Höhere Rentenbeiträge für Kinderlose?

Mehrere Unionsabgeordnete forderten jetzt eine Überarbeitung des Rentengesetzes. Demnach sollten Kinderlose zukünftig höhere Rentenbeiträge bezahlen, als Eltern. Als Begründung gaben sie an, dass es gerecht sei, „wenn Eltern, die die Beitragszahler von morgen großziehen, einen niedrigeren Rentenbeitrag leisten als Kinderlose“. Unionspolitikerin Silke Launert erklärt: „Nur durch ihre Erziehungs- und Unterhaltsleistung kann der Generationenvertrag funktionieren.“ Sie sieht in einer getrennten Beitragsberechnung keine „Bestrafung“, sondern eine gerechtere Verteilung der Kosten. Eine breite Mehrheit in der Bevölkerung werden sie dafür aktuell jedoch nicht finden. Das ist wohl auch den CDU-Politikern bewusst. Deshalb bieten sie Kompromisse, wie der CDU-Abgeordnete Eckhard Pols. Er empfiehlt einen höheren Rentenbeitrag für Kinderlose nur dann, wenn diese gewollt ist, nicht jedoch bei „ungewollter Kinderlosigkeit“. Er räumt ein, dass es schwierig sei, „diese Umstände sauber voneinander zu trennen und dies eindeutig zu belegen“ – und übersieht in seinen Bemühungen, dass mit einer solchen Entscheidung die vorherige Behauptung, es ginge bei höheren Rentenbeiträgen für Kinderlose nicht um eine „Bestrafung“, ad absurdum geführt wird. In den nächsten Jahren wird vermutlich nicht mit einer solchen unterschiedlichen Höhe der Rentenbeiträge zu rechnen sein. In wenigen Jahrzehnten jedoch werden die Auswirkungen des demografischen Wandels ein Umdenken in der Bevölkerung bewirken müssen und dann werden höhere Beiträge für Kinderlose wohl noch zu den sozial verträglichsten Änderungen gehören, auf die sich die Menschen in Deutschland einstellen müssen.