Höhere Arbeitsbelastung fördert psychische Krankheiten

Nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums, ist die Zahl der wegen psychischen Krankheiten ausfallenden Mitarbeiter in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Waren es vor zehn Jahren insgesamt noch circa 33,6 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage aus diesem Grund, so ist die Zahl inzwischen auf fast 54 Millionen gestiegen. „Burnout wird zur neuen Volkskrankheit“, erläuterte die Bundestagsabgeordnete, Jutta Krellmann. Gründe für den rasanten Anstieg sind die steigenden Anforderungen im Beruf und die gleichzeitig geringere Sicherheit, die eine Anstellung heute mit sich bringt. Außerdem werden immer mehr Arbeitsbereiche auf verschiedene Fachkräfte aufgeteilt was dazu führt, dass die einzelnen Arbeitskräfte häufiger unbefriedigend stupide, immer wiederkehrende Aufgaben erledigen müssen. Entsprechend hoch ist inzwischen auch die Zahl derjenigen, die eine Erwerbsminderungsrente beziehen. Bei den Männern erhöhte sich die Zahl derer, die eine Erwerbsminderungsrente beantragten von 19.000 Im Jahr 2000, auf 31.700, zehn Jahre später. Das entspricht einem Zuwachs um 66 Prozent. Im gleichen Zeitraum war der Anstieg bei Frauen allerdings noch drastischer. Bei ihnen verdoppelte sich die Zahl von fast 20.000 auf 39.000. Für das kommende Jahr hat sich deshalb die Bundesregierung im Rahmen der deutschen Arbeitsschutzstrategie zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit Arbeitgebern und Gewerkschaften zu erörtern, wie psychische Belastungen im Berufsleben künftig verringert werden könnten. Erst nach einer Erweiterung des aktuellen Kenntnissands will die Regierung entscheiden, ob gezielte Schutzmaßnahmen nötig sind. „Arbeitsstress macht die Beschäftigten krank“, erklärte die Linken-Abgeordnete Krellmann und fordert die Regierung auf, schneller als bisher geplant zu handeln. Auch die Arbeitnehmerexpertin der Grünen, Beate Müller-Gemmeke, kritisiert die derzeitige Untätigkeit der Verantwortlichen. Müller-Gemmeke: „Fakt ist, dass immer mehr Beschäftigte unter einem steigenden Arbeitsdruck und zunehmender Arbeitsverdichtung leiden. Das erschwert insbesondere älteren Beschäftigten ein längeres Arbeiten.“ Außerdem verursacht es für die Volkswirtschaft und jeden einzelnen Unternehmer Kosten in Milliardenhöhe, so dass eine schnelle Verbesserung der Situation im Interesse aller sein sollte.