Kampf gegen Versicherungsbetrug

Fast alles lässt sich heutzutage versichern. Doch nicht jeder gemeldete Schaden kann von einem Gutachter geprüft werden. Kein Wunder also, dass der Versicherungsbetrug blüht. Doch dieser ist kein Kavaliersdelikt, wie viele Versicherte glauben. Die so entstehenden Schäden sind immens und werden in Form höherer Beiträge, auf alle Versicherten umgelegt. Wie Assekuranz-Experten der Allianz-Versicherung schätzen, sind rund ein Prozent aller angemeldeten Schäden falsch. Bei Sachversicherungen liegt die Betrugsquote sogar bei zwei bis drei Prozent. Jetzt rüsten die Versicherungskonzerne gegen Versicherungsbetrüger auf und investieren Millionen, um mit neuen technischen Möglichkeiten, falsche Schadensmeldungen rechtzeitig aufzudecken. Neben klassischen Versicherungsdetektiven, die vor Ort gegen mutmaßliche Betrüger ermitteln, setzen die Unternehmen vor allem auf Mathematik, um Falschmeldungen auf die Spur zu kommen. Mithilfe komplizierter, extra dafür entwickelter Algorithmen, können speziell ausgebildete Betrugsabwehrspezialisten Verbrechermuster erkennen und somit ungerechtfertigte Auszahlungen verhindern. Vor allem den erwerbsmäßigen Bandenbetrug, der ein Fünftel aller Betrugsfälle verursacht, können die Experten damit leichter aufdecken. Doch auch aufkommender Verdacht gegen private Kunden wird sehr ernst genommen. Bagatellschäden, die unter dem Radar bleiben, gibt es bei Versicherungsunternehmen heute nicht mehr. „Unsere ehrlichen Kunden erwarten eine funktionierende Betrugsabwehr“, erklärt Alexander Vollert, vom Vorstand der Allianz Deutschland AG.