Ärztepräsident fordert Einschränkung bei Vorsorgeuntersuchungen

Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery, kritisierte die wachsende Zahl an Vorsorgeuntersuchungen. Seiner Meinung nach ist ein Großteil der Präventivmaßnahmen überflüssig. „Wir müssen Nutzen und Risiko der Vorsorgeuntersuchungen stärker hinterfragen als bisher“, erklärte er in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“. Er argumentiert mit Studien die ergäben hätten, dass Screeningprogramme die Zahl der Todesfälle nur geringfügig senken würden. Zudem werden derartige Tests in erster Linie von Menschen genutzt, die sich ohnehin verstärkt um ihre Gesundheit kümmern. Montgomery fordert deshalb eine Analyse aller über Vorsorgeuntersuchungen vorhandenen Statistiken. Unterstützt wird er darin vom GKV-Spitzenverband, der im Interesse der gesetzlichen Krankenversicherungen, die gern ihre Kosten für diese Maßnahmen verringern würden, auf verschiedene Negativ-Ergebnisse verweist. „Nichts ist in Stein gemeißelt, und jede ärztliche Routine sollte von Zeit zu Zeit hinterfragt werden“, erklärte der GKV-Sprecher, Florian Lanz. Auch der Nutzen der verschiedenen Vorsorgeuntersuchungen muss hinterfragt und gegebenenfalls neu bewertet werden können. Montgomery: „Man kann derartige Debatten heutzutage nur in völliger Transparenz und Offenheit führen“.