Ab dem morgigen Dienstag müssen Lebensmittel wie beispielsweise Gummibärchen in der gesamten Europäischen Union mit dem Vermerk „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen" gekennzeichnet werden.
Die künstlichen Farbstoffe sind neben den Süßigkeiten auch oft in Limonaden und in Backdekoren zu finden. Verbraucherschutzorganisationen versuchen seit Jahren ein Verbot der Farbstoffe durchzusetzen, jedoch beweist die Lebensmittellobby auch bei diesem Thema ihre Starke Hand gegenüber dem EU-Parlament. Die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa (European Food Safety Authority), die in erster Linie durch die Lebensmittelindustrie gesteuert wird, stellt klar, dass es keinerlei Beweise für eine gesundheitliche Gefährdung der künstlich hergestellten Farbstoffe gebe. Deshalb konnte sich das Parlament nur mit der jetzt eingeführten Kennzeichnungspflicht durchsetzen.
Die unnatürlichen Farbstoffe können Allergien auslösen und Hyperaktivität verursachen. Weiterhin leiden gerade Kinder unter Konzentrationsschwächen und Experten gehen zudem davon aus, dass Azofarbstoffe krebserregend sind. Schon die Vermutungen müssten ausreichen, ein Verbot der Stoffe erreichen zu können. Da die Lebensmittelindustrie sich scheinbar wenig um das Wohl der Verbraucher sorgt, können die Azofarbstoffe weiterhin in Produkten verarbeitet werden.
Da es sich auf den Verpackungen der Produkte äußerst unpopulär darstellt die genannte Kennzeichnung anzugeben, haben die Hersteller schon jetzt Ersatzprodukte gefunden, denn viele Produkte beinhalten diese Stoffe nicht mehr. Es geht also scheinbar nur mit Zwang.
Ich kann mich noch erinnern vor 8 oder 10 Monaten habe ich zum ersten mal den Zusatz "ohne künstliche Farbstoffe" auf einer Fanta gelesen, danach haben viele Getränkehersteller dies mit auf die Verpackungen geschrieben. Die meisten werden sicherlich keine mehr in ihren Produkten haben von daher seh ich dort auch nicht so einen Handlungsbedarf, zumal es sich wie mit den Zigarettenschachteln verhält...beachtet eh niemand.