von 65 bis 80 Jahren konnte keine messbare Verbesserung festgestellt werden. Bei jüngeren Tieren jedoch nahm die Funktion der Mitochondrien um über 65 Prozent zu. Mitochondrien sind in allen Zellen unseres Körpers für die Energieerzeugung zuständig. Sind sie geschwächt oder nur noch in geringerer Zahl vorhanden, können wichtige Biomoleküle deaktiviert – und so eine Schädigung der Zellen nicht mehr verhindert werden.

In wie weit diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragbar sind, müssen die Forscher in Langzeitstudien erst heraus finden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die noch zu ermittelnden Daten bei uns Menschen ähnlich ausfallen werden, ist jedoch hoch.