Krankenhausgesellschaft empfiehlt Abschaffung der Ärzte-Boni

Um die zu hohe Anzahl an Operationen zu verringern, sollen Ärzte zukünftig keine Prämien mehr für OPs oder andere ärztliche Zusatzleistungen mehr erhalten. So empfiehlt die Deutsche Krankenhausgesellschaft und zieht damit auch die Konsequenz aus dem Göttinger Organtransplantations-Skandal. „Wir empfehlen den Krankenhäusern, Vergütungselemente, die auf einzelne Leistungsarten und Operationen Bezug nehmen, auf budgetäre Gesamtverantwortungsgrößen umzustellen“, erklärte Alfred Dänzer, der Präsident der Krankenhausgesellschaft in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“. Damit profitieren alle in einer Klinik arbeitenden Ärzte vom Gesamterfolg ihrer jeweiligen Abteilung, ohne durch finanzielle Anreize eigener Leistungen in Versuchung zu geraten. In der Göttinger Universitätsklinik hatte ein Oberarzt Krankendaten manipuliert und bevorzugten Patienten eine Spenderleber beschafft. Für jede durchgeführte Lebertransplantation erhielt der Chirurg 2000 Euro, was bisher als einer der Gründe für die Manipulationen der Krankenakten gilt. Wie genau eine Änderung der derzeitigen Handhabung bei der Bezahlung ärztlicher Leistungen aussehen sollte, müsste jedoch noch genau erarbeitet werden.